Otto Guem

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Otto Guem (* 6. April 1899 in Bruneck; † 6. Mai 1976 in Mauthausen) war ein aus Südtirol stammender österreichischer Jurist und Autor.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde als Sohn der Ehegatten Wendelin und Maria Guem geboren, besuchte das Franziskanergymnasium Bozen und leistete im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst beim 4. Tiroler Kaiserjägerregiment. 1919 begann Guem das Studium der Rechte an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und promovierte 1923 zum Doktor. Daraufhin wirkte er als Journalist, leitete in Bruneck den „Pustertaler Boten“ und trat, nachdem letzterer 1927 von der faschistischen Verwaltung verboten worden war, in die Redaktion der faschistischen Parteizeitung „Alpenzeitung“ ein.[1] Auch arbeitete er bis 1939 in Notariatskanzleien in Bruneck und Bozen. 1940 übersiedelte er infolge der Südtiroler Option nach Linz, wirkte als öffentlicher Notar in Mauthausen und wohnte dort ab 1. Juli 1940.[2][3]

Er war Mitglied der Mühlviertler Künstlergilde und von 1963 bis 1968 Präsident dieser Künstlervereinigung.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein literarisches Werk umfasst Geschichten, Novellen und Gedichte:[4]

  • Barbara Ingram. Ein Bozner Roman. Erstauflage 1935, Neuauflage Linz 1947.
  • OÖ. Künstlerbund (Hrsg.): Südtiroler Geschichten. Linz 1952.
  • Die Heimkehr des Andreas Rainer. Roman aus den Bergen. Pfriem 1953.
  • Silvia Vergeiner. Roman, Pfriem 1954.
  • Killian Lanzinger. Südtiroler Bergbauernroman. München 1956.
  • Josef Seeber. Ein Lebensbild. Innsbruck/München 1967.
  • Die Leut’ vom Psennerhof. Ein Heimatroman aus Südtirol. Würzburg 1974.
  • zahlreiche Beiträge in Tiroler Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Informationen zu Otto Guem und sein schriftstellerisches Wirken sind in mehreren Lexika und weiteren Publikationen angeführt:[4]

  • Hans Giebisch, Gustav Gugitz (Hrsg.): Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Wien 1964, S. 127.
  • Herbert Zeman (Hrsg.): Geschichte der Literatur in Österreich. Graz 1999, S. 199.
  • Nina Schröder: Die Volksschriftsteller im Dienste des Klischees. In: Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol, Band II: 1920–1939, Faschistenbeil und Hakenkreuz. Bozen 2000, S. 246.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Band XIII, 2009, S. 44f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Lechner: „Die Eroberung der Fremdstämmigen“: Provinzfaschismus in Südtirol 1921–1926. Wagner, Innsbruck 2005, ISBN 978-3-7030-0398-1, S. 364–365.
  2. Brief an die Leser der Mühlviertler Heimatblätter zu seiner Wahl als Präsident der Mühlviertler Künstlergilde, 1963 (ooegeschichte.at [PDF; 1,5 MB]).
  3. Carl Hans Watzinger: Dr. Otto Guem – Sein Leben und Schaffen (Zum 65. Geburtstag des Schriftstellers). 1964 (ooegeschichte.at [PDF; 1,5 MB]).
  4. a b Otto Guem. In: uibk.ac.at. Lexikon Literatur in Tirol, abgerufen am 18. Juli 2020 (Kurzbiographie, Bücher, Beiträge und Sekundärliteratur).