Polyethersulfon

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Strukturformel
Strukturformel von Poly(oxy-1,4-phenylsulfonyl-1,4-phenyl)
Strukturausschnitt von Poly(oxy-1,4-phenylsulfonyl-1,4-phenyl)
Allgemeines
Name Polyethersulfon
Andere Namen
  • Poly(oxy-1,4-phenylsulfonyl-1,4-phenyl)
  • PESU
  • PES
CAS-Nummer 25608-63-3
Monomere/Teilstrukturen Oxy-1,4-phenylsulfonyl-1,4-phenyl
4,4′-Sulfonyldiphenol
Art des Polymers

Polysulfone

Kurzbeschreibung

hellgelber bis bräunlicher geruchloser Feststoff[1]

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,3–1,4 g·cm−3 bei 20 °C[1]

Glastemperatur

225 °C[1]

Elastizitätsmodul

2800 MPa[2]

Wasseraufnahme

0,7 % (Normalklima)[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]

Elektrische Leitfähigkeit

>1013 Ohm·m[2]

Chemische Beständigkeit

unbeständig in Trichlorethylen, Aceton, sowie UV-Licht und Witterung[2]

Wärmeleitfähigkeit

0,17 W/K m[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polyethersulfon (PESU, früher auch PES) bzw. nach chemischer Nomenklatur Poly(oxy-1,4-phenylsulfonyl-1,4-phenyl), ist ein zur Gruppe der Polysulfone gehörender technisch nutzbarer amorpher und damit transparenter Hochleistungsthermoplast.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synthese von Polyethersulfon kann sowohl über eine Polysulfonylierung als auch über eine Polyethersynthese ablaufen.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist transparent, hydrolysefest und chemisch beständig. Polyethersulfon ist dem Polysulfon (PSU) in der Beständigkeit gegenüber Chemikalien und in der Schlagzähigkeit überlegen. Er wird hauptsächlich für thermisch hochbelastete Teile (medizinische Geräte, Automobil- und Flugzeugbau, elektrische und elektronische Komponenten) verwendet.

Polyethersulfon erlebt derzeit einen Aufschwung als Material zur Herstellung von Baby-Artikeln (insbesondere Trinkflaschen). Die bislang üblichen Polycarbonat-Kunststoffe sind wegen des enthaltenen Bisphenols A mit Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht worden. Im Gegensatz zu den klar-transparenten Polycarbonat-Flaschen sind die Polyethersulfon-Alternativen leicht honigfarben.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e BASF: Sicherheitsdatenblatt Ultrason E 2010. 19. Oktober 2016, abgerufen am 18. August 2022. (PDF; 307 kB)
  2. a b c d e Eigenschaften Polyethersulfon (Kern GmbH)
  3. Versuchsmaterialien (PDF; 508 kB).