Philippenhöhle

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BW
Philippenhöhle

BW

Lage: Wallersberg, Weismain, Fränkische Schweiz, Deutschland
Geographische
Lage:
50° 2′ 35,7″ N, 11° 13′ 11,5″ OKoordinaten: 50° 2′ 35,7″ N, 11° 13′ 11,5″ O
Philippenhöhle (Bayern)
Philippenhöhle (Bayern)
Katasternummer: C 40
Geologie: Dolomit
Typ: Karsthöhle
Gesamtlänge: 7 m

Die Philippenhöhle[1] (auch bekannt als Philippenloch[2]) ist eine natürliche Karsthöhle nahe der oberfränkischen Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels in Bayern.

Die Höhle befindet sich am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz. Sie hat den Schutzstatus eines Bodendenkmals und wird vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer D-4-5933-0073 geführt.[3] Im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) ist die Höhle als C 40 registriert.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die rund 7 m[1] lange und 8 m breite[1] Höhle befindet sich etwa 50 m[1] über dem Niveau des Kleinziegenfelder Tals im Felshang unterhalb des Weismainer Ortsteils Wallersberg.[1] Sie ist nach Süden hin geöffnet und liegt auf etwa 415 m ü. NN.[4]

Geschichte und Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals besiedelt wurde die Philippenhöhle vermutlich von Menschen der Blattspitzen-Gruppe in der Zeit zwischen 50.000 und 35.000 v. Chr. Der Beweis ist der Fund eines Blattspitzenfragments in einer Bodenschicht auf dem Vorplatz der Höhle.[1] In dieser frühen Nutzungsphase dürfte die Philippenhöhle nur als Rastplatz umherziehender Jäger und Sammler gedient haben.[1] Geringe Reste deuten auf eine Nutzung der Höhle auch in der Bronzezeit hin.[1] Aus der Hallstattzeit, etwa von 1300 bis 500 v. Chr., wurden Keramikscherben in der Höhle gefunden, die auf eine längere dauerhafte Besiedlung hinweisen.[2] Anhand kleinerer Fundstücke ließ sich auch eine Nutzung der Höhle im Mittelalter nachweisen.[3] Eine wissenschaftliche Untersuchung der Höhle im Jahr 1916 ergab, dass ihre intensive Nutzung über mehrere Epochen und frühere Ausgrabungen die Fundschichten und Spuren der jeweils früheren Epochen weitgehend zerstörten.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Hoppe: Ein Streifzug durch die Vor- und Frühgeschichte Weismains. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau GmbH, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2
  • Josef Urban In den Geschichtsbüchern geblättert: Stationen der Geschichte von Wallersberg, Mosenberg und Weihersmühle. In: Markus Hatzold: Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Wallersberg-Mosenberg, Weismain 2009, Umfang: 118 Seiten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Hoppe (2011), S. 74.
  2. a b Urban (2009), S. 39
  3. a b Höhle bei Wallersberg, geodaten.bayern.de, abgerufen am 30. Dezember 2012
  4. Topografische Karte von Bayern - Wallersberg, geoportal.bayern.de, abgerufen am 30. Dezember 2012