Orgeln der Lutherkirche (Asseln)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hauptorgel der Lutherkirche (Asseln)
Allgemeines
Ort Lutherkirche (Asseln)
Orgelerbauer P. Furtwängler & Hammer
Baujahr 1906
Epoche 20. Jahrhundert
Orgellandschaft Westfalen und Lippe
Abbildungen
Ansicht der Süd-/Sängerempore mit Orgel
Ansicht der Süd-/Sängerempore mit Orgel

Ansicht der Süd-/Sängerempore mit Orgel

Technische Daten
Anzahl der Pfeifen 1.520
Anzahl der Register 24
Anzahl der Manuale 2
Windlade Taschenladen
Tontraktur pneumatisch
Registertraktur pneumatisch

Die beiden Orgeln der Lutherkirche in Asseln wurden in den Jahren 1906 sowie 1982 von der Orgelbaufirma P. Furtwängler & Hammer bzw. von deren Nachfolgefirma Emil Hammer Orgelbau errichtet. Die Hauptorgel mit 24 Registern befindet sich auf der südlichen Empore. Die Chororgel mit 11 Registern befindet sich in einer Mauernische im Chorraum.

Hauptorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubau 1906 durch P. Furtwängler & Hammer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht der Nordempore mit Neogotischem Maßwerkfenster
Originalspieltisch Hauptorgel, Orgelbank neu

Im Zuge der Planungen für den Neubau der Kirche 1903/1904 wurde auch der Neubau der Orgel konzipiert. Auf der südlichen Empore wurde hierzu eine separate Orgelkammer errichtet, in der das spätromantisch geprägte Orgelwerk (II+P/24) als Opus 561 der Erbauerfirma eingebaut ist. Der Prospekt der Orgel ist mit stummen Pfeifen bestückt. Die ungewöhnliche Gestaltung des Prospektes entspricht dem Maßwerk des gegenüberliegenden Kirchenfenster. Als weitere Besonderheit befindet sich das gesamte Orgelwerk in einem großen Schwellkasten.

Restaurierung 1985 durch Emil Hammer Orgelbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis auf zwei einfache Ausreinigungen im Abstand von 30 Jahren wurden keinerlei Veränderungen oder Reparaturen seit der Errichtung vorgenommen, sodass in den 1970er-Jahren erste Ausfälle der pneumatischen Steuerung auftraten, die zum Ende des Jahrzehnts fast zur Unbespielbarkeit des Instruments führten.

1980 wurden erste Überlegungen zum Neubau einer Orgel mit Schleifladen angestellt, eine beträchtliche Anzahl der vorhandenen Register sollte übernommen werden. Die an den Überlegungen beteiligte Orgelbaufirma Emil Hammer Orgelbau regte im Verlauf der Neukonzeption an, die im fast völlig unveränderten Originalzustand vorhandene Orgel ebenfalls zu restaurieren, um so die Einheit von Klang und Raum der damals frisch restaurierten Kirche zu erhalten. Der Vorschlag wurde vom Auftraggeber akzeptiert.[1]

Bei der Restaurierung wurde besonderer Wert darauf gelegt, keine konzeptionellen Änderungen (weder klanglich noch technisch) an der Orgel vorzunehmen, sondern sich ausschließlich auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes zu beschränken. Lediglich die ursprünglich feste Verbindung des Cornett III mit Concertflöte und Flauto dolce wurde gelöst. Weiterhin wurde der Registerzug des Kalkantenrufes umgenutzt, er dient zum An- bzw. Ausschalten des Tremulanten.[2] Mit der Wiedereinweihung am 1. September 1985 konnte die Restaurierung des einzigartigen historischen Instruments – eines der wenigen unveränderten Zeugnisse pneumatischer Orgeln der Jahrhundertwende – abgeschlossen werden.[3]

Disposition seit 1906[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Hauptwerk C–g3
Bordun 16′0 [R 1]
Prinzipal 08′ [R 2]
Gamba 08′ [R 3]
Harmonieflöte 0 08′ [R 4]
Gemshorn 08′ [R 2]
Octave 04′
Rohrflöte 04′
Octave 02′
Mixtur IV 2230
Trompete 08′ [R 3]
II Nebenwerk C–g3
Geigen-Principal 08′ [R 2]
Concertflöte 08′ [R 2]
Lieblich Gedeckt 0 08′ [R 1]
Salicional 08′ [R 2]
Aeoline 08′ [R 3]
Vox celestis 08′ [R 5]
Flauto dolce 04′
Cornett III 2230 [R 6]
Oboe 08′ [R 7]
Tremulant
Pedal C–f1
Violon 16′
Subbaß 16′
Gedecktbaß 0 16′
Oktavbass 08′
Posaune 16′0 [R 8]
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P [K 1]
    • Superoktavkoppeln: I/I [K 2]
    • Suboktavkoppeln: II/II [K 3]
    • Feste Kombination: II/I + Sub II/I [K 4]
  • Spielhilfen:
    • Feste Kombinationen Fortepedal, Pianopedal, Tutti, Forte, Mezzoforte, Piano, Handregister [S 1]
    • Rohrwerksauschalter, Kalkantenruf (heute Tremulant an/aus) [S 2]
    • Jalousieschweller (wirkt auf die gesamte Orgel) Balanciertritt mit optischer Anzeige

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 24 Register, 1.520 Pfeifen
    • Winddruck in den einzelnen Werken in 90 mmWS.
  • Taschenladen
  • Spieltisch:
    • Freistehend, parallel mit Blick in die Kirche und abschließbarem Rolldeckel
    • 2 Manuale, Untertasten Elfenbein, Obertasten Ebenholz
    • Pedal, parallel
    • Registerwippen, Ebenholz mit farbigen Porzellanmedaillons (eine Reihe oberhalb des Schwellanzeigers)
    • Schwelltritt mit Anzeige (oberhalb des zweiten Manuals)
  • Traktur:
    • pneumatische Tontraktur
    • pneumatische Registertraktur
  • Stimmung:

Chororgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubau 1982 durch Emil Hammer Orgelbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chororgel

Die Chororgel (2+P/11) wurde 1982 in der südlichen Seitenwand in einer Mauernische des Chorraumes aufgestellt. Sie ist das Opus 1825 der Werkstatt Hammer und ist barock disponiert. Die vollmechanische Schleifladenorgel ist sowohl in der Kirche als auch in der Trauerhalle (ehemaliger, historischer Chorraum) zu hören. Die Orgelabnahme erfolgte am 29. Mai 1982.
Nachträglich wurde die Disposition erweitert, das 2. Manual wurde um das Register Holzgedackt 8′ und um einen Tremulanten ergänzt[4].

Disposition seit 1985[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I Hauptwerk C–g3
1. Rohrflöte 8′
2. Prestant 4′
3. Gedackt 4′
4. Nasat 223
5. Schwiegel 2′
6. Terz (ab h0)0 135
II Positiv C–g3
07. Rohrflöte 4′
08. Regal 8′
09. Holzgedackt0 8′
10. Sifflöte 1′
Tremulant
Pedal C–f1
11. Rankett0 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Eickhoff: Die Orgel der Lutherkirche zu Dortmund-Asseln. In: Alfred Reichling (Hrsg.): Acta Organologica. Band 22. Merseburger Berlin GmbH, Kassel 1991, ISBN 3-87537-245-X, S. 291–298.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Luther-Kirche - eine Perle am Hellweg. (PDF) In: Blickpunkt Gemeinde. Ev.-luth. Kirchengemeinde Asseln, S. 9, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Oktober 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.webcitation.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Eickhoff: Die Orgel der Lutherkirche zu Dortmund-Asseln. 1991, S. 291.
  2. Christian Eickhoff: Die Orgel der Lutherkirche zu Dortmund-Asseln. 1991, S. 292–293.
  3. Gabriel Isenberg: Asseln, Evangelische Lutherkirche. Hauptorgel. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  4. Gabriel Isenberg: Asseln, Evangelische Lutherkirche. Chororgel. Abgerufen am 6. Oktober 2012.