Parente di Giotto

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Parente di Giotto (* 13. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert) war ein italienischer Maler des Mittelalters, vielleicht ein Schüler, der Giotto sehr nahe stand und der einigen Rekonstruktionen zufolge[1] an einem Auftrag arbeitete, der dem Meister selbst anvertraut worden war, den er aber wegen anderer Verpflichtungen abgeben musste, nämlich die Ausschmückung der Unteren Basilika von Assisi.

Parente di Giotto, Die Ehe des Heiligen Franziskus mit der Armut, 1316–1318, Gewölbe in der Unteren Basilika von Assisi
Präsentation im Tempel, 1316–1318, Untere Basilica, Assisi

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Werken von Parente di Giotto, die denen des prosaischen Maestro delle Vele nahe stehen, kann man die Hand eines großen Künstlers erkennen, der eine breite Farbpalette besitzt, die an die Neuerungen der Cappella degli Scrovegni angepasst ist (weshalb die Fresken auf die Zeit nach 1309 datiert werden), auch wenn die Zeichnung klarer ist und von der Sieneser Schule beeinflusst zu sein scheint (die zu dieser Zeit in derselben Basilika mit Simone Martini und Pietro Lorenzetti tätig war). Das Thema ist das der Franziskanische Allegorien und in Szenen wie der Hochzeit des Heiligen Franziskus mit der Armut bemerkt man eine bemerkenswerte Geläufigkeit in der erzählerischen Darstellung und großes Geschick in der individuellen Charakterisierung der Figuren, mit Liebe zum Detail und Beschreibung der Landschaft.

Seine Handschrift ist auch in den Geschichten der Kindheit Christi im rechten Querschiff der unteren Basilika zu erkennen, wo eine größere Ausdrucksintensität und eine Verstärkung des räumlichen Illusionismus zu verzeichnen sind. Einige identifizieren diesen Künstler mit dem geheimnisvollen Stefano Fiorentino, der von Giorgio Vasari als ein in der nuancierten Farbgestaltung geübter Schüler genannt wird, von dem aber kein bestimmtes Werk bekannt ist. Andere leugnen die Existenz dieses Meisters und sind der Meinung, dass dieses Werk nur eine Deklination der Kunst Giottos ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edi Baccheschi: L’opera completa di Giotto. Rizzoli, Mailand 1977.
  • Luciano Bellosi: Giotto. In: Dal Gotico al Rinascimento. Scala, Florenz 2003, ISBN 88-8117-092-2.
  • Miklós Boskovits: Celebrazioni dell’VIII centenario della nascita di San Francesco. Studi recenti sulla Basilica di Assisi. In: Arte cristiana. Band 71, Mailand 1983, S. 203–214.
  • Giovanni Previtali: Giotto e la sua bottega. Mailand 1967, S. 87–100.
  • Carlo Volpe: Il lungo percorso del “dipingere dolcissimo e tanto unito”. In: Storia dell’arte italiana. Band V, Dal Medioevo al Quattrocento. Turin 1983, S. 231–304.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Parente di Giotto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Giovanni Previtali, 1967