Otto Oberholzer

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Otto Christian Oberholzer (* 11. Dezember 1919 in Zürich; † 10. Oktober 1986 in Kiel) war ein Schweizer Skandinavist und Hochschullehrer in Deutschland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Oberholzer studierte nach seiner Reifeprüfung am Gymnasium in St. Gallen von 1938 bis 1945 Germanistik an der Universität Zürich und der Universität Basel (1943). Im Jahre 1945 promovierte er in Zürich bei dem bedeutenden Germanisten Emil Staiger. Von 1945 bis 1949 wirkte er in Schweden als Lektor für Germanistik an der Universität Lund. In den Jahren von 1951 bis 1956 arbeitete er als Feuilletonredakteur des Winterthurer Tageblatt. Seine Habilitation an der Universität Zürich erfolgte 1955, dort lehrte er anschließend als Privatdozent für Skandinavische Literaturgeschichte und Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Von 1956 bis 1968 arbeitete er außerdem als Gymnasiallehrer an der Kantonschule Winterthur für die Fächer Deutsch und Geschichte. Nachdem er 1967/68 als Präzeptor für Deutsche Literatur an der Universität Stockholm tätig gewesen war, wurde er 1968 auf eine ordentliche Professor für Skandinavistik, Frisistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel berufen, wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1985 lehrte. Mit seiner Berufung nach Kiel wurde er der erste Lehrstuhlinhaber für Neuere Skandinavische Literaturen in Deutschland.

1970 gründete er die Zeitschrift Skandinavistik und begann 1971 mit der Herausgabe der Schriftenreihe Skandinavistische Studien. Im Jahre 1982 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Linköping verliehen. Für seine Übersetzung von Werken Pär Lagerqvists wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Beer-Hofmann. Werk und Weltbild des Dichters; mit einem Bildnis des Dichters. Francke, Bern 1947 (Dissertation Universität Zürich).
  • Kleines Lexikon der Weltliteratur. Francke, Bern 1946.
  • Pär Lagerqvist. Studien zu seiner Prosa und zu seinen Dramen. Winter, Heidelberg 1958 (Habilitationsschrift Universität Zürich).
  • (Übers.): Pär Lagerqvist / Pilger auf dem Meer. Ein Roman. Verlag Die Arche, Zürich 1963.
  • (Übers.): Pär Lagerqvist / Das Heilige Land. Roman. Verlag Die Archie, Zürich 1965.
  • (Übers.): Pär Lagerqvist / Mariamne. Verlag Die Arche, Zürich 1968.
  • Herder's Übersetzungen aus dem Nordischen. In: Nerthus Bd. 2 (1969), S. 94–116.
  • H.W. Gesternberg: „Das Gedicht eines Skalden“. Kieler Antrittsvorlesung vom 29. Januar 1969. In: Skandinavistik, Bd. 0 (1970), S. 1–17.
  • (Hrsg.): Skandinavische Lyrik der Gegenwart. Augustin, Glückstadt 1973.
  • Das Schicksal der Komödien Holbergs in den deutschsprachigen Ländern. In: Gert Mellbourn (Hrsg.): Germanistische Streifzüge. Festschrift für Gustav Korlén (= Stockholmer germanistische Forschungen, Bd. 16). Almqvist & Wiksell 1974, S. 168–183.
  • (Übers.): Pär Lagerqvist / Der Zwerg. Verlag Volk und Welt, Berlin 1978.
  • Fröding und Deutschland. Modellfall Narkissos. In: Helmut Müssener (Hrsg.): Nicht nur Strindberg. Kulturelle und literarische Beziehungen zwischen Schweden und Deutschland 1870 - 1933 (= Stockholmer germanistische Forschungen, Bd. 41). Almqvist & Wiksell, Stockholm 1979. S. 279–307, ISBN 91-22-00277-4.
  • Wandlungen des Strindbergbildes in Deutschland. In: Wilhelm Friese (Hrsg.): Strindberg und die deutschsprachigen Länder (= Beiträge zur nordischen Philologie, Bd. 8). Helbing & Lichtenhahn, Basel 1979, S. 23–43, ISBN 3-7190-0724-3.
  • Strindberg und die Komödientheorie. In: Oskar Bandle (Hrsg.): Strindbergs Dramen im Lichte neuerer Methodendiskussionen (= Beiträge zur nordischen Philologie, Bd. 11). Helbing & Lichtenhahn, Basel 1981, S. 97–118, ISBN 3-7190-0802-9.
  • Aufklärung, Klassizismus, Vorromantik. In: Fritz Paul (Hrsg.): Grundzüge der neueren skandinavischen Literaturen (= Grundzüge, Bd. 41). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, S. 39–85, ISBN 3-534-08047-5.

Festschrift

  • Wolfgang Butt (Hrsg.): Der nahe Norden. Otto Oberholzer zum 65. Geburtstag; eine Festschrift. Lang, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-8204-5349-0 (Bibliographie Otto Oberholzer S. 325ff.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]