P7 (Mine)

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Die P7 und die P7 Mk.2 sind pakistanische Antipersonenminen, die an das Design der US-amerikanischen M2-Springmine angelehnt sind. Die Mine wird vom staatseigenen Betrieb Pakistan Ordnance Factories (POF) hergestellt und vertrieben.[1] Im Gegensatz zur M2 enthält die P7 als Ladung kein 60 mm Mörsergeschoss, sondern eine auf dem Kopf stehende Handgranate.[1]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Variante P7 P7 Mk.2
alternative Namen P7 MK1, P7 Mk1, P7 Mk.1, P7A1 n/a
Beschreibung Außenform ähnlich M2A4
Höhe 160 mm inkl. Zünder[2]
Breite max. 71 mm an Basis[2]
Werkstoff Stahl
Farbe olivgrüner Korpus,
gelbe Beschriftung,
roter Ring um Mündung Geschosstubus[3]
Beschriftung JUMPING
MKI[3]
Zünder Druck- und Zugzünder Druck- und Zugzünder
Auslösung Druck auf Auslöser
Zug am Stolperdraht
Ladung Handgranate ARGES-69[4]
(auch bekannt als P1 Mk.1,
Kopie der österreichischen Arges 69)
Handgranate
Effekt Granate wird ca. 1,25–2 Meter ausgestoßen
und die Splitterladung gezündet[1]
Gefährdung tödlich bis 25 Meter Radius[1]

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mine wird so im Boden eingegraben, dass das Geschoss mit Erde bedeckt ist und der Zünder etwas aus dem Boden herausragt oder knapp mit Erde bedeckt ist. Der Zünder kann nun mit einem Stolperdraht verbunden werden. Falls der Zünder aus dem Boden herausragt wird er z. B. mit leichten Pflanzenteilen getarnt um eine Erkennung durch den Feind zu erschweren. Anschließend wird der Sicherungsstift entfernt: Die Mine ist nun scharf. Wird jetzt der Zünder mit Druckkraft belastet oder der Stolperdraht ausgelöst, aktiviert der Zünder eine Treibladung, die das Geschoss aus dem Boden heraus nach oben schießt. In einer definierten Höhe explodiert dann der Verzögerungszünder und die Fragmente des Splittersprengkopfes des Geschosses verteilen sich im Umkreis. Bei großflächiger Nutzung von Springminen wie der P7 werden diese häufig zusammen mit (metallarmen) Druckminen verlegt, um eine Überwindung oder Räumung des verminten Bereiches zu erschweren. Die P7 kann auch verwendet werden, indem nicht der Feind die Mine auslöst, sondern vom Zünder der Mine ein Zugdraht (statt des Stolperdrahts) zu einer eigenen Stellung mit entsprechender Deckung verläuft, aus der heraus eigene Kräfte die Mine auslösen können.

Bekannte Einsatzorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pakistan gibt kaum Informationen zu diesem Thema frei, hat aber diverse selbst produzierte Antipersonenminen an der Grenze zu Afghanistan (Stammesgebiete)[5], im Kaschmir-Konflikt[5], bei den Konflikten mit Indien 1947 bis 1949, 1965, 1972[5] und seitdem an der indisch-pakistanischen Grenze[5] verwendet.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jane’s Mines and Mine Clearance 1998–1999
  • Brassey’s Essential Guide to Anti-personnel Landmines

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d International Campaign to Ban Land Mines: Landmine Monitor Report 1999: Toward a Mine-free World. 1999, S. 496 ff.
  2. a b bulletpicker.com
  3. a b Naval Explosive Ordnance Disposal Technology Division: Afghanistan Ordnance Identification Guide, 2004, S. 127
  4. International Campaign to Ban Land Mines: Landmine Monitor Report 2001: Toward a Mine-free World, 2001, S. 606f.
  5. a b c d Human Rights Watch Backgrounder: Recent Landmine Use By India And Pakistan, MAY 2002