One for the Road (2023)

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Film
Titel One for the Road
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Markus Goller
Drehbuch Oliver Ziegenbalg
Produktion Markus Goller,
Oliver Ziegenbalg,
Quirin Berg,
Max Wiedemann
Musik Volker Bertelmann
Kamera Philip Peschlow
Schnitt Markus Goller,
Raquel Caro Nuñez
Besetzung

One for the Road ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Markus Goller aus dem Jahr 2023. Die Tragikomödie entstand nach einem Drehbuch von Autor Oliver Ziegenbalg.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marc (Frederick Lau) hat schon lange ein Problem, möchte es sich aber nicht eingestehen oder sieht es selbst noch nicht als solches an. Er trinkt Alkohol. Täglich. Viel davon. Zum Entspannen. Gegen Stress. Weil es ihm gut geht. Weil es ihm schlecht geht. Ein Grund findet sich immer. Nach einer durchzechten Nacht möchte er nur sein Auto vernünftiger Parken und setzt sich hinters Steuer. Gerade in dem Moment wird er von der Polizei kontrolliert und verliert seinen Führerschein. Da er eine Trunkenheitsfahrt hinter sich hat, muss er sich in einem Kurs auf die „Medizinisch-Psychologische-Untersuchung“ (MPU) vorbereiten, um seinen Führerschein zurückbekommen zu können. Mit ihm im Kurs sitzen viele andere Menschen mit einem Alkoholproblem, die THC-Gruppe trifft sich „weiter den Gang runter“. Die meisten von ihnen sehen es als Strafe, diesen Kurs absitzen zu müssen, weil sie es ungerecht finden, dass sie dieses eine Mal, an dem sie ausnahmsweise etwas getrunken haben, kontrolliert wurden. Marc geht es genauso. Der Lehrgangsleiter, Dr. Blau, war jahrelang selbst alkoholkrank und hat nach einem Entzug begonnen, achtsamer zu leben und trainiert regelmäßig für den Halbmarathon. Mit seinem besten Freund wettet Marc, dass er vom Alkohol loskommt. In Helena (Nora Tschirner), die mit Marc den MPU-Kurs besucht, findet er die Unterstützung, die er braucht, um die Wette zu gewinnen. Oder doch nicht?

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten zu One for the Road fanden zwischen 27. April und 16. Juni 2021 vornehmlich in Berlin statt.[3] Wie schon bei ihren vorherigen gemeinsamen Filmen Friendship! (2010) und 25 km/h (2018) steuerte Oliver Ziegenbalg das Drehbuch bei, während Markus Goller die Regie übernahm.[3] Beide fungierten darüber hinaus auch als Produzenten.[3] Weitere Produzenten waren Quirin Berg und Max Wiedemann von der Wiedemann & Berg Filmproduktion.[3] Als Koproduzenten waren ferner Jan Gallasch und Tobias Herrmann von Pictures in a Frame und Dr. Stefan Gärtner von SevenPictures Film beteiligt.[3] Der Deutsche Filmförderfonds förderte das Projekt mit rund 940.000 Euro.[3] Weitere Produktionsförderung erhielt One for the Road durch die Filmförderungsanstalt (500.000 Euro), den FilmFernsehFonds Bayern (350.000 Euro) und das Medienboard Berlin-Brandenburg (1,0 Millionen Euro).[3] Filmförderungsanstalt, FilmFernsehFonds Bayern und Medienboard Berlin-Brandenburg beteiligten sich ferner auch an der Verleihförderung sowie Medialeistungen.[3]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christine Deggau von rbbKultur urteilte, dass One for the Road in „vielerlei Hinsicht bemerkenswert“ sei. Lob fand sie unter anderem für Laus Spiel, das sie als „Ereignis“ bezeichnete. Ferner halte die Produktion Überzeugend „die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Wenn Mark den Lieblingssessel einer Freundin mit der Toilette verwechselt, ist das im ersten Moment vielleicht lustig – vor allem aber ist es demütigend und beschämend. Solche Situationen werden nicht ausgespart, aber auch nicht überstrapaziert [...] War das gefeierte dänische Drama Der Rausch eine eher akademische und spannende Annäherung an das große Thema Alkoholismus, ist One for the Road mit diesen nahbaren liebenswerten Figuren eine genau beobachtete Dramödie voller Authentizität, so bitter wie amüsant, zum Lachen und zum Weinen“.[4]

Kritiker bewerteten Frederick Laus Spiel vorwiegend positiv.[5]

NDR-Kultur-Redakteurin Anna Wollner resümierte, dass der Film vor allem von „Tschirner mit ihrer gewohnten trockenen Schnoddrigkeit“ und „Lau mit seinem sympathischen Charme“ getragen werde. One for the Road schaffe „die sensible Gratwanderung zwischen dem nötigen Ernst und der nötigen Leichtigkeit für eine Dramödie über Alkoholsucht. Selbst wenn einige Nebenfiguren wie Karikaturen wirken, sind sie nie überzeichnet, sondern menschlich. Goller und Ziegenbalg verweigern einfache Antworten, verurteilen nicht, sondern beobachten. Sie zeigen die Schattenseiten der Sucht und die Akzeptanz vom Trinken in der Gesellschaft. Ein Film, genauso bitter wie unterhaltsam – mit zwei groß aufspielenden Hauptdarstellern.“[5]

Christoph Petersen von Filmstarts.de bezeichnete den Film als „späte deutsche Antwort auf Billy Wilders Das verlorene Wochenende“ aus dem Jahr 1945. Es sei „einfach eine Freude, mit Frederick Lau Zeit zu verbringen – da kann man seine mittrinkenden, lange nicht intervenierenden Freund*innen gut verstehen. Aber gerade deshalb tut es dann auch so weh, wenn Mark schließlich doch den Halt verliert – und dann auch das feste Daumendrücken lange nicht hilft, weil One for the Road erfreulicherweise auf allzu einfache Antworten auf das Alkoholproblem seines Protagonisten verzichtet“.[6]

Andreas Busche vom Tagesspiegel befand, dass One for the Road „für einen deutschen Film“ großen Wert „auf biografisch-szenischen Details“ lege, auch „wenn die Dramaturgie im Gegenzug etwas grob geschnitzt daherkommt“ und „zu einem gewissen Grad rührend-kitschig“ sei. „Lau (aus dessen eloquenten Stirnfalten eine permanente Überforderung von der Realität spricht) und Tschirner (stimmungstechnisch wie immer verlässlich zwischen ostentativ depressivem Gothgirl und lakonischer Kodderschnauze)“ verfügten seiner Meinung nach zwar „über keinerlei Chemie [...] doch ihre atmosphärische Gegensätzlichkeit entbehrt nicht einer reizvollen Renitenz.“ Vor allem aber müsse man One for the Road zugestehen, dass „Goller sich nicht damit begnügt, übermäßigen Alkoholkonsum auf psychologische Erklärungen herunterzubrechen, sondern ihn als Gesellschaftskrankheit begreift“.[7]

Die Redaktion der Frankfurter Rundschau urteilte, dass One for the Road zwar „erst einmal fröhlich-poppig“ daherkäme, die Stärken des Filmes sich jedoch „in den ernsten Zwischentönen“ entfalteten. Dennoch versuche „der Film, eine gewisse Leichtigkeit bis ans Ende mitzunehmen. Ähnlich wie in Thomas Vinterbergs Der Rausch mit Mads Mikkelsen, in dem es umgekehrt um den Versuch geht, einen bestimmten Alkohol-Pegel zu halten, gibt es einige tragisch-komische Szenen. So können die Protagonisten zwar durchaus über ihre eigenen Abstürze lachen. Dennoch haftet dem Ganzen eine gewisse Traurigkeit an, die auch nicht verschwindet, wenn der Abspann läuft“.[8]

Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

One for the Road feierte am 26. Juni 2023 auf dem Münchner Filmfest Uraufführung.[9] Die Freigabe der Produktion zur öffentlichen Vorführung erfolgte am 26. Oktober.[10] Die Produktion konnte nach Ende des ersten Vorführwochenendes 68.000 Besucher inklusive Previews verzeichnen und sich damit auf Rang acht der deutschen Kinocharts platzieren.[11] Das Einspielergebnis betrug 627.000 Euro.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für One for the Road. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 243345).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für One for the Road. Jugendmedien­kommission.
  3. a b c d e f g h One For The Road, Kinospielfilm. In: Crew United. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  4. Christine Deggau: Drama-Komödie: "One for the Road". In: rbbKultur. 24. Oktober 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  5. a b Anna Wollner: "One For The Road": Unterhaltsame Warnung vor dem Alkohol. In: NDR Kultur. 25. Oktober 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  6. Christoph Petersen: Kritik der FILMSTARTS-Redaktion. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  7. Andreas Busche: „One for the Road“ im Kino: Nach dem Bier ist vor dem Bier. In: Tagesspiegel. 25. Oktober 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  8. Tragikomödie „One For The Road“ mit Frederick Lau. In: Frankfurter Rundschau. 24. Oktober 2023, abgerufen am 3. Dezember 2023.
  9. Spotlight: One for the Road. In: Münchner Filmfest. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  10. One for the Road, Deutschland 2021–2023 (Spielfilm). In: Filmportal. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  11. a b Jochen Müller: Kinocharts Deutschland KW 43 online. In: Blickpunkt:Film. 31. Oktober 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.