Ostalbtrauf bei Aalen

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Vogelschutzgebiet (SPA)
„Ostalbtrauf bei Aalen“
f1
Lage Aalen, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID 555537872
Natura-2000-ID DE-7126-401
Vogelschutzgebiet 5,615 km²
Geographische Lage 48° 49′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 48° 49′ 22″ N, 10° 9′ 18″ O
Ostalbtrauf bei Aalen (Baden-Württemberg)
Ostalbtrauf bei Aalen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 5. Februar 2010
Verwaltung Regierungspräsidium Stuttgart
f6

Das Gebiet Ostalbtrauf bei Aalen ist ein 2007 eingerichtetes und mit Verordnung vom 5. Februar 2010 durch das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum[1] festgelegtes Europäisches Vogelschutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7126-401) im baden-württembergischen Ostalbkreis in Deutschland.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 563 Hektar große Vogelschutzgebiet „Ostalbtrauf bei Aalen“ liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 626 m ü. NN, östlich der Aalener Stadtmitte, zwischen dem Stadtteil Unterkochen im Westen sowie den Weilern Himmlingen im Norden und Geiselwang im Osten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschrieben wird das Gebiet „Ostalbtrauf bei Aalen“ als „nordsüdlich verlaufender bewaldeter Höhenrücken des Härtsfelds mit zahlreichen durch die Kocherzuflüsse verursachte Felsen und überlagernden danubischen und rhenanischen Erosionstälern.“

Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubwald
  
33 %
Mischwald
  
66 %
Nadelwald
  
1 %

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gebietsbezogenen Erhaltungsziele sind je nach Art unterschiedlich[2] beschrieben:

Brutvögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brutvogelarten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgelistet und für die in ganz Europa besondere Maßnahmen anzuwenden sind. In diese Kategorie fallen in Baden-Württemberg insgesamt 39 Arten.

Grauspecht (Picus canus)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grauspecht

Erhaltung von reich strukturierten lichten Laub- und Laubmischwäldern mit Offenflächen zur Nahrungsaufnahme, von Auenwäldern, von extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen, Erhaltung der Magerrasen, mageren Mähwiesen oder Viehweiden, Erhaltung von Randstreifen, Rainen, Böschungen und gesäumten gestuften Waldrändern, von Altbäumen und Altholzinseln, von Totholz, insbesondere von stehendem Totholz, Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen sowie des Nahrungsangebots.

Mittelspecht (Dendrocopos medius)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhaltung von Laub- und Laubmischwäldern, insbesondere mit Eichenanteilen, von Auen- und Erlenwäldern, von extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen, von Altbäumen und Altholzinseln, von stehendem Totholz sowie Bäumen mit Höhlen.

Raufußkauz (Aegolius funereus)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raufußkauz

Erhaltung von strukturreichen und großflächigen Nadel- oder Mischwäldern, insbesondere buchenreichen Nadelmischwäldern, von Mosaiken aus lichten Altholzbeständen und Lichtungen sowie Stangenholz- und Dickungsbereichen, von stehendem Totholz mit großem Stammdurchmesser, Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen sowie Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzungszeit vom 1. März bis zum 1. August.

Rotmilan (Milvus milvus)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotmilan

Erhaltung von vielfältig strukturierten Kulturlandschaften mit lichten Waldbeständen, von Feldgehölzen, großen Einzelbäumen und Baumreihen in der offenen Landschaft, von Grünland, von Altholzinseln und alten, großkronigen Bäumen mit freier Anflugmöglichkeit, Erhaltung der Bäume mit Horsten, der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und Windkraftanlagen sowie die Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzungszeit vom 1. März bis zum 31. August.

Schwarzspecht (Dryocopus martius)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhaltung von ausgedehnten Wäldern, Altbäumen und Altholzinseln, Totholz, Erhaltung der Bäume mit Großhöhlen sowie des Nahrungsangebots, insbesondere mit Ameisen.

Uhu (Bubo bubo)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uhu

Erhaltung der offenen Felswände und von Steinbrüchen jeweils mit Höhlen, Nischen und Felsbändern, Erhaltung von reich strukturierten Kulturlandschaften im Umfeld von vorgenannten Lebensstätten, von offenem Wiesengelände mit Heckenstreifen, Erhaltung der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und Windkraftanlagen sowie störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungs- und Ruhestätten.

Wanderfalke (Falco peregrinus)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wanderfalke

Erhaltung der offenen Felswände und von Steinbrüchen jeweils mit Höhlen, Nischen und Felsbändern, Erhaltung der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und ungesicherte Schornsteine sowie Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzung in der Zeit vom 15. Februar bis 30. Juli.

Zugvögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere, nicht in Anhang I aufgelistete Zugvogelarten, die im Land brüten und für die Schutzgebiete ausgewählt wurden. In diese Kategorie fallen in Baden-Württemberg insgesamt 36 Arten.

Hohltaube (Columba oenas)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhaltung von Laub- und Laubmischwäldern, von Altbäumen und Altholzinseln, von Bäumen mit Großhöhlen sowie Grünlandgebieten und extensiv genutzten Feldfluren mit Brachen, Ackerrandstreifen sowie wildkrautreichen Grassäumen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum zur Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten (VSG-VO). Abgerufen am 22. August 2018.
  2. Anlage 1 der Verordnung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum zur Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten (VSG-VO) vom 5. Februar 2010. Abgerufen am 14. Februar 2022.