Patricia Cowings

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Patricia Cowings

Patricia Suzanne Cowings (* 15. Dezember 1948 in der Bronx, New York City) ist eine amerikanische Raumfahrt-Psychophysiologin. Sie ist vor allem bekannt für ihre Untersuchungen zur Behandlung der Raumkrankheit von Astronauten in der Schwerelosigkeit des Weltraums.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cowings studierte zunächst an der Stony Brook University in New York und erhielt ihren Ph.D. in Psychologie an der University of California, Davis. Ihr Interesse an Raumfahrt wurde an der Graduate School durch einen Ingenieurskurs geweckt, der sich mit dem Design eines Space Shuttle befasste. Sie überzeugte den Kursleiter davon, dass sie als Frau und Psychologin einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des Space Shuttle aus Benutzersicht leisten könne. Im Rahmen des Kurses beschrieb sie ein Dutzend Methoden zur psychologischen Kontrolle biomedizinischer Probleme von Astronauten.[2][3][4]

Cowings war 1976 die erste afroamerikanische Frau, die als Wissenschaftsastronautin ausgebildet wurde. Sie trainierte als Nutzlastspezialistin für Spacelab Mission Development (SMD II), eine Simulation, in der vorwiegend biowissenschaftliche Experimente durchgeführt werden sollten, kam aber in der Simulation nicht zum Einsatz.[5][6]

Am Ames Research Center der NASA entwickelte und patentierte Cowings das physiologische Trainingssystem Autogenic-Feedback Training Exercise (AFTE).[7] Das System ermöglichte es, innerhalb von sechs Stunden die Beeinflussung von bis zu 20 Körperfunktionen zu erlernen, um die Effekte der Raumkrankheit zu vermindern.[8] Diese Methode wurde während der Raumflüge von STS-51-B (Spacelab 3), STS-51-C und STS-46 (Spacelab-J) auch im Weltraum getestet. Später trainierte sie vier Kosmonauten in der Kontrolle von Raumkrankheit und niedrigem Blutdruck nach sechs Monaten auf der MIR Raumstation. Ihre Methode wurde für Piloten adaptiert und auch bei Krebspatienten eingesetzt, die an den Nebenwirkungen von Chemotherapien litten.[9][4] Sie ist Principal Investigator am NASA Ames Research Center.[2]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cowings ist verheiratet und hat einen Sohn.

Preise und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • NASA Individual Achievement Award (1993)
  • Black Engineer of the Year Award (1997)
  • AMES Honor Award for Technology Development (1999)
  • NASA Space Act Award for Invention (2002)
  • National Women of Color Technology Award (2006)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tiffany Wayne: American Women of Science Since 1900. ABC-CLIO, LLC, Santa Barbara 2011, ISBN 978-1-59884-158-9, S. 320–321 (archive.org).
  2. a b Patricia S. Cowings, Principal Investigator. NASA, abgerufen am 14. August 2015.
  3. Patricia S. Cowings. The Benjamin Banneker Institute for Science and Technology, archiviert vom Original am 5. Juli 2013; abgerufen am 14. August 2015.
  4. a b Meet: Patricia Cowings, PhD. NASA Quest, archiviert vom Original am 24. Januar 2015; abgerufen am 14. August 2015.
  5. Wini Warren: Black Women Scientists in the United States. Indiana University Press, 2000, ISBN 978-0-253-33603-3, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Betty Kaplan Gubert, Miriam Sawyer, Caroline M. Fannin: Distinguished African Americans in Aviation and Space Science. Greenwood, Santa Barbara 2001, ISBN 978-1-57356-246-1, S. 80–83 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Autogenic-feedback training exercise (AFTE) method and system. United States Patent Number: 5,694,939. 9. Dezember 1997, hdl:2060/19980032583
  8. Patricia S. Cowings, William B. Toscano: Autogenic-Feedback Training (AFT) as a Preventive Method for Space Motion Sickness: Background and Experimental Design. (PDF) NASA, August 1993, abgerufen am 15. August 2015 (englisch).
  9. Charles W. Carey: American Scientists. Facts on File, New York City 2005, ISBN 978-0-8160-5499-2, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).