Perfektoider Körper

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Ein perfektoider Körper ist ein Begriff aus der Mathematik aus dem Teilgebiet der arithmetisch algebraischen Geometrie. Es handelt sich um einen topologischen Körper im Sinne der topologischen Algebra.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein perfektoider Körper ist ein vollständiger nicht-archimedischer Körper von Restklassencharakteristik , der eine nicht-diskrete Bewertung von Rang 1 trägt, sodass der Frobenius-Endomorphismus auf surjektiv ist. Hierbei ist der Teilring der potenz-beschränkten Elemente.[1][2]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betrachtet man die p-adischen Zahlen so ist die Gleichung in diesem Zahlenbereich nicht lösbar. Der Körper der p-adischen Zahlen lässt sich durch hinzufügen von Nullstellen dieser Polynome für alle erweitern. Der so erhaltene Körper wird mit bezeichnet. Seine Vervollständigung ist ein perfektoider Körper.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perfektoide Körper dienen in der algebraischen Geometrie dazu, zahlentheoretische Probleme geometrisch begreifen zu können und auf diese Art und Weise in Zukunft bisher ungelöste Probleme der Mathematik zu lösen. Eine Eigenschaft des perfektoiden Raumes ist es dabei, die gemischte Charakteristik verständlicher zu machen.

Die Theorie der perfektoiden Räume wurde von Peter Scholze entwickelt, der 2018 dafür die Fields-Medaille erhielt.

Weltweit soll es bisher (Stand Oktober 2018) nur wenige Personen geben, die das Konzept der perfektoiden Räume, zu dem auch perfektoide Körper gehören, wirklich verstanden haben.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Scholze: Def. 3.1
  2. a b What are "perfectoid spaces" ?, Mathoverflow.net. Abgerufen am 3. Oktober 2018. Mit einer Darstellung des Themas von Peter Scholze.
  3. Jörg Sauerwein: Bonner Mathematiker Peter Scholze gilt weltweit als Ausnahme-Talent. 1. August 2018 (wdr.de [abgerufen am 3. Oktober 2018]).