Paul Friedrich zu Mecklenburg

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Paul Friedrich, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin]

Paul Friedrich, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (* 19. September 1852 in Ludwigslust; † 17. Mai 1923 ebenda; vollständiger Name: Paul Friedrich Wilhelm Heinrich) war ein mecklenburg-schwerinscher Herzog und preußischer General der Kavallerie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Friedrich war das zweite Kind des Großherzogs Friedrich Franz II. und dessen ersten Frau, geb. Prinzessin Auguste Reuß zu Köstritz. 1870 bis 1876 diente er, zuerst als Leutnant, dann als Rittmeister, im Brandenburgischen Husaren-Regiment (Zietensche Husaren) Nr. 3 in Rathenow.[1] Mit dem Regiment hatte er 1870/71 am Krieg gegen Frankreich teilgenommen und war mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet worden.

Er bekleidete seit 9. April 1902 den Dienstgrad als Großherzoglich Mecklenburgischer General der Kavallerie und stand à la suite des 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 17.

Er war seit 1873 Corpsschleifenträger des Corps Borussia Bonn.[2]

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Friedrich heiratete am 5. Mai 1881 seine Cousine, die österreichische Prinzessin Marie von Windisch-Graetz[3], die dritte Tochter von Prinz (ab 1867: Fürst) Hugo von Windisch-Graetz und dessen Frau Luise, geb. Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin). Das Paar hatte fünf Kinder:

⚭ 1911–1913 Elisabeth Pratt-Tibbits (1860–1929)
⚭ 1915–1921 Natalie Oelrichs (1880–1931)
⚭ 1921 Carola Schmitz, geb. von Alers (1882–1974)
  • Joseph, Herzog zu Mecklenburg (*/† 1889)

Obwohl das Haus Mecklenburg protestantisch war, zog das Paar ihre Kinder im katholischen Glauben auf. 1884 konvertierte der Herzog zum katholischen Glauben.[4] Die Finanzprobleme des herzoglichen Paares führten dazu, dass Großherzog Friedrich Franz IV. mit Bekanntmachung vom 5. März 1906 das Herzogspaar entmündigen ließ und unter die Kuratel von Oberlandstallmeister Christian von Stenglin (1843–1928) stellte.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: Grossherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalendar, 1908)

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Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anonymos: Herzog Paul von Mecklenburg-Schwerin und seine Gemahlin, Prinzessin Marie von Windischgrätz. In: Illustrierte Zeitung Leipzig vom 11. Juni 1881, Bd. 76, Nr. 1980, 484–485.
  • Bernd Kasten: Zwei notorische Verschwender – Herzog Paul Friedrich (1852–1923) und seine Frau Marie (1856–1929). In: derselbe: Prinz Schnaps. Schwarze Schafe im mecklenburgischen Fürstenhaus. Hinstorff Verlag, Rostock 2009. ISBN 978-3-356-01334-4. S. 40–49.
  • Bernd Kasten: Die Monarchie als Fassade – Hofskandale in Mecklenburg 1850–1930. In: Mecklenburgische Jahrbücher 124 (2009), S. 213–238.
  • Silke Marburg: Europäischer Hochadel. König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. Berlin 2008. ISBN 978-3-05-004344-9. S. 232.
  • Marie Gabriele Ernestine Alexandra von Windischgrätz (1856–1929). In: Archäologie-Agentur, 13. Oktober 2015, S. 1–3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chefs und Offiziere der Ziethen-Husaren, abgerufen am 5. Januar 2013.
  2. Kösener Corpslisten 1910, 19, 472
  3. Jana Esther Fries: Marie, Herzogin von Mecklenburg-Schwerin: Prinzessin, Ehefrau, Mutter und Archäologin. In: Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen (2013), S. 44 f.
  4. Bernd Kasten: Prinz Schnaps. Schwarze Schafe im mecklenburgischen Fürstenhaus. Rostock 2009, S. 41.
  5. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin. 10 (1906), S. 52.
  6. Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogtum Hessen, 1879, S. 11.