Otto Stöger

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Otto Stöger (* 11. April 1833 in Wegscheid; † 27. Dezember 1900 in München) war ein deutscher Landschaftsmaler, Bühnenmaler und Humorist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Stöger nahm ein Studium der Chemie und Pharmakologie an der Universität München auf, wechselte aber in das Fach Malerei. Angeregt durch den badischen Landschaftsmaler August Erxleben (* 1822; † nach 1867), experimentierte er mit neuen Farbenpräparaten. Er war Mitglied im Künstlerverein Jung-München. Stöger starb an einem Schlaganfall auf der Sendlinger Straße. Sein Nachlass, 60 Studien und kleine Bilder, wurde im März 1901 im Kunstverein München verkauft.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Motive sind Einsiedeleien, Bärenhöhlen, eingefrorene Wasserfälle und verschneite Mühlenwerke, auch Gewitterstürme mit zerfetzten Wolkenmassen, Waldszenen oder Erinnerungen an eine Studienfahrt nach Italien, Szenen aus den pontinischen Sümpfen und der römischen Campagna, sowie Landschaften aus der Oberpfalz und dem Bayerischen Wald.

1877 wandte er sich nach dem Vorbild Christian Janks der Bühnenmalerei zu und lieferte das Szenenbild zu Lord Byrons Stück Manfred am Stadttheater zu Frankfurt am Main. 1877 erhielt Stöger ein unbefristetes Engagement am Nationaltheater München.

Für die Ausstattung von Herrenchiemsee und der Venusgrotte von Schloss Linderhof experimentierte er mit pyrotechnischen Landschaften für die Beleuchtungen. Für die „Blaue Grotte“ wünschte sich für König Ludwig, der Auftraggeber, ein unverfälschtes, originales Capri-Blau. Die zahllosen Experimente, die Otto Stöger zusammen mit dem Chemiker Max Edelmann in einem in der Grotte eingerichteten Labor durchführte, ergaben nicht das gewünschte Ergebnis.[1] 1887, nach dem Tod Ludwigs II., baute er eine originalgetreue, plastische Panorama-Nachbildung der farbig beleuchteten Linderhofgrotte in der Münchener Theresienstraße, die besichtigt werden konnte.[2]

1896 gab Stöger eine vierteilige Heft-Serie unter dem Titel Münchner Gesellschaftstheater mit burlesken Einaktern aus dem oberbayerischen Volksleben heraus.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grotte mit Wasserfall im Schloss Linderhof fotocummunity, abgerufen am 28. November 2022
  2. Linderhofgrotte mit Wasserfall. Originalgetreue, plastische Nachbildung, farbig beleuchtet von Otto Stöger, Bayerischer Landbote, 1887, S. 13
  3. J. C. Hinrichs Verlag, Vierteljahrs-katalog der neuigkeiten des deutschen Buchs, 1896, S. 858