Overlach (Familie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Teilvergoldetes Prunkwappen des Johann Overlach und der Anna Kleine an dem von dem Bildhauer Adrian Siemerding gestalteten Overlachschen Haus in Hannover

Overlach, zeitweilig auch Overlack und Overlagius[1] sowie Overlak genannt,[2] ist der Familienname einer ab dem frühen 17. Jahrhundert in Hannover nachweisbaren Familie, die anfangs vor allem Bürger und Kaufleute stellte. Die aus Hattingen stammende Familie stellte schon kurz nach ihrer Niederlassung in Hannover[3] – nach dem Unternehmer Johann Duve – die wichtigsten Warenlieferanten für den Hofstaat der Welfen in der hannoverschen Residenzstadt.[4]

Die Overlachs sind ab dem Dreißigjährigen Krieg in Hannover belegt, wo sich im Jahr 1626 Jürgen Overlach als Brauer und Kaufmann niederließ. Aus der Ehe mit Lucia Hostmann[3] ging schon 1625 der spätere Kaufmann, Kommunalpolitiker, Stadthauptmann, Stadtkämmerer und Senior Johann Overlach hervor, Bauherr des Overlachschen Hauses direkt an der Marktkirche, deren umgebender Marktplatz „seit dem Mittelalter städtebaulicher Mittelpunkt und politisch-gesellschaftliches Zentrum der Altstadt“ war.[5]

In der Zeit des Barocks stand die Familie in vielfacher Verbindung mit Gottfried Wilhelm Leibniz.[1] So zählt etwa die Korrespondenz des Universalgelehrten mit Anna Elisabeth Overlach, verheiratet mit dem Osnabrücker Hofrat und braunschweig-lüneburgischen Gesandten Reichstag in Regensburg und am Wiener Kaiserhof, wie seine gesamte Korrespondenz heute zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gottfried Wilhelm Leibniz. Sämtliche Schriften und Briefe Reihe: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel, Bd. 1: 1668-1676, herausgegeben von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Reihe 1: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechse, Paul Ritter (Bearb.), hrsg. vom Leibniz-Archiv der Gottfried-Wilhelm-Bibliothek, Niedersächsische Landesbibliothek Hannover, Bd. 4: 1684-1687, Darmstadt: Verlag O. Reichl, 1950, S. 742; Vorschau über Google-Bücher
  2. Sämtliche Schriften und Briefe, Bd. 20, S. 37; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- und Hofbehörden 1714 - 1760 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 24; = Untersuchungen zur Ständegeschichte Niedersachsens, Heft 2), Bd. 2: Beamtenlisten und Ahnentafeln, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1963, S. 46, 132, 337, 511, 533, v. a. S. 447
  4. Carl-Hans Hauptmeyer: Die Residenzstadt, in Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhundert, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, 1992, ISBN 3-87706-351-9, S. 137ff., hier: S. 182; Vorschau über Google-Bücher
  5. Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910, Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 116f., 126f.
  6. Overlach, Anna Elisabeth (3. 1. 1729) in der Personen- und Korrespondenz-Datenbank der Leibniz-Edition