Planococcus alkanoclasticus

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Planococcus alkanoclasticus
Systematik
Abteilung: Bacillota
Klasse: Bacilli
Ordnung: Bacillales
Familie: Planococcaceae
Gattung: Planococcus
Art: Planococcus alkanoclasticus
Wissenschaftlicher Name
Planococcus alkanoclasticus
Engelhardt et al. 2001

Planococcus alkanoclasticus ist eine Art von Bakterien. Die Art ist in der Lage langkettige Alkane, wie sie in Erdöl vorkommen, abzubauen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zellen von Planococcus alkanoclasticus sind stäbchenförmig. Sporen werden nicht gebildet. Die Größe liegt bei 0,4–0,8 μm Breite und 1,7–2,6 μm Länge. Die Gram-Färbung fällt variabel aus.[1]

Wachstum und Stoffwechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist strikt aerob, also auf Sauerstoff angewiesen.[1] Wachstum erscheint bei Temperaturen von 15–41 °C und bei Natriumchlorid-Werten von 0,8–6 %. Nitrat wird nicht reduziert. Planococcus alkanoclasticus ist chemoorganotroph. Der Stoffwechsel ist die aerobe Atmung.[1] Das Bakterium kann Gelatine hydrolytisch abbauen. Auch Stärke wird genutzt.[1]

Chemotaxonomische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegend vorhandenen Menachinone sind MK-7 und MK-8. Der GC-Gehalt in der DNA liegt bei 45,3 Mol-Prozent.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planococcus alkanoclasticus zählt zu der Familie Planococcaceae, welcher der Bacillota (früher Firmicutes genannt) zugerechnet wird.[2] Das Bakterium im Jahr 2001 erstmals beschrieben.[3] Planomicrobium alkanoclasicum ist ein Synonym.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bakterium wurde aus einem mit Rohöl kontaminierten Bach in England isoliert. Durch seine Fähigkeit, eine Vielfalt von linearen und verzweigten Alkanen mit bis zu 33 C-Atomen abzubauen, ist Planococcus alkanoclasticus von Interesse für die Reinigung von kontaminierten Böden.[3]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Planococcus setzt sich aus dem griechischen Wort planos („Wanderer“) und kokkos („Körnchen“, latinisiert coccus) zusammen und bezieht sich auf die Eigenschaft der Motilität und die Form (es handelt sich um kokkenförmige Arten) dieser Bakterien. Der aus dem Lateinischen entnommene Artname P. alkanoclasticus deutet auf die Fähigkeit, Alkane zu teilen, hin, „Alkanum“ ist lateinisch und bedeutet Alkane, clasticum ist hergeleitet aus dem griechischen Wort clasto und bedeutet „zerbrochen“.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Paul de Vos, George Garrity, Dorothy Jones, Noel R. Krieg, Wolfgang Ludwig, Fred A. Rainey, Karl-Heinz Schleifer, William B. Whitman: Bergey's Manual of Systematic Bacteriology. Volume 3: The Firmicutes. Springer, New York u. a. 2009, ISBN 978-0-387-95041-9.
  2. a b https://lpsn.dsmz.de/species/planococcus-alkanoclasticus J.P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN)
  3. a b M.A. Engelhardt, K. Daly, R.P.J. Swannell und I.M. Head: Isolation and characterization of a novel hydrocarbon-degrading, Gram-positive bacterium, isolated from intertidal beach sediment, and description of Planococcus alkanoclasticus sp. nov. In: Journal of Applied Microbiology. 2001, 90, S. 237–247.
  4. Xin Dai, Ya-Nan Wang, Bao-Jun Wang, Shuang-Jiang Liu und Yu-Guang Zhou: Planomicrobium chinense sp. nov., isolated from coastal sediment, and transfer of Planococcus psychrophilus and Planococcus alkanoclasticus to Planomicrobium as Planomicrobium psychrophilum comb. nov. and Planomicrobium alkanoclasticum comb. nov. In: International journal of systematic and evolutionary microbiology. 2005, Band 55, Nr. 2, S. 699–702. doi:10.1099/ijs.0.63340-0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul de Vos, George Garrity, Dorothy Jones, Noel R. Krieg, Wolfgang Ludwig, Fred A. Rainey, Karl-Heinz Schleifer, William B. Whitman: Bergey's Manual of Systematic Bacteriology. Volume 3: The Firmicutes. Springer, New York u. a. 2009, ISBN 978-0-387-95041-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]