Otto Peuschel

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Porträt Otto Peuschels 1906 auf seiner ersten Liedpostkarte
Porträt Otto Peuschels 1906 auf seiner ersten Liedpostkarte

Otto Peuschel (* 15. Dezember 1867 in Crottendorf; † 29. Mai 1932 ebenda) war ein Fotograf, Mundartdichter und Sänger des westlichen Erzgebirges, der besonders durch seine Liedpostkarten-Veröffentlichungen aus den Jahren 1906 und 1907 in Erinnerung geblieben ist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto-Peuschel-Gedenkstein (Crottendorf)

Peuschel besuchte die Volksschule in Crottendorf und wurde danach zunächst Tischler und später Musterzeichner für Posamenten. In seinen letzten Lebensjahren arbeitete er in einer Knopffabrik.

In seiner Freizeit schuf er Texte und Weisen mehrerer Lieder in erzgebirgischer Mundart. Einen Teil vertrieb er im Selbstverlag auf Liedpostkarten. Er war Leiter des Männerchors der evangelisch-methodistischen Kirchgemeinde in Crottendorf und gab Unterricht im Gitarre- und Zitherspiel.

Die Kreisleitung der NSDAP ehrte Otto Peuschel durch eine Festveranstaltung am 23. Dezember 1934 an seiner Grabstätte.

Peuschels Liedpostkarten-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Grenzen seines Heimatortes Crottendorf machte sich Peuschel durch seine Liedpostkarten bekannt. Diese entstanden ab etwa 1905 und waren mit aufwändigen Lithographien versehen. Auf den meisten Karten hat sich Peuschel selbst im Bild verewigt. Die Serie ist durchnummeriert und umfasst so vermutlich sechzehn Karten. Die Zeichnungen auf den Karten stammen teilweise von Hans Unger (1872–1936), einem Leipziger Künstler und Grafiker, und teilweise von Otto Peuschel selbst.

Auflistung der bekannten Liedpostkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt sind 16 durchnummerierte Karten bekannt. Sie erschienen mit Verlagsvermerk Eigentum und Verlag von Otto Peuschel, Crottendorf i. Erzgebirge; vor 1910 mit Kleeblatt G, L & C, was für Hofkunstanstalt Löffler & Co., Greiz steht. Weiterer Vermerk auf der Vorderseite: Arzgebirgischå Liedlå Nr. ...

Außerdem auf Postkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wenn’s in Winter schneie tut. Nummer unbekannt

Weitere Lieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schneeberger Weihnachtslied
  • Ich ho a klaans Haisel

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1950er Jahren wurde durch den Kulturbund der DDR für Otto Peuschel eine Gedenkstätte in Crottendorf angelegt. Außerdem wurde eine Straße nach ihm benannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Otto Peuschel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien