Ostrownoi

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Stadt
Ostrownoi
Островной
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Murmansk
Stadtkreis Ostrownoi
Bürgermeister Wera Rosdina
Frühere Namen Jokanga (bis 1938)
Gremicha (1938–1981)
Murmansk-140 (1981–1992)
Stadt seit 1992
Fläche 76 km²
Bevölkerung 2171 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 29 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 10 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81558
Postleitzahl 184640
Kfz-Kennzeichen 51
OKATO 47 531
Geographische Lage
Koordinaten 68° 4′ N, 39° 28′ OKoordinaten: 68° 4′ 0″ N, 39° 28′ 0″ O
Ostrownoi (Europäisches Russland)
Ostrownoi (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrownoi (Oblast Murmansk)
Ostrownoi (Oblast Murmansk)
Lage in der Oblast Murmansk
Liste der Städte in Russland

Ostrownoi (russisch Островной) ist eine Kleinstadt in der Oblast Murmansk (Russland) mit 2171 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im Nordosten der Kolahalbinsel etwa 280 Kilometer Luftlinie südöstlich der Oblasthauptstadt Murmansk an der Swjatonosski-Bucht der Barentssee.

Ostrownoi ist der Oblast administrativ direkt unterstellt und gehört zu den Geschlossenen Städten Russlands.

Die Stadt ist nicht auf dem Landwege erreichbar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine samische Siedlung namens Iokanga (später Jokanga, russisch Йоканьга; nach dem unweit mündenden Fluss und den gleichnamigen Inseln in der Bucht) wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. 1938 erfolgte die Umbenennung des Dorfes in Gremicha.

Blick auf die Stadt von der Bucht aus

1951 wurde unter Einsatz von Gulag-Häftlingen mit dem Bau der Kolaeisenbahn (offizieller Codename Bauwerk 509) begonnen, deren Hauptstrecke Apatity mit der 300 Kilometer entfernten Jokangabucht verbinden sollte. Nach der Verlegung von etwa 110 Kilometern Gleis wurde der Bau nach Stalins Tod 1953 eingestellt. Ein Teil der fertiggestellten Strecke existiert bis heute als Teil der Verbindung nach Rewda, der Ort blieb jedoch bis heute ohne Verbindung an das Straßen- oder Eisenbahnnetz Russlands.

Etwa drei Kilometer von Gremicha entfernt wurde ein geheimer Stützpunkt der sowjetischen Nordflotte, u. a. für Atom-U-Boote, mit zugehöriger Wohnsiedlung und dem Tarnnamen Murmansk-140 errichtet. 1981 wurde Gremicha in diese Siedlung eingemeindet.

1992 wurde das Stadtrecht unter dem heutigen Namen verliehen (abgeleitet von russisch ostrow für Insel). Mit der Krise der Russischen Marine seit den 1990er Jahren sank die Einwohnerzahl dramatisch.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 632
1959 3.342
1970 6.956
1979 9.338
1996 14.000
2000 10.300
2002 5.032
2010 2.171

Anmerkung: außer 1996–2000 Volkszählungsdaten

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einziger Wirtschaftszweig ist die Versorgung des Flottenstützpunktes.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ostrownoi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)