Pierre Akoka

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Pierre Akoka (* 17. Juli 1952 in Paris) ist ein französischer Pianist. Er ist ein Vetter des französischen Dirigenten Gérard Akoka.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pierre Akoka entstammt einer großen Familie jüdischer Musiker aus Algerien, die 1926 über Marseille, Paris und Ponthierry nach Frankreich einwanderten. Großvater Abraham, der selbst Trompeter war, wanderte 1926 nach Frankreich aus. Er hatte sechs Kinder: Joseph, Henri (1912–1976, berühmter Klarinettist), Lucien, Yvonne, Georges und Pierre. „Unser“ Pierre Akoka ist der Sohn des in der Liste genannten Georges Akoka, der sich im Zweiten Weltkrieg der Résistance anschloss und später eine Karriere als Arzt machte.[2][3]

„Unser“ Pierre Akoka studierte zunächst bei Lucette Descaves. Ab 1968 studierte er am Pariser Konservatorium bei Yvonne Loriod, der zweiten Ehefrau Olivier Messiaens. 1974 erhielt Pierre Akoka für sein Klavierspiel einen ersten Preis am Pariser Konservatorium. Er wurde darüber hinaus als Schüler des Klarinettisten Guy Deplus für seine kammermusikalischen Leistungen ausgezeichnet. An der Wiener Musikhochschule legte er bei dem aus Sofia stammenden Pianisten Dianko Iliew (* 1930) seine Diplomprüfung im Fach Klavier ab.[1]

Die beiden Einspielungen aus der unten aufgezeigten Diskographie wurden von der Fachkritik künstlerisch als durchaus hochwertige Aufnahmen charakterisiert. Dennoch ist seit Anfang der 1980er Jahre keinerlei künstlerische, kunstkritische oder musikalische Äußerung (oder im schlechtesten Fall ein entsprechender Nekrolog) von oder zu Pierre Akoka an die Öffentlichkeit gelangt, und dies auch nicht im gesamten Internet. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass in Bezug auf einen erfolgreichen jungen Pianisten, der bereits wichtige Musikpreise gewann und erste Tonträger erfolgreich einspielte, plötzlich jegliche Information einfach vollkommen abreißt. Diese Einschätzung der Lage spiegelt sich schon im Eintrag Akoka, Pierre von 1989 in Alain Pâris’ erster französischer Auflage der Klassischen Musik im 20. Jahrhundert wieder. Ähnliche offene, ratlose Äußerungen und die sich daraus ergebenden Fragen finden sich auch in entsprechenden Foren der Klassischen Musik im Internet.[3]

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mussorgsky: Pictures at an exhibition; Prokofiew: Romeo et Juliet
  • Franz Liszt: Les années de pélerinage (Polydor, 1977)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Akoka, Pierre. In: Alain Pâris: Klassische Musik im 20. Jahrhundert, Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre. 2. Auflage. dtv, München 1997, ISBN 3-423-32501-1, S. 9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Abschnitt nach: Alain Pâris: Pierre Akoka. In: Klassische Musik im 20. Jahrhundert 2. deutschsprachige Auflage 1997.
  2. Rebecca Rischin: For the End of Time: The Story of the Messiaen Quartet. Cornell University Press, 2006, ISBN 978-0-8014-7297-8, S. 113 f. (Die Klarinettistin Rebecca Rischin geht in diesem Buch den von den Nationalsozialisten inhaftierten jüdischen Musikern nach, für die Messiaen das Quatuor pour la fin du temps („Quartett für das Ende der Zeit“) geschrieben hatte. Sie geht in diesem Kontext auch dem Klarinettisten Henri Akoka und seiner Familie nach).
  3. a b Vgl. die Diskussion um Pierre Akoka in folgendem Musikforum: Qui est Pierre Akoka ? In: ls3-5a-forum.com. August 2015, abgerufen am 15. September 2022 (spanisch).