Peter Schulthess (Informatiker)

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Peter U. Schulthess (* 1945 in Zürich) ist ein Schweizer Informatiker und Hochschullehrer.[1]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter U. Schulthess wuchs in Zürich auf und bestand dort die Matura. Er studierte anschliessend an der Abteilung für Elektrotechnik der ETH Zürich und schloss als Dipl. El. Ing. ETH 1969 ab. Danach trat er ins neu gegründete Forschungszentrum der Firma Brown, Boveri & Cie in Baden-Dättwil ein und arbeitete zusammen mit Peter J. Wild auf dem Gebiet der Flüssigkristallanzeigen.[2][3] Es folgte ein Studienjahr am Georgia Institute of Technology in Atlanta. Nach der Rückkehr in die Schweiz setzte er sein Studium an der Universität Zürich und der ETH Zürich fort und wurde bei Niklaus Wirth und Kurt Bauknecht mit der Arbeit Ein Pascal-System basierend auf einer interpretierten Deskriptorarchitektur 1978 promoviert.[4] Anschliessend arbeitete Schulthess noch vier Jahre als Postdoc an der ETH Zürich weiter, bis er 1983 an die Universität Augsburg wechselte. Dort hatte er einen Lehrstuhl für Informatik inne und betreute Doktoranden.[4] Die Berufung an die Universität Ulm erfolgte 1989. Dort wurde er Professor für Verteilte Systeme in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie.

Die Arbeitsgebiete von Schulthess umfassten Algorithmen, Rechner-Betriebssysteme, mathematische Modellrechnungen und Simulationen und Internet-basierte Dienste.

Er hielt Vorlesungen über Technische Informatik, Systemprogrammierung, Betriebssysteme und Rechnernetze.[5]

Zu seinen Leistungen zählen die Entwicklung der Software für Collaborate Browsing (CoBrow) als neuen Internetdienst[6] und das durch sein Team entwickelte ShopAware-System zur Verwaltung von statischen und dynamischen Benutzerinformationen, ein sogenanntes Virtual Presence System (VPS) beim virtuellen Einkaufsbummel.[7]

Schulthess wurde 2011 emeritiert.

Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Schulthess. European Graduates, ETH Zürich, abgerufen am 12. Juni 2022.
  2. Patentanmeldung DE2119832A1: Schaltungsanordnung zur Ansteuerung matrixförmig adressierbarer Flüssigkristalliener Lichtventilanordnungen. Angemeldet am 23. April 1971, veröffentlicht am 12. Oktober 1972, Anmelder: Aktiengesellschaft Brown Boveri & Cie, Erfinder: Peter Schulthess, Peter Wild.
  3. Patentanmeldung DE2112282A1: Anordnung zur lokalen Änderung der optischen Eigenschaften einer Anzeigeschicht mittels einer Steuerspannung. Angemeldet am 15. März 1971, veröffentlicht am 24. August 1972, Anmelder: BBC Brown Boveri & Cie, Erfinder: Peter Schulthess, Peter Wild.
  4. a b Peter U. Schulthess. mathgenealogy.org, abgerufen am 12. Juni 2022.
  5. Prof. Dr. Peter Schulthess. meinprof.de, abgerufen am 12. Juni 2022.
  6. Joachim Graf: Uni Ulm erfindet Collaborative Browsing. ibusiness.de, 2. März 1999, abgerufen am 12. Juni 2022.
  7. Peter Pietschmann: Die Universität Ulm auf der CeBIT. Universität Ulm, 12. März 2001, abgerufen am 12. Juni 2022 (Pressemitteilung).