PAC P-750 XSTOL

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
PAC P-750 XSTOL
PAC P-750 XSTOL
Typ Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland

Neuseeland Neuseeland

Hersteller Pacific Aerospace
Erstflug 2001
Stückzahl >50

Die PAC P-750 XSTOL (früher als PAC 750XL bezeichnet) ist ein Mehrzweckflugzeug des neuseeländischen Herstellers Pacific Aerospace.

Geschichte und Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PAC P-750 XSTOL ist ein konventioneller Ganzmetalltiefdecker mit festem Bugradfahrwerk und besteht vorwiegend aus dem Antrieb und den Tragflächen der PAC Cresco mit einem neuen größeren Rumpf und modifiziertem Heck. Angetrieben wird das Flugzeug durch eine Pratt & Whitney PT6A-34AG-Propellerturbine mit 560 kW (750 PS). Der Erstflug erfolgte 2001.

Ursprünglich wurde die Maschine dazu entworfen, den Bedarf nach Fallschirmspringerabsetzflugzeugen zu bedienen. Die Maschine ist dazu wie ihre Vorgängerin Cresco bestens geeignet, da sie durch ihre hohe mögliche Sinkgeschwindigkeit rasch wieder am Boden sein kann, um erneut Fallschirmspringer mittels ihrer hohen Steigleistung wieder auf die Absprunghöhe von 3700 m zu transportieren. Ein weiteres Merkmal ist die gute Kurzstart- und Landefähigkeit (STOL), auf die die Erweiterung der Typenbezeichnung Bezug nimmt. Ihre geringste Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Landeklappen beträgt 45 kt (83,3 km/h).

Das Flugzeug wird aber auch für andere Aufgaben vermarktet. So wird es neben der Mehrzweckrolle auch für Fracht- oder Passagiertransporte, als Agrarflugzeug, Löschflugzeug oder für Luftaufnahmen und Vermessung verkauft.[1] Ein Exemplar wird auch für aeromagnetische Untersuchungen eingesetzt. Die Maschine lässt sich auch mit Skiern oder Schwimmern ausrüsten, zudem ist der Einsatz auf unbefestigten Pisten möglich. Für Passagier- oder Frachtflüge kann die Kabine mit bis zu 9 Sitzplätzen ausgestattet oder ganz als Laderaum verwendet werden. Die Frachtvariante besitzt eine Doppelfrachtraumtür im hinteren Teil der Kabine. Optional wird auch eine Frachtbox unter dem Rumpf angeboten, um die Transportkapazität zu erhöhen.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die für aeromagnetische Untersuchungen ausgerüstete PAC P-750 im August 2007 in Grönland
Eine PAC P-750 XSTOL mit angebautem Frachtbehälter
Kenngröße Daten[2]
Besatzung 1
Passagiere 9 oder 17 Fallschirmspringer
Länge 11,84 m
Spannweite 12,80 m
Höhe 4,04 m
Flügelfläche 24,88 m²
Flügelstreckung 6,6
Leermasse 1410 kg
max. Startmasse 3395 kg
Reisegeschwindigkeit 313 km/h
Höchstgeschwindigkeit 315 km/h
Dienstgipfelhöhe 6098 m
Reichweite 1078 km
Triebwerke 1 × Turboproptriebwerk Pratt & Whitney PT6A-34, 750 PS (ca. 550 kW)
Listenpreis 1,7–2,2 Mio. US-Dollar[3]

Unfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Februar 2024 stürzte ein Flugzeug des am Flughafen Grenchen in der Schweiz stationierten Fallschirmvereins Skydive Grenchen in der Nähe des Flughafens ab. Mindestens ein Teil der elf an Bord befindlichen Fallschirmspringer hatten die Maschine HB-TCP schon vor dem Notruf planmäßig verlassen, der Rest spätestens danach, der Pilot kam beim Absturz ums Leben.[4] Ein Vorbericht der Schweizerischen Untersuchungsbehörde bemerkte, dass sich der Reservefallschirm eines Springers noch am Flugzeug unbeabsichtigt geöffnet hatte und der Springer anschließend mit dem Höhenleitwerk des Flugzeugs kollidierte. Dadurch sei dieses abgerissen worden und das Flugzeug unkontrollierbar. Der Schlussbericht wurde nicht vor dem Jahr 2025 erwartet.[5][6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: PAC 750XL – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beschreibung auf der Unternehmenshomepage (englisch) abgerufen am 10. November 2012
  2. Daten von der Unternehmenshomepage (englisch) abgerufen am 10. November 2012
  3. https://www.nbr.co.nz/article/kiwi-aeroplane-deal-takes-china-165235
  4. Pilot kommt bei Absturz eines Kleinflugzeugs in Grenchen ums Leben – mehrere Fallschirmspringer konnten sicher landen. In: Solothurner Zeitung. 18. Februar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024.
  5. Flugzeugabsturz Grenchen - Absturz: Fallschirmspringer riss Flugzeug-Leitwerk weg. In: srf.ch. 12. März 2024, abgerufen am 12. März 2024.
  6. Vorbericht HB-TCP