Parkinsonia florida

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Parkinsonia florida

Blühende Parkinsonia florida

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Gattung: Parkinsonien (Parkinsonia)
Art: Parkinsonia florida
Wissenschaftlicher Name
Parkinsonia florida
(Benth. ex A.Gray) S.Watson

Parkinsonia florida ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Parkinsonien (Parkinsonia) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in den südwestlichen Vereinigten Staaten und im nordwestlichen Mexikos beheimatet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blüte im Detail
Blüte im Detail

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parkinsonia florida ist ein schnellwüchsiger, mehrstämmiger, dorniger, laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von 10 bis 12 Metern erreichen kann. Er hat eine offene, sehr weit ausladende Baumkrone (bis zu 15,2 Quadratmeter Flächenbedeckung) und einen relativ kurzen Stamm mit einem Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern[1]. Stamm und Äste besitzen eine recht dünne, blaugrüne Rinde und sind zur Photosynthese fähig.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind paarig gefiedert (Gesamtgröße 1 bis 2,5 Zentimeter) und bestehen aus ein bis drei Paare, kleinen (4 bis 8 Millimeter), blaugrünen Fiederblättchen, die in Dürreperioden abgeworfen werden.

Blüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit im Spätfrühling (Ende März bis Anfang Mai) dauert in der Regel zwei Wochen. Die Blüten sind (hell)gelb, haben einen Durchmesser von 12 bis 18 Millimeter und besitzen eine doppelte Blütenhülle. Der Blütenkelch ist 6 bis 7 Millimeter lang. Die meist fünf, selten vier Kronblätter sind 8 bis 10 Millimeter lang[2]. Es sind zehn freie Staubblätter vorhanden.

Frucht und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hülsenfrüchte sind 4 bis 12 Zentimeter lang und 7 bis 10 Millimeter breit[3]. Jede Hülsenfrucht enthält bis zu acht flache bohnenartige Samen[4]. Die Samen sind olivbraun, abgeflacht, glatt und sind 7,5 bis 10 Millimeter lang bei einer Breite von 6 bis 7 Millimetern.

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterscheidungsmerkmale von Parkinsonia florida zur nahverwandten Art Parkinsonia microphylla (Palo Verde der Vorgebirgszone), mit der sich Parkinsonia florida kreuzen kann, sind seine stärker herabhängenden Zweige, sein rascher Reifeprozess und sein an Trockentäler gebundener Standort, da der Baum einen relativ hohen Bedarf an Wasser hat. Bei Parkinsonia florida sind die Hülsenfrüchte etwas länger und flacher, außerdem sind die Schalen härter als bei Parkinsonia microphylla.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wurzelsystem von Parkinsonia florida verfügt über keine Mykorrhyzen.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet von Parkinsonia florida erstreckt sich über das südöstliche Kalifornien, den äußersten Süden Nevadas und das zentrale und südliche Arizona, sowie über die mexikanischen Bundesstaaten Baja California Norte und Sonora. In Baja California Sur und in Sinaloa bestehen isolierte Vorkommen.

Ökosysteme und Pflanzenassoziationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parkinsonia florida gehört zum Wüstenstrauch- und zum Wüstengrünlandökosystem. Laut A. W. Kuchler geht der Baum mit folgenden Pflanzen Assoziationen ein:

Standort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parkinsonia florida ist ein charakteristischer Baum der Sonora-Wüste[5] und insbesondere der Colorado-Wüste. Er gedeiht auf den unteren und mittleren Abschnitten von Bajadas[6], als verstreute Baumgruppen entlang Arroyos[7] und in Trockentälern. Nur gelegentlich ist er auch auf Hanglagen (der Vorgebirgszone) zu finden. Hauptmerkmal all dieser Standorte ist die sporadische Wasserführung.

Parkinsonia florida steigt bis auf eine Höhenlage von 1200 Meter.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen Cercidium floridum durch George Bentham in Asa Gray. Die Neukombination zu Parkinsonia florida (Benth. ex A.Gray) S.Watson wurde durch Sereno Watson veröffentlicht. Das Artepitheton florida (Italienisch für „blühend, blütenreich“) leitet sich letztendlich vom Lateinischen flōs (Blume) ab.[8] Weitere Synonyme für Parkinsonia florida (Benth. ex A.Gray) S.Watson sind: Cercidium torreyanum (S.Wats.) Sarg., Cercidium torreyanum Sarg. Gard. & For. Parkinsonia torreyana bzw. Parkinsonia torreyanum S.Wats.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cahuilla-Indianer trockneten die Samen und machten Mehl daraus. Außerdem diente ihnen der Baum als Sicht- und Sonnenschutz. Die Yuma rösteten die Samen, zerrieben sie und stellten einen Brei daraus her. Die Pima-Indianer aßen die frischen Schoten roh und schnitzten aus dem Holz Kochutensilien.

Namensherkunft der Trivialnamen und Symbolik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im spanischen Sprachraum heißen die Parkinsonien „Palo Verde“ (Grüner Stock) wegen des grüngefärbten Stammes, der photosynthetische Aufgaben[9] übernimmt. Parkinsonia florida wurde zum ersten Mal vom irischen Botaniker Thomas Coulter im Jahr 1830 botanisch kategorisiert, als er mehrere Pflanzen aus der Nähe von Hermosillo erhalten hatte. Parkinsonia florida ist der Staatsbaum des Bundesstaates Arizona. Parkinsonia florida gilt wegen seiner blaugrünen Blätter als „Blauer Palo Verde“.

Genetischer Fingerabdruck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Samen des Parkinsonia florida wurde im Jahr 1993 erstmals in der Kriminalgeschichte ein genetischer Fingerabdruck einer Pflanze erstellt und vor Gericht verwendet, um zu beweisen, dass die am Auto des Verdächtigen gefundenen Samen von einer ganz bestimmten Pflanze stammen, die neben dem Tatort wächst.[10][11]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. M. Carter: The genus Cercidium in the Sonoran Desert of Mexico and United States. Proc. Calif. Acad. Sci. ser. 4, 1974, S. 40:33.
  • F. Shreve, I. L. Wiggins. 1964: Vegetation and flora of the Sonoran desert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. C. Barth, J. O. Klemmedson: Amount and distribution of dry matter, nitrogen, and organic carbon in soil-plant systems of mesquite and palo verde. Journal of Range Management. Volume 35. Issue 4, 1982, S. 412–418
  2. W. B. McDougal: Seed Plants of Northern Arizona. The Museum of Northern Arizona. Flagstaff, Arizona, 1973.
  3. Philip A. Munz: A flora of southern California. Berkeley, CA: University of California Press, 1974. 1086 p.
  4. Jay C. Maddox, Carlquist, Sherwin. 1985. Wind dispersal in Californian desert plants: experimental studies and conceptual considerations., Aliso Volume 11, Issue 1, S. 77–96.
  5. W. L. Minckley, Thomas O. Clark: Vegetation of the Gila River Resource Area, eastern Arizona. Desert Plants. 3 (3), 1981, S. 124–140.
  6. Michael A. Bowers: Plant associations on a Sonoran Desert bajada: geographical correlates and evolutionary source pools. Vegetatio. 74, 1988, S. 107–112.
  7. Raymond M. Turner, David E. Brown: Sonoran desertscrub. In: David E. Brown, ed.: Biotic communities of the American Southwest--United States and Mexico. Desert Plants. 4 (1-4), 1982, S. 181–221.
  8. Parkinsonia florida im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 10. Mai 2015.
  9. Raymond M. Turner: Growth in four species of Sonoran Desert trees. Ecology, Volume 44, 1963, S. 760–765.
  10. Murder trial features tree’s genetic fingerprint
  11. Plant’s DNA ‘Fingerprints’ Lead to Man’s Murder Conviction

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Parkinsonia florida – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien