Pieter Brijnen van Houten

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Pieter Brijnen van Houten (* 24. August 1907; † 24. November 1991) war ein niederländischer Nachrichtendienstler (GS III, MI5).

Pieter Brijnen van Houten (1963)

Leben und Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Van Houten war seit den 1930er Jahren im niederländischen Nachrichtendienst GS III sowie für den britischen Nachrichtendienst MI5 – für diesen unter dem Decknamen „Cat“ (Katze) – tätig. Zu Tarnungszwecken arbeitete er in diesen Jahren für die Zeitung The Telegraph in Utrecht.

Aufgrund seiner Stellung im Geheimdienst geriet van Houten spätestens 1940 ins Visier der nationalsozialistischen Polizeiorgane, die ihn als wichtige Zielperson einstuften: Im Frühjahr 1940 setzte ihn das Reichssicherheitshauptamt in Berlin auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder wichtig ansah, weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten. Ob er tatsächlich nach Großbritannien floh, ist indessen nicht geklärt.[1]

Nach der deutschen Invasion der Niederlande im Mai 1940 floh van Houten nach Großbritannien. Zur Tarnung seiner Flucht täuschte der britische Geheimdienst seinen Tod vor, indem er eine offizielle Todesurkunde für ihn ausstellen und einen Sarg, der vorgeblich seine Leiche enthielt, auf dem Friedhof Oud Eik en Duinen im Haag bestatten ließ.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brandwacht in de coulissen. Een kwart eeuw geheime diensten, 1988.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J.G. Kikkert: De zeven levens van The Cat; een halve eeuw contraspionage in oorlogs – en vredestijd 2003.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu van Houten auf der Sonderfahndungsliste G.B. (Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London).