Phalaenopsis taenialis

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Phalaenopsis taenialis

Phalaenopsis taenialis

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Vandeae
Untertribus: Aeridinae
Gattung: Phalaenopsis
Art: Phalaenopsis taenialis
Wissenschaftlicher Name
Phalaenopsis taenialis
(Lindl.) Christenson & Pradhan

Phalaenopsis taenialis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Phalaenopsis innerhalb der Familie der Orchideen (Orchidaceae).[1] Sie wächst epiphytisch und ist vom östlichen Himalaya bis nach zur chinesischen Provinz Yunnan verbreitet.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Habitus einer blühenden Pflanze ohne Blätter

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phalaenopsis taenialis ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Die wenigen Blätter werden in der Regel während der Blüte- oder Trockenzeit abgeworfen, häufig bleibt jedoch ein Blatt erhalten. Die verruköse Wurzeln sind abgeflacht. Die Sprossachse ist durch haltbare Blattscheiden eingehüllt. Die Laubblätter sind 1 bis 3,5 Zentimeter breit und 4 bis 13 Zentimeter lang.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit liegt im Juni. In achselständigen, 6,5 bis 19 Zentimeter langen, traubigen Blütenständen erscheinen ein oder zwei sich weit öffnende Blüten. Die zwittrige Blüte ist zygomorph und dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind blass-rosafarben bis rosafarben-violett. Die Säule ist an der Narbe stark verbreitert. Die Antherenkappe ist fast kugelig.[1] Die Lippe hat einen fast zylindrischen Sporn, welcher im rechten Winkel zum Fruchtknoten nach unten zeigt.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 38, 40, 57.[1]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung erfolgte 1833 unter dem Namen (Basionym) Aerides taenialis durch John Lindley in: Gen. Sp. Orchid. Pl., S. 239. Die Neukombination zu Phalaenopsis taenialis (Lindl.) Christenson & Pradhan, wurde 1985 durch Eric Alston Christenson und Udai Chandra Pradhan in Indian Orchid J., Volume 1, S. 154 veröffentlicht.[2]

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phalaenopsis taenialis ähnelt der neu veröffentlichten Art Phalaenopsis arunachalensis sowie Phalaenopsis honghenensis.[4]

Synonymie mit Phalaenopsis braceana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infolge von Veränderungen nach der Bestäubung färben sich die Blüten von Phalaenopsis taenialis gelb oder orangefarben. Diese Veränderung kann auch durch Stress entstehen. Diese Veränderungen verringern die Attraktivität der Blüten für potenzielle Bestäuber. Die ursprüngliche Beschreibung von Doritis braceana basierte auf Exemplaren von Phalaenopsis taenialis, die diese Veränderungen der Blütenfärbung aufwiesen.
Der Name Phalaenopsis braceana wurde „fälschlicherweise“ auf mehrere Arten angewandt. Korrekt ist jedoch nur die Verwendung als Synonym von Phalaenopsis taenialis.[5]

Das Artepitheton taenialis nimmt Bezug auf die langen, abgeflachten Wurzeln, welche an „Bandwürmer“ erinnern.[6] Das Artepitheton taenialis leitet sich vom Lateinischen Wort taenia für „Band oder Streifen“ ab.[7]

Vorkommen und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phalaenopsis taenialis gedeiht epiphytisch auf Baumstämmen in Höhenlagen von 1100 bis 2200 Metern vor.[1] Sie wächst auf einer Vielzahl von Laubbäumen mit glatter oder rauer Rinde, wie Eichen und Rhododendron-Arten. Sie ist an schattigen Standorten zu finden.[5]

Phalaenopsis taenialis ist „in der Natur“ weitverbreitet und es wurden zahlreiche Herbarbelege gesammelt. Vor der Einführung der CITES-Bestimmungen für den internationalen Handel wurden aus der freien Natur gesammelte Exemplare häufig aus Nordostindien exportiert.[8] Phalaenopsis taenialis ist jedoch aufgrund von Abholzung und Wilderei bedroht.[9]

Phytochemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Alkaloid Phalaenopsin La wurde aus Phalaenopsis taenialis isoliert.[10] Im Gegensatz zu einigen anderen Phalaenopsis-Arten war die andere Form Phalaenopsin T nicht vorhanden.[11]

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chinesische Trivialnamen sind: 小尖囊蝴蝶兰 (xiao jian nang hu die lan).[1]

Kultivierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etablierte Pflanzenexemplare lassen sich relativ einfach auf Treibholz oder Korkrinde kultivieren. Die abgeflachten Wurzeln, die wie ein Bandwurm aussehen, sollten mit großer Sorgfalt behandelt werden. Sie profitiert von warmen, feuchten Bedingungen im Sommer und kühlen, trockenen Bedingungen im Winter. Dies entspricht dem Klima, an das diese Pflanzenart angepasst ist.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 25: Orchidaceae, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis und Beijing, 1994. Phalaenopsis taenialis - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. a b Phalaenopsis taenialis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 26. März 2024..
  3. S. Dalström, 2006: Notes from the OIC: It Is Not Easy Being Green. In: Selbyana, Volume 27, Issue 2, S. 208–214. JSTOR:41760284
  4. Khyanjeet Gogoi, Koj Rinya: Phalaenopsis arunachalensis sp. nov. (Orchidaceae: Epidendroideae: Aeridinae) A new epiphytic orchid from Arunachal Pradesh, Northeast India. In: Lankesteriana, Volumen 20, Issue 3, 2020. doi:10.15517/lank.v20i3.44102
  5. a b c S. Dalström, N. Gyeltshen, T. Höijer: Phalaenopsis taenialis: a case of split personality. In: Orchids, Volume 79, Issue 8, 2010, S. 468–471.
  6. Stig Dalström, Choki Gyeltshen, Nima Gyeltshen, Kezang Tobgay, Pem Zam, Tandin Wangchuk, Kezang Rinzin: Orchids of Bhutan - Phalaenopsis Blume. In: American Orchid Society - Orchids. Mai 2021, S. 362–367 (aos.org).
  7. taenia. In: Latin dictionaries. Latinitium, abgerufen am 11. März 2022.
  8. Eric A. Christenson, 2001: Phalaenopsis : a monograph. Portland, Oregon: Timber Press. S. 58–59. ISBN 1-60469-171-9.
  9. Bishal Bharadwaj, Raj Rai, Bhakta Raskoti: Inventory of Orchids in the Hanspokhari area of Kolbung VDC, Ilam District, Eastern Nepal. In: The MIOS Journal., Volume 16, 2015, S. 18–24.
  10. Svante Brandänge, Ingrid Granelli, Lüning: Studies on Orchidaceae alkaloids. 18. Isolation of phalaenopsin La from Kingiella taenialis (Lindl.) Rolfe. In: Acta Chem. Scand. Volume 24, Issue Björn1, 1970, S. 354. doi:10.3891/acta.chem.scand.24-0354. PMID 5424821.
  11. Svante Brandänge et al.: Studies on orchidaceae alkaloids. XXX. Investigation of fourteen Phalaenopsis species. A new pyrrolizidine alkaloid from Phalaenopsis equestris Rchb. f. In: Acta Chem. Scand., Volume 26, Issue 6, 1972, S. 2558–2560.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Phalaenopsis taenialis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien