Paso Yobai

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Paso Yobái
Paso Yobai (Paraguay)
Paso Yobai (Paraguay)
Paso Yobai
Paso Yobái auf der Karte von Paraguay
Koordinaten 25° 42′ 58″ S, 56° 0′ 4″ WKoordinaten: 25° 42′ 58″ S, 56° 0′ 4″ W
Basisdaten
Staat Paraguay
Departamento Guairá
Stadtgründung 1923
Einwohner 30.000 (S 2019)
Detaildaten
Fläche 693 km2
Bevölkerungsdichte 43 Ew./km2
Höhe 250 m
Postleitzahl 3210
Vorwahl (+595) (552)
Zeitzone UTC−4
Stadtpatron Virgen Nuestra Señora de la Asunción

Paso Yobái ist eine Stadt und ein Distrikt im Departamento Guairá in Paraguay, 200 km südöstlich von Asunción gelegen. Er ist bekannt für seine Mate-Produktion und seit 2007 für die erste Goldmine Paraguays. Der Distrikt hat etwa 30.000 Einwohner und eine Fläche von 693 km².[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1923 von dem Schweizer Kolonisten Georges Naville gegründet. Er hatte dort Grundbesitz erworben, um die wertvollen Hölzer des Urwaldes wirtschaftlich nutzbar zu machen. Am Río Gasory legte er ein großes Sägewerk und eine Möbeltischlerei an. Zum Abtransport des geschnittenen Holzes und der an Ort und Stelle hergestellten Möbel baute Naville den alten Urwaldpfad zu einer befahrbaren Straße aus, die von Mbocayaty über Independencia nach Paso Yobai führt. Aus Sägewerk, Tischlerei und Arbeiterhäusern wurde so der inmitten des Urwalds gelegene Industriestandort Paso Yobai. 1993 spaltete sich Paso Yobai vom Distrikt Independencia ab und wurde ein eigenständiger Distrikt.[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paso Yobai ist traditionell für seine qualitativ hochwertige Mate-Teeproduktion bekannt, mit Sorten wie Labrador, Aromática und Oro Verde. Außerdem werden Zuckerrohr, Baumwolle und Soja angebaut.

Goldproduktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1996 entdeckte der Ecuadorianer Antonio Iván Flores Díaz durch Zufall einen Klumpen Gold in einem Fluss in Paso Yobai, als er dort zu Besuch war. Das löste wenig später einen riesigen Goldrausch im Ort aus. Kurz darauf begaben sich 5000 Einwohner auf die Goldsuche im Fluss. Sie legten später auch zahlreiche illegale Minen an. Im Jahr 2007 kaufte das kanadische Unternehmen Latin American Minerals, Inc. die Lizenz zum Goldabbau, für die es 5 % des jährlich geförderten Goldes an den paraguayischen Staat zahlt. Das Unternehmen führte unzählige Bohrungen durch und entdeckte das Gebiet mit dem höchsten Goldanteil. Bei den Probebohrungen variierte der Goldanteil von 0,1 Gramm/Tonne bis 102,7 Gramm/Tonne. Das Unternehmen vermutet, dass die Mine zu denen mit den weltweit größten Goldvorkommen gehören könnte. Im Mai 2012 produzierte das Unternehmen den ersten Goldbarren, der über sechs Kilogramm wog. 2014 wurden 50 Kilogramm Gold produziert. Nach einer technischen Aufrüstung 2016 wurden 102 Kilogramm anvisiert. Im Mai 2017 wurde bei einer weiteren Probebohrung sogar eine Ader mit einem Goldanteil von 125 Gramm/Tonne entdeckt.[3][4][5][6][7][8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldmine in Paso Yobai – Bilder und Text

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ley Nº 5369 bacn.gov.py, 3. Dezember 2014, abgerufen am 21. Februar 2019.
  2. Schriften des Geographischen Instituts der Universitat Kiel, Bd. 11, Ausgabe 1–2, S. 35, 1941.
  3. Paso Yobai municipios.gov.py, abgerufen am 21. Februar 2019.
  4. Oro de Paso Yobái fue descubierto por un ecuatoriano enamorado abc.com.py, 18. August 2017, abgerufen am 21. Februar 2019.
  5. Mineros en pie de guerra por explotación de oro en Paso Yobái ultimahora.com, 20. September 2018, abgerufen am 21. Februar 2019.
  6. Paraguay Mineral & Mining Sector Investment and Business Guide International Business Publications, USA, 2009, abgerufen am 21. Februar 2019.
  7. Minera de Guairá estima producir 8,5 kilos de oro al mes ultimahora.com, 18. März 2016, abgerufen am 22. Februar 2019.
  8. Latin American Minerals hits significant gold at Paso Yobai miningcapital.com, 2. Mai 2017, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch).