Pieter Mulier

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Schiff auf stürmischer See mit felsiger Küste
Schiffe in stürmischer See
Seestück

Pieter Mulier (* um 1615 in Haarlem; † 26. Mai 1659 ebenda; in einigen Quellen wird als Geburtsjahr 1610 und als Todesjahr 1670 genannt) war ein niederländischer Maler von maritimen Stücken.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Sohn (* 1637 in Haarlem; † 1701 in Mailand) wurde er auch der Ältere genannt. Sein Sohn soll nach Houbraken in Italien Cavaliere Pietro Tempesta genannt worden sein sollen.

Über das Geburtsjahr des Älteren ist nichts bekannt. Lediglich aus einer Heiratsurkunde von 1635 erschließt man, dass er wahrscheinlich 20 Jahre sein müsste und somit etwa 1615 geboren worden sein könnte. Aus dieser Heiratsurkunde ist auch bekannt, dass beide Brautleute aus Haarlem stammen. Drei Jahre später ist er in der Haarlemer St. Lucas Gilde eingetragen und weitere zwei Jahre später meldet er einen Lehrling an. Pieter Mulier bezahlte für diesen Lehrling zur Anmeldung als Bürger sechs Stuiver und als Knecht einen Stuiver. In Haarlemer Akten ist er bis 1658 zu finden. Unter anderem hatte er Bier für 27 Gulden erhalten und dafür gelobte er mit Gemälden zu bezahlen. Auch ein Antrag für die Erlaubnis zum Verkaufen von Gemälden ist erhalten. Am 26. Mai 1659 wurde er in der Groten Kerk in Haarlem begraben.

Sein Werk kann als spezialisierter Marinemaler beschrieben werden. Die Arbeiten zeigen meist Flussmündungen mit regnerischem Wetter, kleine Arbeiten mit stürmischen Marinen und Strandansichten. Als einer der wenigen Marinemaler zeigt er stürmische Seestücke mit hohem Wolkenhimmel in Hochformat. Er wird der so genannten grauen Schule des Tonalismus in der Nachfolge von Jan Porcellis und Simon de Vlieger zugerechnet. Sein Malstil zeigt eine flüssige Hand mit sichtbaren Pinselspuren. Seine mit P_M_L signierten Arbeiten haben einfache Motive, bei denen Details weggelassen werden. Die besondere Atmosphäre seiner Arbeiten entsteht durch das Wechselspiel von Sonnenlicht und Bewölkung und deren Widerschein auf dem Wasser.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laurens J. Bol: Die holländische Marinemalerei des 17. Jahrhunderts. Würzburg 1973.
  • Jeroen Giltaij, Jan Kelch (Hrsg.): Herren der Meere, Meister der Kunst. Das holländische Seebild im 17. Jahrhundert. Berlin, Rotterdam 1996, ISBN 90-6918-174-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pieter Mulier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien