Otto Reichow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

August Otto Reichow (* 4. Dezember 1904 in Tempelburg, Pommern, Deutsches Reich; † 20. Oktober 2000 in Encino, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war ein deutsch-amerikanischer Schauspieler in Hollywoodfilmen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Otto Reichows frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Er soll seit 1928 (darunter in Berlin) Theater gespielt haben; Festengagements sind jedoch in den deutschen Bühnenjahrbüchern nicht feststellbar. Noch 1935 war er in Berlin gemeldet, im Jahr darauf emigrierte er nach Frankreich. Der Grund dafür soll die Ermordung seines Bruders durch Nazi-Schergen gewesen sein. In Frankreich gab er seinen Einstand vor der Kamera mit einem winzigen Auftritt in Jean Renoirs Meisterwerk Die große Illusion. Im Juni 1937 reiste Reichow via Rotterdam nach Kalifornien aus,[1] wo er ab Ende desselben Monats in Los Angeles nachweisbar ist. Im Oktober 1937 beantragte er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, die ihm offenbar erst im August 1949 gewährt wurde.[2]

Reichow führte in der Emigration das typische Kleindarstellerleben eines europäischen Emigranten. Vor allem während des Zweiten Weltkriegs spielte er in einer Fülle von antinazistischen Propagandafilmen mit. Dabei wurde er regelmäßig mit Klein- und Kleinstrollen als zackiger und tumber Nazi-Uniformträger besetzt. Diese Parts waren zumeist derart winzig, dass sie häufig keine Namen besaßen und Reichow auch nicht im Vor- oder Abspann namentlich erwähnt wurde.

In Hollywood freundete er sich offensichtlich mit Errol Flynn an, an dessen Seite er in mehreren Filmen zu sehen war. Als Flynn starb, war Reichow einer von mehreren Sargträgern, darunter an der Seite von Filmgrößen wie Raoul Walsh und Mickey Rooney. Reichow zog sich 1965 weitgehend von der Schauspielerei zurück, letztmals trat er 1972 vor die Kamera. Er starb im Jahre 2000 hochbetagt in seiner kalifornischen Wahlheimat.

Filmografie (nur Kinofilm-Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. laut Schiffspassagenunterlagen, Archiv Kay Weniger
  2. Reichow-Daten in den USA