Paul Kelly (australischer Musiker)

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Paul Kelly (2007)

Paul Maurice Kelly (* 13. Januar 1955 in Adelaide, South Australia) ist ein australischer Singer-Songwriter.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Schulzeit zog Kelly durch Australien und verdiente sich Geld mit Gelegenheitsjobs. Er begann mit dem Gitarrespielen und mit 19 Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt in Tasmanien. 1976 zog es ihn nach Melbourne, wo er sich erst als Sänger einer Band anschloss und dann mit Paul Kelly & the Dots eine eigene Band hatte. Anfang der 80er nahmen sie zwei Alben auf und hatten mit Billy Baxter/Hard Knocks einen einzigen Singlehit, bevor sich die Gruppe auflöste.

Nach zwei Jahren mit neuer Band, aber ohne Plattenvertrag, ging er 1984 nach Sydney und nahm dort auf eigene Kosten die LP Post auf, die unter seinem Namen erschien. Die Abkehr vom gitarrenlastigen Bandrock hin zur melancholisch-akustischen Songwriter-Musik war sofort von Erfolg gekrönt. Das Album wurde von der Musikpresse gelobt und konnte sich auch in den australischen Charts platzieren.

Danach formierte er wieder eine Begleitband, die Coloured Girls, die später zu den Messengers wurden, und es folgte das Album Gossip. Es wurde mit Gold ausgezeichnet und erreichte die Album-Top-10. Außerdem wurde es in den USA veröffentlicht, wo Paul Kelly & the Messengers zuerst als Vorband von Crowded House und dann auf einer eigenen Tour Auftritte absolvierten. Von den drei Singles aus dem Album konnte sich Darling It Hurts auch in den US-Rockcharts platzieren (Platz 19). Noch erfolgreicher war das nachfolgende Platin-Album Under the Sun, das mit To Her Door seinen bislang einzigen Top-10-Singlehit hervorbrachte. Der Song Dumb Things wurde in den Soundtrack der australischen Filmkomödie Einstein Junior aufgenommen und war ihr zweiter Rockhit in den USA (Platz 16).

Musikalisch entwickelte sich Paul Kelly zum Geschichtenerzähler, der auch australische Themen aufnahm und sich mit den Ureinwohnern des Kontinents, den Aborigines, befasste. Bis 1991 entstanden fünf Alben mit den Messengers, die sich alle in den australischen Top 40 platzieren konnten. Nach fünf Jahren löste Kelly die Band auf, weil er befürchtete, sich musikalisch auf Dauer auf eingefahrene Wege zu begeben.

1991 arbeitete er mit Aborigine-Musikern wie Archie Roach zusammen und war an der ursprünglichen Version des späteren weltweiten Hits Treaty von Yothu Yindi beteiligt. Im Jahr darauf schrieb er Musik für eine Theateraufführung, an der er auch selbst als Schauspieler teilnahm. Weitere Musik für Film und Fernsehen folgte. Daneben erschienen zwei Live- und zwei Solo-Studioalben, die auch in Neuseeland erfolgreich waren. Zudem versuchte er auch als Solist in den USA Fuß zu fassen und lebte längere Zeit in den Staaten.

Das erste Greatest-Hits-Album Songs from the South erschien 1997 und war mit Platz 2 in Australien und Doppel-Platin für mehr als 140.000 verkaufte Exemplare seine erfolgreichste Platte. Im selben Jahr wurde er bei den ARIA Awards, dem Musikpreis der australischen Plattenindustrie, als bester männlicher Künstler ausgezeichnet und in die ARIA Hall of Fame aufgenommen.[1]

In den folgenden Jahren veröffentlichte er zahlreiche weitere Soloalben und immer wieder auch CDs mit anderen Musikern zusammen. Daneben schrieb und produzierte er auch für andere Künstler. Unter anderem war er auch am 7. Juli 2007 auf dem Live-Earth-Konzert in Sydney vertreten. Erstmals 1993 und seitdem in aktualisierten Neuauflagen erschienen seine gesammelten Songtexte auch in Buchform.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU  NZ
1981 Talk
Paul Kelly & the Dots
1982 Manila
Paul Kelly & the Dots
1985 Post
1987 Gossip NZ34
(4 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Coloured Girls
1988 Under the Sun NZ25
(9 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Messengers
1989 So Much Water So Close to Home AU10
(10 Wo.)AU
NZ26
(7 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Messengers
1991 Comedy AU12
(12 Wo.)AU
NZ24
(5 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Messengers
1992 Hidden Things AU29
(6 Wo.)AU
NZ39
(2 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Messengers
1994 Wanted Man AU11
(10 Wo.)AU
NZ19
(7 Wo.)NZ
1995 Deeper Water AU40
(3 Wo.)AU
NZ30
(2 Wo.)NZ
1998 Words and Music AU17
Gold
Gold

(10 Wo.)AU
NZ44
(2 Wo.)NZ
Verkäufe: + 35.000
1999 Smoke AU36
Gold
Gold

(4 Wo.)AU
Verkäufe: + 35.000; mit Uncle Bill
2001 ... Nothing but a Dream AU7
Gold
Gold

(11 Wo.)AU
NZ46
(2 Wo.)NZ
Verkäufe: + 35.000
2004 Ways & Means AU13
Gold
Gold

(6 Wo.)AU
NZ46
(2 Wo.)NZ
2005 Foggy Highway AU22
Gold
Gold

(8 Wo.)AU
NZ46
(2 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Stormwater Boys; Verkäufe: + 35.000
2007 Stolen Apples AU8
Gold
Gold

(11 Wo.)AU
NZ46
(2 Wo.)NZ
Verkäufe: + 35.000
2012 Spring & Fall AU8
Gold
Gold

(4 Wo.)AU
Verkäufe: + 35.000
2014 The Merri Soul Sessions AU17
(8 Wo.)AU
2016 Seven Sonnets and a Song AU9
(4 Wo.)AU
Death’s Dateless Night AU16
(3 Wo.)AU
mit Charlie Owen
2017 Life Is Fine AU1
Gold
Gold

(25 Wo.)AU
Verkäufe: + 35.000
2018 Nature AU1
(10 Wo.)AU
NZ40
(1 Wo.)NZ
2019 Thirteen Ways to Look at Birds AU43
(1 Wo.)AU
2020 Forty Days
Please Leave Your Light On AU3
(4 Wo.)AU
2021 Paul Kelly’s Christmas Train AU1
(10 Wo.)AU

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU  NZ
2013 Goin’ Your Way AU5
Gold
Gold

(19 Wo.)AU
mit Neil Finn; Verkäufe: + 35.000

Weitere Livealben

  • 1992: Live, May 1992
  • 1996: Live at the Continental and the Esplanade

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU  NZ
1997 Paul Kelly’s Greatest Hits / Songs from the South AU2
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(45 Wo.)AU
NZ17
(6 Wo.)NZ
Verkäufe: + 280.000
2008 Songs from the South Vol. 1 & 2 AU22
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(25 Wo.)AU
Verkäufe: + 140.000
2019 Songs from the South: 1985–2019 AU1
(17 Wo.)AU

Weitere Kompilationen

  • 2008: Songs from the South Vol. 2 (AU: GoldGold)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 AU  NZ
1989 Dumb Things
Under the Sun
AU36
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(7 Wo.)AU
Paul Kelly & the Coloured Girls
Sweet Guy
So Much Water So Close to Home
NZ39
(2 Wo.)NZ
Paul Kelly & the Messengers
2000 Roll on Summer
Roll on Summer EP
AU36
(7 Wo.)AU
2019 How to Make Gravy
How to Make Gravy EP
AU34
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(5 Wo.)AU
veröffentlicht 1996; Charteinstieg im Januar 2019

Weitere Singles (Auswahl)

  • 1980: Billy Baxter/ Hard Knocks (Paul Kelly & the Dots)
  • 1985: From St Kilda to Kings Cross (AU: GoldGold)
  • 1986: Before Too Long / White Train (Paul Kelly & the Coloured Girls, AU: Doppelplatin×2Doppelplatin )
  • 1986: Darling It Hurts / Preaching to the Converted (Paul Kelly & the Coloured Girls)
  • 1986: Leaps and Bounds (AU: PlatinPlatin)
  • 1987: To Her Door / Bicentennial (Paul Kelly & the Coloured Girls, AU: Sechsfachplatin×6Sechsfachplatin )
  • 1989: Careless (AU: GoldGold)
  • 1992: Rock'n' Soul / Reckless (Paul Kelly & the Messengers)
  • 1993: From Little Things Big Things Grow (AU: PlatinPlatin)
  • 1995: Deeper Water (AU: GoldGold)
  • 2010: Four Seasons in One Day (mit Angus Stone, AU: GoldGold)
  • 2017: Firewood and Candles (AU: GoldGold)

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008: Live Apples (AU: GoldGold)
  • 2013: Goin’ Your Way (mit Neil Finn) (AU: PlatinPlatin)

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ARIA Hall of Fame. Australian Recording Industry Association, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
  2. a b c d Chartquellen: AU NZ
  3. a b c d Auszeichnungen: AU

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]