Papierfabrik Bagel

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Einige Gebäude der ehemaligen Papierfabrik im Jahre 2015

Die Papierfabrik Bagel (auch Bagelsche Papiermühle[1]) ist eine ehemalige Papierfabrik an der Anger in Ratingen. Die Gebäude der Fabrik sind seit 1. Februar 1988 in der Liste der Baudenkmäler in Ratingen eingetragen (Nr. A 175).

Geschichte als Papiermühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem heutigen Gelände errichtete zuerst der Elberfelder Papierhändler Johann Bargmann 1789 eine Papiermühle. Die Anger lieferte sowohl die benötigte Wasserkraft als auch weiches Wasser für die Papierherstellung.[2]

Peter August Bagel (1809–1881), welcher ab 1843 die Geschäfte der Verleger- und Druckerfamilie Bagel führte,[3] erwarb 1852 die Papiermühle,[2] modernisierte sie mit Maschinen zur Papierherstellung und einer Dampfmaschine[2] und nahm 1855 den Betrieb auf.[4]

Um 1860 produzierten 45 Arbeiter täglich aus 1800 Pfund Lumpen 1200 Pfund Druck- und Schreibpapier.[1]

1904 erfolgte ein größerer Um- und Ausbau, dem auch der Großteil des heutigen Gebäudebestands entstammt.[1]

1938 fanden hier 100 Menschen Arbeit.[5] In dieser Zeit bestand ein Anschluss an die Angertalbahn.[6]

Die Papierherstellung endete 1980.[2]

Weitere Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gebäude wurden danach zum Teil für eine Druckerei weitergenutzt, welche am 2. Januar 2013 vollständig ausbrannte[7] und seither nicht ersetzt wurde.

Ab 2002 wurde das Einlaufbauwerk umgebaut, um einen Rückstau bei Überschwemmungen besser regulieren zu können.[8]

Heute gibt es verschiedene Nutzungen für das Gebäudeensemble, darunter als Räumlichkeiten für den Kunst- und Musikclub Ratingen, für eine Kindertagesstätte und für Künstlerateliers.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Bagel-Papierfabrik (Hrsg.): Wer wir sind. Ratingen, 1952
  • Christina Lubinski: „Was ich habe, bin ich“: psychologisches Eigentum und Gesellschafterkultur in dem Düsseldorfer Familienunternehmen Bagel ; ca. 1960 bis 2005. In: Familienunternehmen im Rheinland im 19. und 20. Jahrhundert: Netzwerke - Nachfolge - soziales Kapital ; [der 1. Teil der Tagung fand am 12. und 13. Juni 2008 in Düsseldorf statt ; der 2. Teil der Tagung folgte am 1. und 2. Oktober 2009 in Hagen], Köln : Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, 2009, ISBN 978-3-933025-45-6, Seiten 238–251 [2]
  • Historische Kommission: Das Kaiserreich 1871-1918. Band 1, Teil 2, Walter de Gruyter, 2003, Seiten 115–116 [3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Papierfabrik Bagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Top 10 Rheinland: Bagelsche Papiermühle, Ratingen. In: RP ONLINE. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  2. a b c d Papiermühle wird Teil des Industriepfades Ratingen. In: Website der Bagel-Unternehmensgruppe. 7. April 2017, abgerufen am 16. Juli 2020.
  3. Neue Deutsche Biographie (online (Memento des Originals vom 17. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-biographie.de)
  4. Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 24–25. [1]
  5. Albert Gieseler: A. Bagel, Papierfabrik. (online)
  6. Angertalbahn
  7. Rheinische Post (online (Memento vom 17. April 2014 im Internet Archive))
  8. Sanierungsmaßnahmen am Angerbach (Memento vom 17. April 2014 im Internet Archive)

Koordinaten: 51° 18′ 24,7″ N, 6° 52′ 26,8″ O