Otto Dreyer (Theologe)

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Otto Dreyer (* 4. Dezember 1837 in Hamburg; † 4. Mai 1900 in Meiningen) war ein evangelischer Theologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreyer studierte nach dem Besuch der Oberstufe des Gothaer Gymnasiums von 1857 bis 1861 Theologie an den Universitäten Halle, Heidelberg und Göttingen.[1] Während seines Studiums wurde er 1857 Mitglied des Hallenser, 1858 des Heidelberger Wingolf, und 1860 der Burschenschaft Germania Göttingen[2][3], die bis 1864 ebenfalls dem Wingolfsbund angehörte,[4] heute aber (seit 1893) dem Schwarzburgbund. Nach dem Theologiestudium erhielt er 1861–1863 eine Anstellung als Lehrer in Altona und Hamburg, 1863 als Diakon und Seelsorger am Frankenbergischen Krankenhaus in Gotha.[5]

1875 wurde er 1. Pfarrer in St. Augustin und 1882 Superintendent.[5] 1883 erhielt er von der Universität Jena den Doktortitel Dr. theol. h. c.,[6] 1891 wechselte er nunmehr als Oberkirchenrat nach Meiningen.

Die Predigten, Schriften und Aufsätze des von Friedrich Schleiermacher geprägten Theologen fanden Ende des 19. Jahrhunderts weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum.[7]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. April 1891 wurde Dreyer aus Anlass seines Weggangs nach Meiningen die Ehrenbürgerwürde der Stadt Gotha verliehen. Seit dem Jahre 2000 erinnert zudem die nach ihm benannte Otto-Dreyer-Straße im Westteil der Stadt an den Theologen.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fester Glaube und freie Wissenschaft (Gotha 1869);
  • Glaube, Liebe, Hoffnung, Predigten (Gotha 1870);
  • Undogmatisches Christentum. Betrachtungen eines deutschen Idealisten, (4. Aufl., Braunschw. 1890);
  • Zur undogmatischen Glaubenslehre, Vorträge (Berl. 1901)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 203
  2. Gesamtverzeichnis des Wingolf. Lichtenberg 1991.
  3. Leopold Petri (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes. Vierte Auflage, Bremerhaven 1908, S. 147, Nr. 98.
  4. Vademecum Wingolfiticum 1996 Teil I
  5. a b Helmut Roob, Günter Scheffler: Gothaer Persönlichkeiten, ISBN 3-932081-37-4, Thino-Verlag, 2. Auflage 2006, S. 36
  6. Joachim Bauer/Joachim Hartung (Hrsg.): Die Ehrendoktoren der Friedrich-Schiller-Universität in den Geisteswissenschaften 1800 bis 2005. Hain Verlag, Weimar 2007, ISBN 978-3-89807-093-5, S. 361.
  7. Ernst Troeltsch; Gabriele von Bassermann-Jordan; Friedrich Wilhelm Graf, Berlin, De Gruyter, 2004. Serien: Kritische Gesamtausgabe / Ernst Troeltsch. Im Auftr. der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von Friedrich Wilhelm Graf ..., Bd. 4, Seite 274, 275
  8. Der Gothaer Ehrenbürger Dr. Otto Dreyer