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Pitcairnia paniculata

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Pitcairnia paniculata

Pitcairnia paniculata, Illustration aus Curtis's Botanical Magazine, Volume 80 (Series 3, Nr. 10), Tafel 4775

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Unterfamilie: Pitcairnioideae
Gattung: Pitcairnia
Art: Pitcairnia paniculata
Wissenschaftlicher Name
Pitcairnia paniculata
(Ruiz & Pav.) Ruiz & Pav.

Pitcairnia paniculata ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pitcairnia in der Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie ist in Peru und Bolivien verbreitet.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pitcairnia paniculata wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2 Metern oder mehr. An der aufrechten, gedrungenen Sprossachse sind Ringe zu erkennen, die durch die Blattnarben der abgefallenen Laubblätter entstehen.[2]

Es liegt Heterophyllie vor; es gibt bei Pitcairnia paniculata drei Blatttypen. Es gibt schuppenförmig reduzierte und borstenförmige, stachelig bewehrte Blätter. Viele Laubblätter befinden sich im jeweils obersten Bereich der Sprossachse. Bei diesen Laubblättern sind die Blattspreiten im unteren Bereich stielartig verschmälert. Die einfachen Blattspreiten sind 1,5 Meter lang und etwa 3,5 Zentimeter breit. Es liegt Parallelnervatur vor. Der Blattrand ist im unteren Bereich gesägt mit zurückgekrümmten Stacheln und zum oberen Ende hin glatt. Die Blattoberseite ist kahl und auf der -unterseite sind wenige Saugschuppen vorhanden.[2]

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der relativ lange, endständige Blütenstandsschaft ist mit weißen Saugschuppen bedeckt und besitzt grüne, schmal-dreieckige, fadenförmig-geschwänzte Hochblätter, von denen die obersten etwa solang sind wie die Internodien. Der lockere, pyramidale, rispige und zusammengesetzte Gesamtblütenstand ist mindestens 50 Zentimeter lang. Die Blütenstandsachse ist beschuppt. Die Tragblätter sind schmal-dreieckig und meist kürzer als der sterile Abschnitt der fast aufrechten bis ausgebreiteten Verzweigungen. Die Teilblütenstände enthalten wenige bis viele Blüten. Die Deckblätter sind lanzettlich-eiförmig mit spitzem oberen Ende und viel kürzer als die Blütenstiele.[2]

Die zwittrigen Blüten sind leicht zygomorph, dreizählig und relativ schlank. Der Blütenstiel ist etwa 13 Millimeter lang. Die drei früh verkahlenden Kelchblätter sind bei einer Länge von 15 bis 18 Millimetern schmal-dreieckig mit spitzzulaufendem oberen Ende. Die drei roten, freien, 4,5 Zentimeter langen Kronblätter besitzen an ihrer Basis Schüppchen (Ligula). Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden; sie überragen die Kronblätter nicht. Drei Fruchtblätter sind zu einem fast oberständigen Fruchtknoten verwachsen.[2]

Frucht und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dreiklappigen Kapselfrüchte enthalten viele Samen. Die Samen sind durch Anhängsel flugfähig. Die Samen sind nicht lange keimfähig.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pitcairnia paniculata gedeiht terrestrisch im Dickicht und in offenen Wäldern in Höhenlagen von 300 bis 2800 Metern in Peru sowie Bolivien.[1] In Bolivien kommt sie in Höhenlagen von meist 1750 bis 2000 (500 bis 2550) Metern in den Departamentos Chuquisaca, La Paz, Santa Cruz und vielleicht Cochabamba vor und wächst in den Vegetationsgebieten Tropischer Regenwald, Yungas, Tucuman-Bolivianischer Wald.[3][4] In Peru kommt sie in den Departamentos Amazonas, Cusco, Huánuco, Junín, Loreto, Madre de Dios, Puno, San Martín sowie Ucayali vor.[5][6]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1798 unter dem Namen (Basionym) Pourretia paniculata durch Hipólito Ruiz López und José Antonio Pavón in Systema Vegetabilium Florae Peruvianae et Chilensis, Tomus 1, S. 81[7]. Die Neukombination zu Pitcairnia paniculata wurde 1802 durch Ruiz und Pavón in Flora peruvianae, et chilensis prodromus, Tomus 3, S. 36, Tafel 260[8] veröffentlicht.[9][10] Das Artepitheton paniculata bedeutet rispig und bezieht sich auf den Aufbau des Blütenstandes. Weitere Synonyme für Pitcairnia paniculata (Ruiz & Pav.) Ruiz & Pav. sind: Hepetis paniculata Ruiz & Pav., Hepetis paniculata (Ruiz & Pav.) Mez, Pitcairnia longifolia Hook., Pitcairnia excelsa E.Morren, Pitcairnia pulverulenta sensu Baker non Ruiz & Pav., Pitcairnia fruticetorum Mez, Pitcairnia biattenuata Rusby, Pitcairnia longifolia Hook. non (E.Morren) Beer.[1]

Pitcairnia paniculata gehört zur Untergattung Pitcairnia der Gattung Pitcairnia.[1]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl die Einzelblüten als auch die Blütenstände sind nicht lange haltbar, deshalb werden Pitcairnia-Arten von Gärtnereien nicht angebaut. Pitcairnia paniculata wird in einigen botanischen Gärten kultiviert.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lyman Bradford Smith, Robert Jack Downs: Flora Neotropica., Monograph 14, Part 1, Pitcairnioideae (Bromeliaceae), Hafner Press, New York, 1974. ISBN 0-89327-303-1: Pitcairnia paniculata auf S. 308 (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Pitcairnia paniculata bei Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 3.1 (2012). (Memento des Originals vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/botu07.bio.uu.nl zuletzt eingesehen am 26. Dezember 2014
  2. a b c d Lyman Bradford Smith, Robert Jack Downs: Flora Neotropica., Monograph 14, Part 1, Pitcairnioideae (Bromeliaceae), Hafner Press, New York, 1974. ISBN 0-89327-303-1: Pitcairnia paniculata auf S. 308
  3. Thorsten Krömer, Michael Kessler, Bruce K. Holst, Harry E. Luther, Eric J. Gouda, Pierre L. Ibisch, Walter Till, Roberto Vasquez: Checklist of Bolivian Bromeliaceae with notes on species distribution and levels of endemism. In: Selbyana, Volume 20, 2, 1999, S. 201–223. Volltext-PDF.
  4. Pitcairnia paniculata bei Tropicos.org. In: Bolivia Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. Pitcairnia paniculata bei Tropicos.org. In: Peru Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. L. Brako, J. L. Zarucchi (Hrsg.): Catalogue of the Flowering Plants and Gymnosperms of Peru. In: Monographs in Systematic Botany from the Missouri Botanical Garden, Volume 45, i–xl, 1993, S. 1–1286.
  7. Ruiz & Pavón 1798 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. Ruiz & Pavón 1802 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  9. Pitcairnia paniculata bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 26. Dezember 2014.
  10. Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lyman Bradford Smith: Bromeliaceae. Flora of Peru. In: Publications of the Field Museum of Natural History. Botanical Series 13 (1/3), 1936, S. 513–520. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  • J. Manzanares: Jewels Jungle: Bromeliaceae Ecuador, 2005.
  • P. M. Jørgensen, M. H. Nee, S. G. Beck (Hrsg.): Catálogo de las plantas vasculares de Bolivia. In: Monographs in Systematic Botany from the Missouri Botanical Garden, Volume 127, 1–2, i–viii, 2014, S. 1–1744.
  • Werner Rauh: Bromelienstudien. 1. Neue und wenig bekannte Arten aus Peru und anderen Laendern, 16. Mitteilung, In: Tropische und subtropische Pflanzenwelt. 52, Wiesbaden 1985, S. 1–82.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pitcairnia paniculata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien