Paul Mila

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Doppelporträt Paul und Max Mila (Wilhelm von Schadow, vor 1811)
Kartenspielende Männer u. Mönche aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges (Paul Mila, 1825)

Auguste Paul Emile Mila (* 24. Oktober 1798 in Berlin; † 21. März 1865 in Brietzig, Kreis Pyritz) war ein preußischer Historienmaler, Porträtmaler und Illustrator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Mila war der Sohn von Luise Mila (1771–1858), Ehefrau des Predigers, Lehrers und Justizrates Wilhelm Mila, und des Archäologen Aloys Hirt.[1] Paul Mila war Schüler der Berliner Kunstakademie, arbeitete in der Zeit von 1821 bis 1824 in Rom und wirkte dann wieder in Berlin, wo er sich mit seinen Werken bis 1848 bei den Akademie-Ausstellungen beteiligte.

Als sein Hauptwerk gilt der zerstörte „Antikenfries“ im Berliner Stadtpalais des Prinzen Karl von Preußen. In der Zeit von 1832 bis 1835 schuf Mila acht Kreidezeichnungen zu Goethes Faust, die sich heute im Goethe-Nationalmuseum in Weimar befinden.

Paul Mila war in einer kurzen unglücklichen Ehe mit Agnes Rauch (1804–1881) verheiratet, der unehelichen ältesten Tochter des Bildhauers Christian Daniel Rauch, die er am 3. September 1827 in der Berliner Parochialkirche geheiratet hatte und von der er bereits wenige Wochen später im Dezember 1827 wieder geschieden war.[2]

Er starb 1865 in Brietzig im pommerschen Kreis Pyritz, wo sein Halbbruder Louis Maximilian Mila (1800–1868)[3] als Pastor wirkte.

Wilhelm von Schadow malte noch in der Zeit vor seiner Abreise 1811 nach Rom ein Doppelporträt von Paul und Max Mila.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1825 Kartenspielende Männer u. Mönche aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges.
  • 1826 Bildnis Henriette Sontag.
  • 1827 „Antikenfries“ im Berliner Stadtpalais des Prinzen Karl von Preußen.
  • 1838 Bildnisse preußischer Prinzen.
  • 1846 Guido Reni malt Beatrice Cenci im Gefängnis.
Illustrationen zu Goethes Faust
  • 1832: Kerker. Gretchen, aus den Ketten befreit, umarmt Faust.
  • 1833: Kerker. „Sie ist gerichtet!“ Mephistopheles verschwindet mit Faust.
  • 1833: Marthens Garten. Faust mit Gretchen auf dem Schoss im Gespräch.
  • 1833: Vor dem Tor.
  • 1833: Kerker. Faust erblickt vor der Gittertür das gefesselte Gretchen.
  • 1834: Abend. Gretchen im Zimmer den von Mephistopheles zurückgelassenen Schmuck betrachtend.
  • o. J.: Hexenküche.
  • 1835: Faust und Wagner mit dem Pudel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karoline Bauer: Verschollene Herzensgeschichten. Nachgelassene Memoiren 2. Hrsg. von Arnold Wellmer. Verlag Dogma, 2012, S. 103, ISBN 978-3-95507-436-4
  • Richard Beringuier: Die Stammbäume der Mitglieder der Französischen Colonie in Berlin. Berlin 1887, S. 66 (Digitalisat)
  • Adalbert Mila: Guillaume Mila, Geschichtsschreiber von Berlin. In: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr. 9, 1885, S. 95–98 (zlb.de).
  • Friedrich Müller: Die Künstler aller Zeiten und Völker. Band 3. Stuttgart 1864, S. 100; Textarchiv – Internet Archive.
  • Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten aus dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Neunter Band. Verlag von E. A. Fleischmann, München 1840, S. 286; Textarchiv – Internet Archive.
  • Franz Neubert: Vom Doctor Faustus zu Goethes Faust. Mit 595 Abbildungen. Hrsg. mit Unterstützung des Goethe-Nationalmuseums in Weimar. Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber, Leipzig 1932, S. 150–153.
  • Jürgen Zimmer: Vom Tod des Orpheus. Der Antikenfries im Berliner Palais des Prinzen Karl und sein Maler [Paul Mila]. Zimmer (Selbstverlag), Falkensee 2006[4]
  • Sabine Zwiener: Johann Samuel Eduard d’Alton (1803–1854): Leben und Wirken. (PDF) Dissertation Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 2004

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Mila war Zeitgenossen als der natürliche Sohn des Junggesellen Aloys Hirt bekannt. Siehe: Claudia Sedlarz (Hrsg.): Aloys Hirt: Archäologe, Historiker, Kunstkenner. Tagung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin April 2000. Wehrhahn, Hannover 2004, S. 13, ISBN 978-3-932324-27-7 (= Berliner Klassik, Band 1)
  2. Agnes Rauch verheiratete sich später mit dem Mediziner Johann Samuel Eduard d’Alton
  3. Ludwig Maximilian (gen. Max) Mila bei Aloys Hirt – Briefe & amtliche Schriften.
  4. Als Manuskript in einem einzigen Exemplar gedruckt; vorhanden in Berlin, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz