Pieter van der Ley

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Pieter van der Ley war eine niederländische Papier-Manufaktur im 17.[1] bis zum 19. Jahrhundert.[2]

Nachdem der französische König Ludwig XIV. der Republik der Vereinigten Niederlande den Krieg erklärt und 1672 die Provinz Geldern erobert hatte, flüchteten die bis dahin dort ansässigen Papierfabrikanten nach Nordholland, vor allem aber in die niederländische Ortschaft Zaandijk.[1] Dort gründete Pieter van der Ley 1665 „die erste wichtige Papiermühle in Holland.“[3]

Nachdem in Zaandijk anfangs lediglich Papiere in verschiedenen Grau- und Blautönen produziert worden waren, begann der vor den Franzosen geflüchtete Pieter van der Ley 1672 auf der Papiermühle de Wever als erster Produzent vor Ort mit der Herstellung weißer Papiere.[1]

Das gleichnamige Unternehmen wurde später vor allem bekannt durch seine von 1748 bis 1845[2] oder bis zu seiner Übernahme im Jahr 1852 durch Van Gelder produzierten Papiersorten.[4]

Um die Wende zum 18. Jahrhundert waren die Enkel des Firmengründers, Klaas und Aris van der Ley, Inhaber des Unternehmens.[1]

Das von der Firma nach 1814 großformatig hergestellte „olifants“-Papier wies als Wasserzeichen das aus verschlungenen Buchstaben gebildete Monogramm des Firmengründers P v L auf,[4][5] das aber auch als P L gelesen werden kann.[2]

Das in Zaandijk[2] oder Wormerveer bei Zaanstad angesiedelte Unternehmen produzierte auch weißes Büttenpapier, das verschiedene Künstler für ihre großformatigen Bildnis-Werke nutzten. Einige dieser durch das Wasserzeichen identifizierten Blätter fanden ihren Weg beispielsweise in die Sammlung des Berlin Museums.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode, Leipzig, Februar 1797, S. 93; Google-Books
  2. a b c d Fabricante de papel: Van der Ley, Pieter (PL), Papier- und Wasserzeichen-Abbildungen auf der Seite academiacolecciones.com der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 26. April 2023
  3. Helmgard Holle, Manfred Schreiner: Über Herstellung und Handel von Druckpapieren in Holland im 17. Jahrhundert und die Sichtbarmachung von Wasserzeichen bei Rembrandt-Drucken der Sammlung des Kupferstichkabinetts / Erste wichtige Papiermühle in Holland von Pieter van der Ley, in: Ulrich Becker, Helmgard Holle, Karin Leitner-Ruhe, Manfred Schreiner: Rembrandt (1606-1669) - Radierungen, Katalog und Begleitschrift zur gleichnamigen Einzelausstellung in der Alten Galerie am Landesmuseum Joanneum vom 15. September bis 12. November 2006. Alte Galerie, Graz 2006, ISBN 3-902095-07-5; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b Hedwig Ingrid Rigmodis Hinzler: Catalogue of Balinese Manuscripts in the Library of the University of Leiden and other collections in the Netherlands ( = Codices manuscripti. Zeitschrift für Handschriftenkunde, Bd. 23), Band 2: Descriptions of the Balinese drawings from the Van der Tuuk Collection, Leiden: E. J. Brill; Leiden University Press, 1986, ISBN 90-04-07234-9 und ISBN 90-04-07236-5, S. 6; Google-Books
  5. a b Dominik Bartmann, Gert-Dieter Ulferts (Bearb.), Ralph Paschke (Mitarb.): Von Chodowiecki bis Liebermann. Katalog der Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Gouachen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. vom Berlin Museum. Gebr. Mann, Berlin, 1990, ISBN 3-7861-1615-6, S. 118, 442, 446; Vorschau über Google-Bücher