Othmar Kallina

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Othmar Kallina (* 10. September 1889 in Auspitz, Österreich-Ungarn; † 12. Mai 1945 in Karlsbad) war ein sudetendeutscher Politiker, Autor und Herausgeber.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kallina studierte an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn, dabei schloss er sich den Burschenschaften Arminia Brünn und Constantia Prag an, welche beide in der Münchener Burschenschaft Sudetia aufgegangen sind. Er war Vorsitzender der Brünner Deutschen Studentenschaft.[1]

Danach hatte der Zivilingenieur 1914 eine Anstellung als Baukommissar und Leiter des Stadtbauamtes Klagenfurt. In den Jahren 1914 und 1915 wirkte Kallina als Dozent und Assistent am Lehrstuhl für Wasserbau und Melioration der Deutschen Technischen Hochschule Brünn. 1916 wurde Kallina Direktor der Karlsbader Wasserwerke.

Er gehörte am 21. September 1919 zu den Gründern der Deutschen Nationalpartei. Von 1920 bis 1935 war er Abgeordneter des tschechoslowakischen Parlaments, bis 1933 für die Deutsche Nationalpartei (DNP) und gründete nach deren Selbstauflösung mit vier weiteren Abgeordneten die Fraktion Klub der Deutschvölkischen Abgeordneten.

Kallina lebte im Haus Augarten in Karlsbad. Er war Herausgeber des Sudetendeutscher Volksdienst – Völkische Wochenkorrespondenz.

1940 wurde er Leiter der Prager Außenstelle des Rüstungsministeriums.[1] Er gehörte 1941 der Gauleitung Sudetenland der NSDAP an und war Gauobmann der Gauwaltung des NS-Bundes Deutscher Technik. Seinen Dienstsitz hatte er in Karlsbad, Adolf-Hitler-Straße 54/1.[2] Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beendete er sein Leben durch Suizid.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 3: I–L. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0865-0, S. 56–57.
  • Fritz Wertheimer: Von deutschen Parteien und Parteiführern im Ausland. 2. Auflage. Zentral-Verlag, Berlin 1930, S. 190.
  • Othmar Kallina, in: Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991, S. 337f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Harald Lönnecker: „… Das einzige, was von mir bleiben wird“. Die Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken 1880–2000. Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-00-028568-4, S. 112.
  2. Nationalsozialistisches Jahrbuch, 1941, S. 320.