Ottaviani-Intervention

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Kardinal Alfredo Ottaviani.

Als Ottaviani-Intervention wurde ein Kurze kritische Untersuchung des neuen „Ordo Missae“ überschriebenes Dokument bekannt. Der ca. 15-seitige Text (datiert 5. Juni 1969) wurde auf Initiative des Erzbischofs Marcel Lefebvre durch eine Gruppe konservativer Theologen, darunter die späteren Sedisvakantisten Michel Louis Guérard des Lauriers (1898–1988; 1983 exkommuniziert) und Joaquín Sáenz y Arriaga (1899–1976; 1972 exkommuniziert), ausgearbeitet. Kardinal Alfredo Ottaviani konnte für ein Begleitschreiben und Kardinal Antonio Bacci durch die Principessa Elvina Pallavicini (1914–2004) zu dessen Mitunterzeichnung bewogen werden. Beide Kardinäle übermittelten das Dokument Papst Paul VI. am 25. September 1969.

Thema der in acht Kapitel eingeteilten „Untersuchung“ ist die von Paul VI. im Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils veröffentlichte Neuausgabe des Missale Romanum. Entsprechend dem Titel handelt es sich nicht um ein das Thema erschöpfendes Dokument. Es werden nur wenige Punkte beleuchtet und diskutiert. Die Liturgiereform wird erheblich kritisiert und theologische Bedenken vorgetragen.

Theologisch kritisiert die „Untersuchung“ eine Überbetonung des Mahlcharakters der Eucharistie und eine zu geringe Betonung als Opfer wie auch der Realpräsenz Christi bei der Wandlung. Diese Kritik betrifft auch die Entfernung des Tabernakels vom Altar und Aufstellung an einem besonderen Ort im Altarraum oder einer Nebenkapelle. Weitere theologische Bedenken betreffen Textstellen, die die Bedeutung des Priesters im Vergleich zum mitfeiernden Kirchenvolk reduzieren.

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