Plastizität (Sport)

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In der Sportwissenschaft bezeichnet Plastizität die Möglichkeit einer gezielten Beeinflussung der motorischen Entwicklung, die „das Potenzial“ ausschöpft, das einzelne Menschen „aufgrund ihrer genetischen Prädispositionen und in Abhängigkeit vom biologischen Alter befähigt, sich unterschiedlichen Umweltsituationen anzupassen“[1] (Achim Conzelmann). Es wird auch von „hoher intraindividueller Plastizität“ gesprochen, das heißt, die entwicklungspsychologische Forschung geht davon aus, dass die Motorik innerhalb eines Individuums im gesamten Lebensverlauf stark veränderbar ist, und will die Möglichkeiten und Grenzen dieser Veränderbarkeit erforschen.[2]

So können Kinder durch einen großen Umfang an Bewegungserfahrung für spätere körperliche Aktivitäten positiv beeinflusst werden. Auch alte Menschen verfügen über „beachtliche“ Reserven, die mit denen Jüngerer vergleichbar sind und aktiviert werden können,[3] um so die Voraussetzungen für „erfolgreiches Altern“ zu schaffen.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Achim Conzelmann: Plastizität – zentrale Leitorientierung des Forschungsprogramms „Motorische Entwicklung in der Lebensspanne“. In: Psychologie und Sport 6 (1999), ISSN 0945-6031, S. 76–89.
  • Rainer Wollny: Motorische Entwicklung in der Lebensspanne. Warum lernen und optimieren manche Menschen Bewegungen besser als andere? Hofmann, Schorndorf 2002 (Wissenschaftliche Schriftenreihe des Deutschen Sportbundes, Bd. 31), ISBN 3-7780-8331-7.
  • Achim Conzelmann: Plastizität im Lebenslauf. In: Jürgen Baur u. a. (Hrsg.): Handbuch Motorische Entwicklung. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Hofmann, Schorndorf 2009 (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, Bd. 106), ISBN 978-3-7780-1562-9, S. 69–86.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Achim Conzelmann: Plastizität im Lebenslauf. In: Jürgen Baur u. a. (Hrsg.): Handbuch Motorische Entwicklung. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Hofmann, Schorndorf 2009, S. 69–86.
  2. Mareike Pieper: Motorische Entwicklungsförderung im frühen Schulkindalter. Überprüfung zweier bewegungsgestützter Fördermaßnahmen. Dissertation, Universität Heidelberg, 2010 (Volltext-PDF; 2,8 MB), S. 9.
  3. Hartmut Baumann: Kontrolliertes Bewegungsverhalten im Alter. In: Heinz Jürgen Kaiser (Hrsg.): Autonomie und Kompetenz. Aspekte einer gerontologischen Herausforderung. Lit, Münster u. a. 2002 (Erlanger Beiträge zur Gerontologie, Bd. 1), ISBN 3-8258-6150-3, S. 257–259.
  4. Achim Conzelmann: Erfolgreiches Altern durch Sport? In: Martin K. W. Schweer (Hrsg.): Sport in Deutschland. Bestandsaufnahmen und Perspektiven. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008 (Sport und gesellschaftliche Perspektiven, Bd. 1), ISBN 978-3-631-56413-4, S. 55–73 (siehe vor allem das Fazit).