Philipp Burckhardt

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Johann Philipp (Philippus) Burckhardt (auch gelistet als Burchard; * 20. Januar 1627 in Worms; † 15. Januar 1688 in Heidelberg) war Jurist und 1656 Rektor der Universität Heidelberg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren der Heidelberger Bürgermeister und Gerichtsassessor Johann Philipp Burchard (Burckhardt) (1592 in Heidelberg; † 1635 in Worms) und Maria Elisabeth de Lannoy (* 1591 in Heidelberg; † 1632 in Birstein).[1] Philipp heiratete am 4. Februar 1657 Susanna Maria d’Orville (Tochter des Friedrichs d’Orville (Dorvilius) und der Maria Modesta Camerarius).[2]

Burckhardt studierte zuerst ab 1644 am Gymnasium Hanau (der jetzigen Hohen Landesschule) und dann an den Universitäten von Marburg, Groningen, Franeker und Leiden in den Niederlanden. In Leiden erhielt er am 11. März 1654 die juristische Doktorwürde. Von da an war er bis 1656 Advokat in Den Haag in den Niederlanden.[3]

Er wurde zusammen mit den Theologen Daniel Tossanus, Johann Heinrich Hottinger und Johann Ludwig Fabricius sowie den Juristen Heinrich David Chuno und Friedrich von Jena zu den herausragenden Dozenten der Universität Heidelberg gerechnet.[4] Er wurde dort am 24. Juni 1656 zum Professor ernannt[5] und war vom 20. Dezember 1656 bis zum 12. Januar 1658 Rektor der Universität.[6] 1658 wurde er Syndikus in Hanau und 1684 Kirchen- und Obergerichtsrat in Heidelberg.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er führte ein Wappen[8] mit im Schwarz auf dem Schildesfuß stehend eine silberne Burg mit drei zweistöckigen Zinnentürmen, der Torturm doppelt so breit wie die zurückstehenden Seitentürme, mit fünf Zinnen, rundbogigem Tor (ohne Torflügel), halb niedergelassenem, aus drei Längs- und vier Querbalken bestehendem silbernen Fallgatter, zwei viereckigen Fenstern im zweiten Stock, das Dach eine Kreuzblume tragend; die Seitentürme mit je drei Zinnen (ohne Dach) und vier viereckigen Fenstern; die beiden Verbindungsmauern mit anscheinend je zwei Zinnen und einem Fenster. Auf dem silbernen, goldgekrönten und mit goldenem Halskleinode versehenen Helme zwei geöffnete, von Schwarz über Silber quergeteilte Büffelhörner. Helmdecken silbern und schwarz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. J. A. van Son: Het geslacht van Mr. Jacob George Hieronymus Hahn in Nederland, met een Naschrift over zijn voorouders in Duitschland, door W. Wijnanedts van Resandt. In: Nederlandsche Leeuw LVII (1939), S. 15–16.
  • Hans-Henrik Krummacher: Laurea doctoralis Julii Guilielmi Zincgrefii (1620), ein Heidelberger Gelegenheitsdruck für Julius Wilhelm Zincgref mit einem unbekannten Gedicht von Martin Opitz. In: George Schulz-Behrend, Barbara Becker-Cantarino, Jörg-Ulrich Fechner (Hrsg.): Opitz und seine Welt. Festschrift für George Schultz-Behrend zum 12. Februar 1988. Amsterdam 1990, 294, S. 327–328.
  • Ein Neues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz, Band III, S. 161.
  • J. de Wal: Nederlanders, en personen, die later met Nederland in betrekking stonden, studenten te Heidelberg en te Genève. In: Mededeelingen gedaan in de vergaderingen van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden, 1864–1865, S. 177–178.
  • T. J. Veen: Recht en nut. Studiën over en naar aanleiding van Ulrik Huber (1636–1694), Editie 493 der Fryske Akademy (herausgegeben von Tjeenk Willink, 1976), S. 49.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seine Großeltern vaterseits waren Erasmus Burckhardt und Agnesia Römer. Zu Erasmus (1561–1620) siehe Volker Press: Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559–1619. Stuttgart 1970; Register.
  2. Albrecht Ernst: Die reformierte Kirche der Kurpfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg (1649–1685). Kohlhammer, Stuttgart 1996, S. 102, 122.
  3. Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten. Zweyter Band: Brand–Dau. Göttingen 1782, S. 74–76 und Johann Christoph Adelung: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers Allgemeinem Gelehrten-Lexicon, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Erster Band: A und B. Leipzig 1784, S. 2438.
  4. Johann Friedrich Hautz, Karl Alexander Freiherr von Reichlin-Meldegg: Geschichte der Universität Heidelberg. Nach handschriftlichen Quellen nebst den wichtigsten Urkunden. Zweiter Band, Mannheim 1864, S. 190.
  5. Formulierung der lateinischen Quelle: „doctor Philippus Burchardus ad professionem institutionem vocatus comparuit in senatu, praestitit iuramentum ante receptionem praestandum et ita in senatum academicum cooptatus fuit“, zitiert in: Gustav Toepke: Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 bis 1662 – Zweiter Theil von 1554 bis 1662. Heidelberg 1886, S. 324 Anm. 4.
  6. Toepke: Matrikel, Anhang VII.: Syllabus rectorum universitatis, S. 622.
  7. Barbara Becker-Cantarino: Opitz und seine Welt. Band 10, Rodopi, Amsterdam 1990, ISBN 9051831161, S. 326.
  8. Toepke: Matrikel. S. 326 Anm. 7.