Portal:Frauen/Artikel des Monats

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  • Die Prostitution in der Antike unterscheidet sich trotz vieler Gemeinsamkeiten von der Prostitution in anderen Epochen. Im antiken Griechenland ist besonders die Einteilung in eine Unterschichtenprostitution und eine in der heutigen Wissenschaft recht umstrittene Oberschichtenprostitution von Hetären zu erkennen. Für Rom indes ist auffällig, dass es so gut wie keine hochpreisige Prostitution gab. Anders als viele andere Kulturen lehnten weder Griechen noch Römer männliche Prostitution ab, auch wenn sie nicht immer gern gesehen war. Prostituierte waren besonders häufig Sklaven, Sklavinnen und Freigelassene. Für das antike Griechenland ist vor allem die Situation in Athen relativ gut überliefert, sonst ist die Quellenlage recht dürftig. In römischer Zeit ist vor allem die frühe Kaiserzeit recht gut durch historische Quellen zu rekonstruieren. Artikel lesen
  • Dame Ethel Mary Smyth (* 23. April 1858 in Sidcup; † 8. Mai 1944 in Woking) war eine englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragettenbewegung. Ethel Smyths Leben war wesentlich davon geprägt, sich als Komponistin durchzusetzen und als solche Anerkennung in der Öffentlichkeit zu finden. Während ihre musikschaffenden Vorgängerinnen wie Clara Schumann oder Fanny Hensel geb. Mendelssohn eher „nebenher“ komponierten, war es Ethel Smyths Anspruch, in ihrer Arbeit gleichwertig zu ihren männlichen Kollegen gesehen zu werden und davon zu leben. Artikel lesen
  • Kleopatra VII. Philopator (griechisch Κλεοπάτρα Ζ΄ Φιλοπάτωρ; * 69 v. Chr.; † 12. August 30 v. Chr. in Alexandria) war als letzte Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches auch der letzte weibliche Pharao. Sie wollte die längst vergangene Blütezeit ihres Reiches wiederherstellen, konnte dieses Ziel aber nicht gegen die Weltmacht Rom durchsetzen. Daher gewann sie die beiden mächtigsten Römer ihrer Zeit, zuerst Gaius Iulius Caesar und nach dessen Ermordung Marcus Antonius, zu Geliebten und konnte mit deren Hilfe für einige Zeit das Ptolemäerreich in altem Glanz wiedererstehen lassen. Durch die Niederlage von Antonius gegen den späteren Kaiser Augustus zerbrachen ihre Träume. Sie und Antonius verübten Selbstmord und Ägypten wurde zur römischen Provinz. Artikel lesen
  • Amazonen im engeren Sinne ist der Name, den die Griechen einem in den Mythen matriarchalisch organisierten, angeblich in Anatolien und am Ostufer des Schwarzen Meeres lebenden Volk gaben. Später wurde dieser Name auch für ein mythisches Frauenvolk in Nordafrika verwendet. In der westlichen Moderne, vor allem in der Popkultur, wird der Begriff „Amazonen“ auch für alle weiblichen Krieger und Gesellschaften benutzt, in denen es nur Frauen gibt oder in denen Frauen deutlich im Vordergrund stehen. Überdies gibt es eine These, dass die Amazonen Namensgeber für den südamerikanischen Amazonas-Fluss waren. Artikel lesen
  • Margarete von Valois (französisch Marguerite de Valois; * 14. Mai 1553 in Saint-Germain-en-Laye; † 27. März 1615 in Paris), auch bekannt unter dem Namen la Reine Margot, war Königin von Frankreich und Navarra sowie Herzogin von Valois. Das Leben Margaretes von Valois – nach dem Tod Heinrichs III. letzter Spross der Valois-Dynastie – war durch Skandale, Intrigen und Tragödien geprägt. Als gläubiges Mitglied der katholischen Kirche mit dem hugenottischen König Heinrich von Navarra verheiratet, war sie aufgrund der französischen Religionskriege ihr Leben lang Spielball der religiösen und politischen Parteien im Kampf um die Macht in Frankreich. Margarete pflegte einen für ihre Zeit unkonventionellen Lebensstil, der zu zahlreichen Gerüchten und Spötteleien am französischen Königshof beitrug. Sie selbst ergriff keine Maßnahmen, diesem Gerede entgegenzutreten, so dass ihre Person in späteren Publikationen oft als lasterhaft und sittenlos dargestellt wurde. Heutige Historiker attestieren ihr jedoch, dass sie sich lediglich die Freiheiten nahm, die zu jener Zeit für männliche Mitglieder des Adels üblich waren. Artikel lesen
  • Henriette Davidis (* 1. März 1801 in Wengern; † 3. April 1876 in Dortmund) gilt als berühmteste Kochbuchautorin Deutschlands. Obwohl zur gleichen Zeit viele ähnliche Kochbücher erschienen, entwickelte sich das Praktische Kochbuch zu dem Kochbuch des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, das zur Grundausstattung vieler deutscher Haushalte gehörte. Die vielen heute noch antiquarisch erhältlichen Exemplare zeigen, dass die Bücher rege benutzt und mit Anmerkungen versehen wurden. Viele Familien vererbten das Praktische Kochbuch von Generation zu Generation weiter. Artikel lesen
  • Die Rolle von Frauen im Militär hat sich über die Jahrhunderte hinweg beträchtlich verändert. In früheren Epochen haben die meisten Kulturen den Zugang von Frauen zum Militär aus unterschiedlichen Gründen stark beschränkt oder ganz verboten. Dennoch finden sich in der Militärgeschichte viele Einzelbeispiele für Frauen, die in verschiedenen Aufgaben in den Streitkräften ihrer Länder kämpften. In vielen Fällen war dies den beteiligten Frauen jedoch nur dadurch möglich, dass sie sich als Mann verkleideten. Artikel lesen
  • Jane Laura Addams (* 6. September 1860 in Cedarville, Illinois; † 21. Mai 1935 in Chicago) war Feministin, Sozialarbeiterin, Soziologin und eine engagierte Journalistin der Friedensbewegung Anfang der 1920er Jahre. 1889 gründete sie in Chicago das Hull House, das heute als Museum besteht. 1929 wurde sie Ehrenpräsidentin der Women's International League for Peace and Freedom und zwei Jahre später erhielt sie als erste Amerikanerin den Friedensnobelpreis für ihr soziales Engagement. Artikel lesen
  • Jenna Jameson (* 9. April 1974 in Las Vegas, Nevada, Vereinigte Staaten; geboren als Jenna Marie Massoli) ist eine US-amerikanische Pornodarstellerin, Pornoproduzentin und Geschäftsfrau. Sie gilt als eine der weltweit bekanntesten und berühmtesten Pornodarstellerinnen und als „Königin der Pornografie“ („The Queen of Porn“) Artikel lesen
  • Hillary Diane Rodham Clinton (* 26. Oktober 1947 in Chicago, Illinois als Hillary Diane Rodham) ist eine US-amerikanische Politikerin (Demokraten) und Juristin. Von 1993 bis 2001, der Amtszeit ihres Mannes Bill Clinton als US-Präsident, war sie die First Lady der USA. Seit 2001 ist sie Senatorin für den US-Bundesstaat New York im Senat der Vereinigten Staaten. 2007 kündigte sie ihre Kandidatur zur US-Präsidentschaft an. Artikel lesen
  • Erzherzogin Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 in Wien), im Volksmund Maresi genannt, war eine österreichische Fürstin aus dem Hause Habsburg. Als regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen (1740–1780) war sie eine der mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mitregentin ihres Sohnes, Kaiser Josephs II. Sie selbst war eine Kaiserin nur im Sinne der Kaisergattin. Artikel lesen
  • Edith Stein (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), Ordensname „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“, war eine deutsche Philosophin, Frauenrechtlerin und katholische Nonne jüdischer Herkunft. Sie wurde 1998 heilig gesprochen. Artikel lesen
  • Die Hetäre Neaira lebte im 4. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland; über ihr genaues Geburts- und Sterbedatum gibt es keine zuverlässigen Angaben. Sie wurde zur Schlüsselfigur mehrerer Aufsehen erregender Prozesse, deren Dokumentation ein lebendiges Bild der Lebensumstände von Frauen in den Gesellschaften der griechischen Stadtstaaten vermittelt. Dank einer umfangreichen schriftlichen Überlieferung ist Neaira heutzutage diejenige Prostituierte der Antike, über deren Lebensumstände die meisten Details bekannt sind. Artikel lesen
  • Hemma von Gurk (* zwischen 995 und 1000; † 29. Juni, wahrscheinlich 1045, in Gurk, Kärnten) war eine Kärntner Adelige, Kirchen- und Klostergründerin. Als Heilige ist sie die Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten. Sie wird für eine glückliche Entbindung und bei Augenkrankheiten angerufen.
    Hemma ist seit 1174 in der Krypta des Doms zu Gurk begraben. Ihre Verehrung wurde am 21. November 1287 anerkannt. Am 5. Januar 1938 wurde sie von Papst Pius XI. heilig gesprochen. Ihr Gedenktag ist der 27. Juni. Sie wird ikonographisch als vornehme Frau mit zweitürmigem Kirchenmodell, Urkunde und Rose dargestellt. Häufig sind auch Bilder, die sie beim Verteilen von Almosen zeigen. Artikel lesen
  • Anna May Wong, eigentlich Wong Liu Tsong (chin. 黃柳霜/黄柳霜, Huáng Liǔshuāng; * 3. Januar 1905 in Los Angeles, Kalifornien; † 2. Februar 1961 in Santa Monica, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
    In den 1920er und 1930er Jahren, als Hollywood tief vom Rassismus geprägt war und die Selbstzensur der Filmindustrie die Karrieren vieler ostasiatischer Darsteller massiv behinderte, war sie unter den amerikanischen Schauspielerinnen chinesischer Herkunft die erste, der der Aufstieg zum weltweit bekannten Filmstar gelang. Artikel lesen
  • Kaiserinwitwe Cíxǐ (Pinyin: Cíxǐ tàihòu, traditionell: 慈禧太后, oder auch nur 慈禧, Wade-Giles: Tze Hsi, * 29. November 1835; † 15. November 1908) war eine der Nebenfrauen des Kaisers Xianfeng (reg. 1851–61) der Qing-Dynastie und wurde zur einflussreichsten Persönlichkeit der zu Ende gehenden Kaiserzeit. Artikel lesen
  • PorNO ist ein Kofferwort aus Porno(-grafie) und NO (englisch: nein). Es steht für eine von der Feministin Alice Schwarzer ins Leben gerufene Initiative Pornografie in Deutschland zu verbieten. Die politische PorNO-Kampagne wurde im Jahr 1987 initiiert. Sie wendet sich gegen pornografische Darstellungen, in denen Frauen als passives Objekt männlicher sexueller Begierden statt als aktives Subjekt dargestellt werden. Pornografische Darstellungen seien eine Form von medialer Gewalt, die die Würde der Frau verletzen. Zudem können pornografische Darstellungen die Hemmschwelle für reale Gewalttätigkeit gegen Frauen heruntersetzen, so das Argument. Artikel lesen
  • Die Vagina (lat. für Scheide, griech. Kolpos) ist ein weibliches Geschlechtsorgan der Säugetiere. Beim Geschlechtsverkehr nimmt sie den Penis und das von ihm ausgestoßene Sperma mit den darin enthaltenen Spermien auf. Die Spermien wandern dann durch den Muttermund (Gebärmutterhals) zur Gebärmutter (Uterus) und weiter in die Eileiter. Die Vagina dient bei Primaten auch als Abfluss für die Menstruationsblutungen. Bei der Geburt wird die Vagina zum Geburtskanal für das Neugeborene. Artikel lesen
  • Das Matriarchat (von lat. mater - Mutter und griech. arché = Beginn/Ursprung; auch Herrschaft) ist eine gynozentrische Gesellschaftsstruktur, in der - je nach der verwendeten Definition - Frauen die Macht innehaben, oder die frauenzentriert ist, was heißt, dass sich die Gesellschaftsordnung um die Frauen herum organisiert. Außer dem Begriff Matriarchat sind für die Zweiten folgende Begriffe gebräuchlich: mutterrechtlich oder gynaikokratisch (Johann Jakob Bachofen), matrizentrisch, matristisch (Reich, Maturana), matrifokal oder gylanisch (Riane Eisler), Frauenherrschaft. Artikel lesen
  • Als Suffragetten (von englisch/französisch suffrage, Wahl) im engeren Sinn bezeichnete man Anfang des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger organisierte radikale Frauenrechtlerinnen in Großbritannien und den USA (hier war die selbstgewählte Bezeichnung eigentlich suffragist), die mit passivem Widerstand, Störungen offizieller Veranstaltungen bis hin zu Hungerstreiks für ein allgemeines Frauenwahlrecht eintraten. Die Suffragettenbewegung wurde überwiegend von Frauen aus dem Bürgertum getragen. Artikel lesen
  • Das Frauenstimmrecht wurde in der Schweiz auf eidgenössischer Ebene am 7. Februar 1971 eingeführt. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner weiblichen Bevölkerung die vollen Rechte als Bürgerinnen zugestand, doch es war das erste Land, wo dies durch eine Volksabstimmung geschah. Das politisch eng mit der Schweiz verbundene Fürstentum Liechtenstein führte erst am 1. Juli 1984 im dritten Anlauf das Frauenstimm- und Wahlrecht ein. Artikel lesen
  • Eine First Lady (dt. Erste Frau [im Staat]) ist die Ehefrau eines Staatsoberhauptes oder Regierungschefs. Ursprünglich meint man damit die Frau des US-Präsidenten, inzwischen ist der Begriff als Anglizismus in die deutsche Sprache übergegangen und wird allgemein für die Ehefrau eines Staatsoberhauptes, eines Regierungschefs oder (fälschlicherweise) eines Politikers allgemein angewandt. Artikel lesen
  • Greta Garbo (* 18. September 1905 in Stockholm; † 15. April 1990 in New York; gebürtig Greta Lovisa Gustafsson) war eine schwedische Filmschauspielerin. Als "Die Göttliche" gilt Garbo als eine der größten Filmlegenden, die Hollywood je hervorgebracht hat. Nach ihrer großen Zeit als Stummfilmstar war sie dann vor allem in den 30er Jahren mit Filmen wie Mata Hari, Königin Christine oder Ninotschka erfolgreich. Artikel lesen
  • Angela Dorothea Merkel, geb. Kasner, (* 17. Juli 1954 in Hamburg), deutsche Politikerin (CDU), ist seit dem 22. November 2005 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Von 1991 bis 1994 war sie Bundesministerin für Frauen und Jugend und von 1994 bis 1998 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 2002 bis 2005 war sie Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2000 ist sie die Bundesvorsitzende der CDU. Artikel lesen
  • Ein eigenes Zimmer oder Ein Zimmer für sich allein (im Original: A Room of One's Own) ist ein 1929 erschienener Essay der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941), der zu einem der meistzitierten Texte der Frauenbewegung wurde. Der Essay vereint Thesen zur Literaturgeschichte, zum Feminismus, zur Geschlechterdifferenz und zur Poetik. Artikel lesen
  • Pearl Sydenstricker Buck (chinesischer Name: 賽珍珠 Sai Zhenzhu; * 26. Juni 1892 in Hillsboro, West-Virginia; † 6. März 1973 in Danby, Vermont) war eine US-amerikanische Schriftstellerin. Sie wurde 1938 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke.“ 6 Jahre zuvor, im Jahre 1932, hatte sie für ihren Roman Die gute Erde bereits den Pulitzer-Preis erhalten. Artikel lesen
  • Reformkleidung ist der zusammenfassende Begriff für Varianten der weiblichen Kleidung, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts aus gesundheitlichen oder emanzipatorischen Gründen propagiert wurden. Die reformierte Kleidung sollte es der Frau ermöglichen, aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen, indem sie hinderliche Elemente beseitigte. Artikel lesen
  • Seit es Fußball gibt, gab es auch immer Frauen, die diesen Sport ausübten. Heute ist der Frauenfußball in vielen Ländern bei jungen Mädchen und Frauen die beliebteste Sportart. Artikel lesen
  • Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach (* 16. Mai 1696 in Sulzbach; † 16. Juli 1776 in Essen) war Fürstäbtissin der freiweltlichen Frauenstifte Essen und Thorn (Provinz Limburg). Ihre Regierungszeit (1726–1776) von fast fünfzig Jahren war die längste einer Essener Äbtissin, allerdings geprägt von Streitigkeiten mit Stift und Stadt, die durch ihre Ratgeber verursacht wurden. Die von ihr gegründete Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung unterhält noch heute das von ihr gegründete Waisenhaus in Essen-Steele. Artikel lesen
  • Frida Kahlo de Rivera (* 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt, als Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón; † 13. Juli 1954 in Mexiko-Stadt) war eine mexikanische Malerin. Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihr Werk bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigte. Artikel lesen
  • Erika Julia Hedwig Mann (* 9. November 1905 in München; † 27. August 1969 in Zürich) war eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin, Schriftstellerin und Lektorin. Sie begründete 1933 das politische Kabarett Die Pfeffermühle und arbeitete mit Vorträgen – als Schriftstellerin und Journalistin auch nach ihrer Emigration in die Vereinigten Staaten – gegen den Nationalsozialismus. Artikel lesen
  • Dorothea Christiane Erxleben, geborene Leporin (* 13. November 1715 in Quedlinburg; † 13. Juni 1762 ebenda) war die erste promovierte deutsche Ärztin. 1754 wurde sie, mit einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen, an der Universität Halle zur Promotion zugelassen. Ihre deutschsprachige Schrift Akademische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten wurde 1755 publiziert. Artikel lesen
  • Margarethe I. (dänisch Margrete I., (* 1353 auf Schloss Søborg; † 28. Oktober 1412 in Flensburg) war Herrscherin von Dänemark, Norwegen und Schweden, Begründerin des skandinavischen Reichsverbundes, der Kalmarer Union (1397–1523). Margarethe I., die nie gekrönt wurde, spielt jedoch in der Geschichtsschreibung aller skandinavischen Nationen eine zentrale Rolle. Ihr Lebensziel war die Vereinigung aller nordeuropäischen Staaten unter einem Dach und ihrer Herrschaft. Sie gilt als eine der bedeutendsten Personen, die im Mittelalter politische Macht innehatten. Artikel lesen
  • Georgia O’Keeffe (* 15. November 1887 im Dane County, Wisconsin; † 6. März 1986 in Santa Fe, New Mexico) zählt zu den bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre großformatigen farbigen Gemälde werden dem Amerikanischen Realismus zugerechnet und zeigen häufig, an der Grenze zur Gegenstandslosigkeit, vergrößerte Blumen und Pflanzenteile. In ihrer Zeit in New Mexico beschäftigte sie sich auch mit Stadtansichten und Wüstenlandschaften. 1977 erhielt Georgia O’Keeffe die Presidential Medal of Freedom, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Artikel lesen
  • Rosa Parks (* 4. Februar 1913 in Tuskegee, Alabama; † 24. Oktober 2005 in Detroit, Michigan) war eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin. Die Afroamerikanerin wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama verhaftet, weil sie sich weigerte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen und damit gegen die herrschende Rassentrennung demonstrierte. Der Vorfall löste den, von Martin Luther King mitorganisierten, Montgomery Bus Boycott aus. Der Boycott gilt neben den Protesten im Fall Emmett Till als Anfang der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die das Ende der sogenannten Jim-Crow-Gesetze herbeiführte. Artikel lesen
  • Harriet Tubman (* ca. 1820 als Araminta Ross im Dorchester County, Maryland; † 10. März 1913 in Auburn, New York) war die bekannteste Fluchthelferin der Hilfsorganisation Underground Railroad, die von etwa 1810 bis zum Ende des Sezessionskrieges entlaufenen Sklaven half, aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu fliehen. Harriet Tubman spielte eine außergewöhnliche Rolle während des Abolitionismus. Nachdem sie 1849 selbst erfolgreich der Sklaverei entflohen war, kehrte sie unter dem Codenamen Moses mehrfach in die Südstaaten zurück, um anderen Sklaven auf ihrer Flucht behilflich zu sein. Im Sezessionskrieg arbeitete sie neben ihrer Tätigkeit als Krankenschwester und Köchin als Kundschafterin für die Nordstaaten. In ihren späteren Lebensjahren engagierte sie sich in der Frauenbewegung. Artikel lesen
  • Ellen Ammann (geborene Sundström; * 1. Juli 1870 in Stockholm; † 23. November 1932 in München) war eine schwedisch-deutsche Politikerin (BVP), Gründerin des katholischen Bayerischen Frauenbundes, Landtagsabgeordnete und kirchliche Aktivistin. Sie war eine Wegbereiterin der modernen Sozialarbeit und hatte wesentlichen Anteil an der Niederschlagung des Hitlerputsches am 8. und 9. November 1923 in München. Artikel lesen
  • Miriam Makeba (* 4. März 1932 in Prospect Township, nahe Johannesburg, Südafrika; † 10. November 2008 in Castel Volturno, Italien), auch bekannt als Mama Afrika, war eine südafrikanische Sängerin und eine Vertreterin der Weltmusik. Sie kämpfte seit ihrem Exil 1960 gegen die damalige Apartheid-Politik Südafrikas und setzte sich für die Menschenrechte ein. 1988 trat sie zusammen mit Hugh Masekela beim Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert in London auf. Nach drei Jahrzehnten Exil in den USA und Guinea kehrte sie 1990, auf Bitte von Nelson Mandela, nach Südafrika zurück und lebte wieder in Johannesburg. Artikel lesen
  • Helen Suzman (geborene Helen Gavronsky; * 7. November 1917 in Germiston, Südafrika; † 1. Januar 2009 in Johannesburg) war eine südafrikanische Politikerin der liberalen Progressive Federal Party. 1953 wurde sie erstmals in das Parlament von Kapstadt gewählt, dem sie insgesamt 36 Jahre lang angehörte. Sie war über viele Jahre die einzige Frau im Parlament und die einzige Vertreterin der Opposition, die gegen die Politik der Apartheid und für die Rechte der schwarzen Bevölkerung eintrat. Helen Suzman wurde zum Symbol der weißen Opposition Südafrikas und zum „Gewissen der Nation“. Artikel lesen
  • Frauen in der Wissenschaft handelt von der Rolle, dem Wirken und der Wahrnehmung von Wissenschaftlerinnen und forschenden Frauen in der Geschichte und Gegenwart. Weltweit sind mehr Männer als Frauen in der universitären sowie außeruniversitären Forschung tätig. In OECD-Ländern steht der geringere Anteil an Wissenschaftlerinnen aber einer weitgehend ausgeglichenen Relation zwischen Studentinnen und Studenten gegenüber. In den meisten Ländern wächst die Partizipation von Frauen in der Wissenschaft langsam und stetig. Kohortenstudien weisen aber darauf hin, dass mehr Frauen als Männer von einer wissenschaftlichen Karrierestufe zur nächsten den Wissenschaftsbetrieb verlassen. Die Gründe, die in den Untersuchungen dafür ermittelt werden, reichen von biologistischen Erklärungen (z. B. eine geringere Intellektualität der Frau) bis hin zur Analyse äußerer Einflussfaktoren und der Feststellung informeller Geschlechterhierarchien in der Gesellschaft. Historische Belege für die Existenz von Wissenschaftlerinnen in der Geschichte sind seit frühester Zeit bekannt. Artikel lesen
  • Einküchenhaus Das Einküchenhaus war ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, das auf Vorstellungen der Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Lily Braun zurückging. Mit der Grundidee der Befreiung der Frau von der Hausarbeit war es am Anfang des 20. Jahrhunderts ein ausdrücklicher Gegenentwurf zu der im Massenwohnungsbau angelegten Etablierung der isolierten Kleinfamilie. Einküchenhäuser, manchmal auch Zentralküchenhäuser genannt, fanden bis in die 1950er Jahre vereinzelte und unterschiedlich geprägte Umsetzungen in verschiedenen europäischen Großstädten. Als Schlüsselwerke einer Idee des modernen Wohnens wurden einige dieser Bauten 2009 für die Nominierung zum Europäischen Kulturerbe (European Heritage Label) vorgeschlagen, ausdrücklich als ein über verschiedene Staaten verteiltes Netzwerk gemeinsamer europäischen Architektur. Artikel lesen
  • Thekla Susanne Ragnhild Resvoll (* 22. Mai 1871 in Vågå; † 14. Juni 1948 in Bestun) war eine norwegische Botanikerin und Frauenrechtlerin. Sie galt als Autorität auf dem Gebiet der norwegischen Gebirgsflora. Ihr botanisches Autorenkürzel lautet „Resvoll“. Thekla Susanne Ragnhild Resvoll wurde als Tochter des Ehepaars Hans Resvoll und Julie Martine, geb. Deichmann, geboren. Schon in jungen Jahren erweckte die Pflanzenwelt der Berge ihr besonderes Interesse. Als Thekla sieben Jahre alt war, verlegte die Familie ihren Wohnsitz von Vågå nach Oslo. Artikel lesen
  • Virginia Woolf (* 25. Januar 1882 in London; † 28. März 1941 bei Rodmell nahe Lewes, Sussex; gebürtig Adeline Virginia Stephen) war eine britische Schriftstellerin und Verlegerin. Sie entstammte einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie, die zahlreiche Kontakte zu Literaten hatte. Als Jugendliche erlebte sie noch die viktorianischen Beschränkungen für Mädchen und Frauen. Sie war früh als Literaturkritikerin und Essayistin tätig; ihre Karriere als Romanautorin begann im Jahr 1915 mit dem Roman The Voyage Out (Die Fahrt hinaus). Ende der 1920er Jahre war sie eine erfolgreiche und international bekannte Schriftstellerin. Woolf wurde in den 1970er Jahren wiederentdeckt, als ihr Essay A Room of One’s Own (Ein eigenes Zimmer) zu einem der meistzitierten Texte der neuen Frauenbewegung wurde. Mit ihrem avantgardistischen Werk zählt sie neben Gertrude Stein zu den bedeutendsten Autorinnen der klassischen Moderne. Artikel lesen
  • Wangari Muta Maathai (* 1. April 1940 im Nyeri District, im Abschnitt Tetu im Dorf Ihithe; † 25. September 2011 in Nairobi) war eine kenianische Professorin, Wissenschaftlerin, Politikerin und seit 2002 stellvertretende Ministerin für Umweltschutz. Im Jahr 2004 erhielt die Umweltaktivistin, die in zielstrebiger Förderung von afrikanischer Frauenpolitik die beste Vorbeugung gegen Wasser- und andere Umweltschäden sah, als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis. Artikel lesen
  • Die französische Fußballnationalmannschaft der Frauen (französisch Équipe de France de football féminin oder nur Équipe de France féminine A) ist die vom verantwortlichen Trainer getroffene repräsentative Auswahl französischer Fußballspielerinnen für internationale Spiele; sie wird in Anlehnung an die als les Bleus bezeichnete Männernationalelf auch les Bleues genannt. Ihr erstes offizielles Länderspiel bestritt sie am 17. April 1971 gegen die Niederlande; die Partie endete mit einem 4:0-Sieg der Französinnen und ist das erste von der FIFA anerkannte Frauenländerspiel weltweit. Hingegen gelten die internationalen Begegnungen, die in den 1920er und 1930er Jahren ausgetragen wurden, heutzutage nicht mehr als offizielle Spiele. Artikel lesen
  • Frauen in der Résistance Nach der Eroberung von Teilen Frankreichs durch deutsche Truppen im Juni 1940 gründeten sich verschiedene Widerstandsgruppen, die gegen die Besatzung vorgingen und sich zu diesem Zweck planmäßig organisierten. Frauen spielten innerhalb der Résistance in vielen Gruppierungen eine besondere Rolle. Bei den Sabotageakten waren auch häufig Frauen im Einsatz. Sie waren dabei einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt. Artikel lesen
  • Hypatia (auch Hypatia von Alexandria, griechisch Ὑπατία Hypatía; * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) war eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Von ihren Werken ist nichts erhalten geblieben, Einzelheiten ihrer Lehre sind nicht bekannt. Sie unterrichtete öffentlich und vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Dennoch konnte sie lange unangefochten lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Artikel lesen
  • Die Glasglocke (englisch The Bell Jar) ist der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath, die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde. Er begleitet seine Protagonistin Esther Greenwood durch den Sommer des Jahres 1953, der mit einem ereignisreichen Volontariat bei einem New Yorker Modemagazin beginnt und in eine schwere Depression und einen Suizidversuch Esthers samt anschließender Behandlung in einer psychiatrischen Klinik mündet. Der unter dem Pseudonym Victoria Lucas veröffentlichte Roman trägt autobiografische Züge. Sylvia Plath arbeitete 1953 selbst einen Monat in New York und versuchte im späteren Verlauf des Jahres, sich das Leben zu nehmen. Zehn Jahre nach den im Roman verarbeiteten Geschehnissen und vier Wochen nach seiner Publikation am 14. Januar 1963 beging Sylvia Plath Suizid. Nach der späten Veröffentlichung des Romans in den Vereinigten Staaten wurde Die Glasglocke in den 1970er Jahren zu einem Kultbuch. Die Zerrissenheit seiner Protagonistin im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Anforderungen traf die Stimmungslage vieler Frauen und trug dazu bei, dass die Autorin postum zu einer Ikone der Frauenbewegung wurde. Artikel lesen
  • Die Freundin (Untertitel Das ideale Freundschaftsblatt) war eine Zeitschrift für Lesben in der Weimarer Republik. Sie erschien von 1924 bis 1933 in Berlin und gilt als erste Zeitschrift für homosexuelle Frauen überhaupt. Sie wurde als „offizielles Publikationsorgan“ vom Bund für Menschenrecht, einem der damals führenden Verbände der Interessen von Homosexuellen verlegt und war ebenso wie andere lesbische Zeitschriften der Ära eng mit der lokalen Berliner Lesbenkultur verflochten. Mit Die Freundin und dem Bund für Menschenrecht verbundene Frauengruppen und Aktivistinnen veranstalteten in Berlin Lesungen, Veranstaltungen und Diskussionsrunden, zu deren Vernetzung Die Freundin erheblich beitrug. Sie bezog klar politisch Stellung, informierte zum Thema lesbisches Leben, veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane ebenso wie Anzeigen lesbischer Treffpunkte oder private Kontaktanzeigen. Artikel lesen
  • Medea (griechisch Μήδεια Mḗdeia, "die, die Rat weiß") ist eine Frauengestalt der griechischen Mythologie. Die Medea-Sage gehört seit der Antike zu den bekanntesten Stoffen der Weltliteratur. Sie hat auch in der bildenden Kunst und in der Musik stark nachgewirkt. In der Sage ist Medea die zauberkundige Tochter des Königs Aietes von Kolchis an der Ostküste des Schwarzen Meeres. In der Antike wurde der Stoff sowohl in der Epik als auch im Drama verarbeitet. Die bekanntesten Bearbeitungen sind die Medea-Tragödien von Euripides und Seneca, das Argonautenepos des Apollonios von Rhodos und die Version Ovids in seinen Metamorphosen. Seit dem Hochmittelalter haben zahlreiche Dichter, Schriftsteller, bildende Künstler und Komponisten die Medea-Sage aufgegriffen und dabei oft stark umgestaltet. In der modernen Forschung zielt eine Fülle von Interpretationen darauf ab, das komplexe Geschehen begreiflich zu machen. Artikel lesen
  • Frauen in der Wissenschaft handelt von der Rolle, dem Wirken und der Wahrnehmung von Wissenschaftlerinnen und forschenden Frauen in der Geschichte und Gegenwart. Weltweit sind mehr Männer als Frauen in der universitären sowie außeruniversitären Forschung tätig. In OECD-Ländern steht der geringere Anteil an Wissenschaftlerinnen aber einer weitgehend ausgeglichenen Relation zwischen Studentinnen und Studenten gegenüber. In den meisten Ländern wächst die Partizipation von Frauen in der Wissenschaft langsam und stetig. Kohortenstudien weisen aber darauf hin, dass mehr Frauen als Männer von einer wissenschaftlichen Karrierestufe zur nächsten den Wissenschaftsbetrieb verlassen. Die Gründe, die in den Untersuchungen dafür ermittelt werden, reichen von biologistischen Erklärungen (zum Beispiel mit der Behauptung einer geringeren Intellektualität der Frau) bis hin zur Analyse äußerer Einflussfaktoren und der Feststellung informeller Geschlechterhierarchien in der Gesellschaft. Historische Belege für die Existenz von Wissenschaftlerinnen in der Geschichte sind seit frühester Zeit bekannt. Je nach Region, Zeitepoche und gesellschaftlichem System konnte die Arbeit der frühen Forscherinnen mehr oder weniger Geltung gewinnen beziehungsweise eine historische Überlieferung bis in die heutige Zeit erfahren. In der Antike und weit darüber hinaus schufen Frauen neues Wissen vornehmlich in den Bereichen Medizin und Chemie bzw. Alchemie. Artikel lesen
  • Judith Butler (* 24. Februar 1956 in Cleveland) ist eine US-amerikanische Philosophin und Philologin. Sie ist Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley. Ihre sozialwissenschaftlich-philosophischen Arbeiten werden dem Poststrukturalismus zugeordnet. Seit Ende der 1980er Jahre finden Butlers Arbeiten zur feministischen Theorie internationale Aufmerksamkeit. Mit ihrer Schrift Das Unbehagen der Geschlechter stieß sie 1990 die Diskussionen um die Queer-Theorie an. Einer von Butlers signifikanten Beiträgen ist das performative Modell von Geschlecht. Demnach werden die Kategorien männlich und weiblich als Wiederholung von Sprechakten verstanden, und nicht als natürliche oder unausweichliche Absolutheiten. Über Geschlechterthemen hinaus hat sie sich mit Fragen von Macht und Subjekttheorien beschäftigt, seit 2002 zudem mit der Ethik der Gewaltlosigkeit. Artikel lesen
  • Die italienische Komponistin der Spätrenaissance Maddalena Casulana Mezari (* unsicher: um 1544 in der Provinz Siena, Italien; † unbekannt) war zugleich Sängerin, Lautenistin und Kompositionslehrerin. Sie veröffentlichte in den Jahren 1566–1586 mehrere Bände 3–5-stimmiger Madrigale, die hauptsächlich in Venedig erschienen. Diese gelten als die frühesten Musikdrucke einer Frau. Ihre Werke – alles Ensemble-Gesänge – wurden fast ausschließlich in Venedig gedruckt, die frühesten gehören zu der Sammlung „Il Desiderio“ 1566 und 1567, 1. und 3. Band, zusammen mit Werken berühmter zeitgenössischer Komponisten wie Cipriano de Rore und Orlando di Lasso; Maddalena Casulana war als Komponistin also bereits über die Grenzen Italiens bekannt. Sie unterrichtete einen prominenten Schüler, den Schauspieler, Dichter und Musiker Antonio Molino (etwa 1496–1571), der sie 1568 in seinem Druckwerk I dilettevoli madrigali (Venedig 1568) explizit als seine Kompositionslehrerin bezeichnet. Artikel lesen
  • Fanny Gräfin zu Reventlow (* 18. Mai 1871 in Husum; † 26. Juli 1918 in Locarno, Schweiz) war eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin. Sie wurde berühmt als „Skandalgräfin“ oder „Schwabinger Gräfin“ der Münchner Bohème und als Autorin des Schlüsselromans Herrn Dames Aufzeichnungen (1913). Während Reventlows eigentliche künstlerische Ambitionen in der Malerei zu keinem nennenswerten Œuvre geführt haben, hat sie durch ihre schriftstellerischen Nebentätigkeiten ein einzigartiges Beispiel humoristisch-satirischer Literatur und ein wertvolles kulturgeschichtliches Zeugnis der Schwabinger Bohème hinterlassen. Ihre Romane und Novellen werden bis heute verlegt und gelesen. Artikel lesen
  • Joan Baez [dʒoʊn ˈbaɪəz] (* 9. Januar 1941 in Staten Island, New York City als Joan Chandos Báez) ist eine US-amerikanische Folk-Sängerin, Bürgerrechtlerin und Pazifistin, die vor allem durch ihre klare Gesangsstimme und ihr politisches Engagement gegen den Vietnamkrieg und die Rassentrennung bekannt geworden ist. Vor 50 Jahren nahm sie ihre erste Schallplatte auf. In der ersten Hälfte der 1960er stand sie mit an der Spitze der Folkbewegung. Bereits zu dieser Zeit beeinflusste ihr Stil Künstlerinnen wie Joni Mitchell, Bonnie Raitt und Judy Collins. 1962, auf einer Tournee durch die Südstaaten, entschloss sie sich, nur noch dort aufzutreten, wo es keine Rassenschranken gab. Somit blieben ihr in den USA nur die schwarzen Universitäten. Am 28. August 1963 sang sie auf dem Civil Rights March das berühmte We Shall Overcome, das in den folgenden Jahren quasi zu ihrem sängerischen Markenzeichen wurde. Außerdem trat sie dort zusammen mit Dylan auf. Bezogen vor allem auf die 1960er Jahre wurde sie rückblickend als „Stimme und Gewissen ihrer Generation“ bezeichnet. Artikel lesen
  • Amy Jade Winehouse (* 14. September 1983 in Southgate, London; † 23. Juli 2011 in Camden, London) war eine britische Sängerin und Songschreiberin. Den internationalen Durchbruch schaffte Amy Winehouse 2006 mit dem Album Back to Black. Sie verkaufte in ihrer achtjährigen Karriere über 25 Millionen Tonträger und wurde unter anderem mit sechs Grammys ausgezeichnet. Als ihr optisches Markenzeichen galt die Beehive-Frisur, die durch Winehouse ein Comeback feierte. Wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison starb sie im Alter von 27 Jahren. Artikel lesen
  • Blaustrumpf war gegen Ende des 18. und im 19. Jahrhundert ein Schimpf- und Spottname für Frauen, die nach Emanzipation strebten, damit dem zeitgenössischen Frauenbild widersprachen und als „unweiblich“ galten. Intellektuell gebildete Frauen wurden als Blaustrümpfe karikiert. Der Begriff geht auf die britische Blaustrumpfgesellschaft zurück, galt zunächst für beide Geschlechter und hatte keine abwertende Bedeutung. Die Bluestocking Society (englisch für „Blaustrumpfgesellschaft“) war eine Gruppe gelehrter Frauen, die sich zu literarischen und politischen Diskussionen im Salon von Elizabeth Montagu und ihrer Freundin Elizabeth Vesey trafen, den sie Mitte des 18. Jahrhunderts in London eröffnet hatten und zu dem auch Männer, Intellektuelle und Aristokraten, eingeladen waren. Artikel lesen
  • Querelle des femmes bezeichnet die jahrhundertelange Debatte über die Geschlechterordnung in Texten und Bildern seit dem Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution. Der Begriff, der Ende des 19. Jahrhunderts von der Romanischen Literaturwissenschaft geprägt wurde, stellt ein Phänomen zunächst der französischen Kulturgeschichte dar, das sich auf ganz Europa ausdehnte. Die französische Schriftstellerin Christine de Pizan (1364–1429) war die erste Frau, die sich in dieser Frage zu Wort meldete. Um 1404/5 schrieb sie das umfangreiche Werk Le Livre de la Cité des Dames (Das Buch von der Stadt der Frauen) zur Verteidigung der Frauen und als Antwort auf den Rosenroman des Klerikers Jean de Meun (1240–1305), in dem er das misogyne Frauenbild seiner Zeit zusammenfasste. Pizans Schrift gilt als der Beginn der Querelles des Femmes. Artikel lesen
  • Yusra Mardini (arabisch يسرى مارديني, DMG Yusrạ̄ Mārdīnī; * 5. März 1998 in Syrien) ist eine syrische Schwimmsportlerin. 2012 nahm sie mit 14 Jahren an den Kurzbahnweltmeisterschaften in Istanbul teil und stellte einen syrischen Landesrekord über 400 m Freistil auf. Sie wurde für das Team Refugee Olympic Athletes zur die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro benannt. Artikel lesen
  • Laura Kenny (geb. Trott), OBE, (* 27. April 1992 in Harlow) ist eine britische Radrennfahrerin, zweifache Olympiasiegerin (Stand 2016) und siebenfache Weltmeisterin. Sie ist die erfolgreichste britische Bahnradsportlerin der 2010er Jahre. 2016 wurde Trott für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert. Artikel lesen
  • Meredith Monk (geb. 20. November 1942 in Queens, New York) ist eine amerikanische Sängerin, Tänzerin, Filmemacherin, Choreographin und Komponistin. Sie gilt als Pionierin der vokalen Performancekunst, einer in den 1960er und 70er Jahren in den USA maßgeblich von Frauen initiierte, neu entstandene Kunstform. Sie schuf ein komplexes Werk multimedialer Solo- und Ensemblestücke, ausgehend von ihrer Stimme, mit der sie einen unverwechselbaren Stil prägte. Artikel lesen
  • Die Geträumten ist ein österreichischer Film von Ruth Beckermann aus dem Jahr 2016, der auf dem fast 20-jährigen Briefwechsel zwischen der Dichterin Ingeborg Bachmann und dem Dichter Paul Celan basiert. Es handelt sich nicht um eine klassische Filmbiografie, sondern eine Mischung aus Experimental- und Spielfilm. Die Musikerin Anja Plaschg und der Schauspieler Laurence Rupp spielen sich selbst, wie sie die Briefe im Wiener Funkhaus lesen. Immer wieder gibt es auch improvisierte Aufnahmen von den Pausen, in denen sie über die Beziehung der beiden Liebenden, aber auch über ihre eigene Situation reflektieren. Artikel lesen
  • Deborah Feldman (geboren 1986 in New York) ist eine US-amerikanische Autorin. In ihrem autobiografischen Debütroman Unorthodox beschrieb sie ihre Kindheit und Jugend in einer strengen jüdischen Glaubensgemeinschaft in Williamsburg/New York. Das Buch war in den USA sehr erfolgreich und wurde millionenfach verkauft, 2016 erschien es in deutscher Sprache. Ihren ersten schriftstellerischen Erfolg hatte Feldman der Autobiografie zufolge mit einem viel gelesenen und kommentierten anonymen Blog, in dem sie ihre Probleme mit der Unterordnung als chassidische Frau beschrieb und sehr offen ihre sexuellen Schwierigkeiten darstellte. Artikel lesen
  • Victoria Woodhull (* 23. September 1838 in Homer, Ohio; † 9. Juni 1927 in Tewkesbury, England) war eine US-amerikanische Journalistin, Zeitungsverlegerin, Finanzmaklerin, Spiritistin und eine der bekanntesten Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts. Außerdem setzte sie sich für soziale Reformen und die Gleichberechtigung der Afroamerikaner ein. Sie war zudem die erste Frau, die für die US-Präsidentschaft kandidierte. Artikel lesen
  • Greta Garbo (* 18. September 1905 in Stockholm als Greta Lovisa Gustafsson; † 15. April 1990 in New York) war eine schwedisch-US-amerikanische Filmschauspielerin. Sie gilt als Hollywood-Ikone und wurde vom American Film Institute im Jahr 1999 auf Platz 5 der 25 größten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten gewählt. Aufgrund ihrer zeitlosen Schönheit und ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung erhielt sie von der Presse Beinamen wie „die Göttliche“ oder „schwedische Sphinx“. Greta Garbos Filmkarriere begann Anfang der 1920er Jahre und dauerte knapp zwei Jahrzehnte. Ihr Filmdebüt gab sie 1922 in der schwedischen Komödie Luffar-Petter. Mit ihrer schauspielerischen Leistung in der schwedischen Literaturverfilmung Gösta Berling von 1924 machte sie den Filmproduzenten Louis B. Mayer auf sich aufmerksam, der sie 1925 nach Hollywood holte. Sie unterschrieb einen Studiovertrag bei Metro-Goldwyn-Mayer und gewann durch ihre Rollen in den 1926 veröffentlichten Filmen Fluten der Leidenschaft und Dämon Weib die Aufmerksamkeit von Publikum und Kritikern. Der Durchbruch zum internationalen Star gelang ihr an der Seite von John Gilbert in dem Spielfilm Es war aus dem Jahr 1927. Gemeinsam mit Gilbert bildete sie ein populäres Leinwandpaar. Artikel lesen
  • Als die Klitoris (Fachterminus Clitoris, latinisiert von altgriechisch κλειτορίς, neugriechisch κλειτορίδα „kleiner Hügel“, Plural: Klitorides) oder den Kitzler bezeichnet man ein vom Schwellkörpergewebe gebildetes Organ der Frau und aller anderen weiblichen Säugetiere. Sie ist Teil der Vulva. Das System der Klitoris hat wesentliche Funktionen in der Sexualität der Frau und beim Orgasmus. Die Klitoris ist ein komplexes erektiles Organ, das sich vom Körperinneren nach außen hin dem Arcus pubis anfügt. Im Querschnitt zeigt sich eine paarige Struktur, die über Bindegewebekonstruktionen am Mons pubis und mit den kleinen Labien verbunden ist. Erst 1998 entdeckte die australische Urologin Helen O’Connell die weitverzweigte tieferliegende Struktur der Klitoris und veröffentlichte ihre Untersuchungsergebnisse. Diese Entdeckung hat weitreichende Folgen für das Verständnis der weiblichen Sexualität. Artikel lesen
  • Annie Leibovitz [ˈliːbəvɪts]; eigentlich: Anna-Lou Leibovitz (* 2. Oktober 1949 in Waterbury, Connecticut) ist eine US-amerikanische Fotografin. Sie zählt zu den bekanntesten und bestbezahlten Fotografen der Welt. Ihre aufwendig inszenierten Fotoporträts von vielen US-Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur machten sie selbst weltberühmt. Artikel lesen
  • Hypatia (auch Hypatia von Alexandria, griechisch Ὑπατία Hypatía; * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) war eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Von ihren Werken ist nichts erhalten geblieben, Einzelheiten ihrer Lehre sind nicht bekannt. Sie unterrichtete öffentlich und vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Dennoch konnte sie lange unangefochten lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Schließlich wurde sie aber das Opfer eines politischen Machtkampfs, in dem religiöse Gegensätze instrumentalisiert wurden. Eine aufgehetzte christliche Menge brachte sie in eine Kirche, ermordete sie dort und zerstückelte ihren Leichnam. Artikel lesen
  • Maria Sibylla Merian war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der Basler Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie von ihrem Stiefvater Jacob Marrel, einem Schüler des Stilllebenmalers Georg Flegel. Bis 1670 lebte sie in Frankfurt am Main, danach in Nürnberg, Amsterdam und Westfriesland. Durch den Gouverneur der niederländischen Kolonie Surinam, Cornelis van Sommelsdijk, wurde sie angeregt, ab 1699 eine zweijährige Reise in diesen südamerikanischen Küstenstaat zu unternehmen. Nach Europa zurückgekehrt, publizierte Maria Sibylla Merian ihr Hauptwerk Metamorphosis insectorum Surinamensium, das die Künstlerin berühmt machte. Wegen ihrer genauen Beobachtungen und Darstellungen zur Metamorphose der Schmetterlinge gilt sie als wichtige Wegbereiterin der modernen Insektenkunde (Entomologie). Artikel lesen
  • Margaret Elizabeth Fountaine war eine britische Lepidopterologin und Illustratorin des Viktorianischen Zeitalters. Sie war eine meisterliche Illustratorin von botanischen Themen und hatte auf zahllosen Reisen durch Europa, Nahost, Ost- und Westafrika, Indien, Tibet, USA, Australien, Neuseeland sowie Westindien, hervorragend Kenntnisse über Schmetterlinge erlangt. Viele Schmetterlinge in ihrer Sammlung züchtete sie aus Eiern oder Raupen selbst. 22.000 Exemplare sind im Norwich Castle Museum untergebracht und bekannt unter dem Namen Fountaine-Neimy Collection. Ihre Skizzenbücher, die detailliert den Lebenszyklus und einzelne Entwicklungsstufen der Schmetterlinge wiedergeben, werden im Natural History Museum in London aufbewahrt. Artikel lesen
  • Lina Widerström (1856-1949) war eine schwedische Gynäkologin. Als erste Frau schloss sie im Jahr 1884 ihr Studium am Karolinska-Institut ab, und vier Jahre später, im Jahr 1888, erhielt sie das Lizenziat in Medizin und wurde die erste Frau, die in Schweden als Ärztin registriert wurde. Sie spezialisierte sich auf Frauenheilkunde und Gynäkologie. Da sie als Frau keine Anstellung in einem Krankenhaus fand, eröffnete sie ein Jahr später eine gynäkologische Praxis in Stockholm, die großen Zulauf fand. Oft warteten die Frauen sogar im Treppenhaus, da der Wartebereich immer voll war. Widerström setzte sich für eine Sexualerziehung ein. Ihr war wichtig, dass Mädchen und Frauen ihren Körper besser kennen lernen sollten, aber auch Jungen sollten an diesem Unterricht teilnehmen. Sie hielt es gleichzeitig für wichtig, dass junge Menschen auch von den positiven Aspekten der Sexualität hörten. Ab 1897 hielt Karolina Widerström Vorträge über Sexualhygiene vor erwachsenen Frauen. Teilnehmerkarten für den Vortrag wurden privat verkauft, weil man in den Zeitungen nicht dafür werben konnte. Der Unterricht wurde bald auf Schulen und Seminare ausgeweitet, und sie lehrte vor Lehrern und Schulmädchen. Artikel lesen
  • The Dinner Party ist eine Kunstinstallation der amerikanischen feministischen Künstlerin Judy Chicago, die die Geschichte der Frauen in der westlichen Zivilisation symbolhaft darstellt. Es gibt 39 aufwendig eingedeckte Sitzplätze für mythisch und historisch berühmte Frauen, die entlang eines dreieckigen Tisches angeordnet sind. Die Installation entstand von 1974 bis 1979 und wurde 1979 erstmals ausgestellt. Seit 2007 wird sie als ständige Ausstellung im Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art im Brooklyn Museum in New York gezeigt. Artikel lesen
  • Unter dem Stichwort Blondhaarigenstereotype lassen sich mehrere Topoi und Stereotype zusammenfassen, die in den Kulturen der Westlichen Welt auf blondhaarige Personen – insbesondere auf blonde Frauen („Blondinen“) – bezogen werden. Dazu zählen unter anderem die Stereotype der „blonden Unschuld“, des „blonden Gifts“, der „blonden Sexbombe“, der „kühlen Blonden“, der „gefährlichen Blonden“ und der Blondine der Blondinenwitze. Da sich bei nahezu allen Blonden mit zunehmendem Lebensalter ein dunklerer Farbton entwickelt, wird „blond“ unausweichlich mit Jugendlichkeit assoziiert. Infolgedessen steht es häufig auch für Reinheit, Unschuld, Jungfräulichkeit und Tugendhaftigkeit. Diese Assoziationen werden dann auch in kulturelle Bereiche übertragen, so werden beispielsweise die meisten Märchenprinzessinnen (mit Ausnahme von Schneewittchen), Feen, Engel und Barbie-Puppen blond dargestellt. Zu weiteren Assoziationen, die bereits vor dem 20. Jahrhundert mit Blondinen weithin verknüpft wurden, zählen Sanftmut, Sentimentalität und Gemütstiefe. Artikel lesen
  • Das Ei und ich (Titel des englischen Originals: The Egg and I) ist eine autobiografische humoristische Erzählung der amerikanischen Schriftstellerin Betty MacDonald. Das 1945 erschienene Buch beschreibt die Erlebnisse der Erzählerin auf einer Hühnerzuchtfarm am Rande der Olympic Mountains Ende der 1920er Jahre. Es wurde ein Bestseller, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und von dem weltweit über drei Millionen Exemplare verkauft wurden. Eine Verfilmung des Buchs gab Anlass zu einer ganzen Serie weiterer Filme, deren Mittelpunkt die im Buch beschriebenen Hillbillys bildeten. Das Werk fand erst in den 1970er Jahren, im Zuge einer Diskussion über häuslichen Humor und „komischen Feminismus“, einige Beachtung in der Literaturwissenschaft, insbesondere in den Women’s Studies. Artikel lesen
  • Frauen arbeiteten im Mittelalter in vielen Bereichen. Auch in der Bauwirtschaft waren sie tätig, meist als ungelernte Hilfskräfte. Sie konnten teilweise in die entsprechenden Zünfte eintreten. Aus Paris sind Unternehmerinnen aus der Baubranche überliefert, die zur höchsten Steuerklasse gehörten. Ihr Einsatz beim Haus- und Städtebau schwindet erst mit Beginn der Neuzeit, als Frauen aus vielen ihnen bis dahin offen stehenden Berufen verdrängt wurden. In den Zünften der Bauwirtschaft konnten Frauen zugelassen sein, z. B. nach der 1271 entstandenen Ordnung der Maurer, Gipser, Zimmerleute, Faßbinder, Wagner, Wanner und Drechsler von Basel. Nach Erika Uitz bedeutet diese Mitgliedschaft von Meisterehefrauen und ‑witwen aber nicht, dass diese Frauen unbedingt diese Berufe ausgeübt haben, sondern dass es meistens um bruderschaftlich-gesellige Pflichten ging. In Straßburg allerdings ist der Eintritt von zwei Frauen 1452 und 1453 in die Maurerzunft bezeugt. Sie erwarben gleichzeitig das Bürgerrecht der Stadt. Dies weist darauf hin, dass sie als Vollmitglieder in die Zunft aufgenommen worden sind, denn das selbstständige Bürgerrecht von Frauen war für wirtschaftlich selbstständige Handwerkerinnen in der Regel Voraussetzung für die Zunftaufnahme. Artikel lesen
  • Ein Dirndl ist ein bayerisches und österreichisches Trachtenkleid, das gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde und heute vielfach als alpenländische Tracht angesehen wird. Der Begriff Dirndl bezieht sich heute auf ein Kleid mit engem, oft tief rechteckig oder rund ausgeschnittenem Oberteil (Dekolleté), weitem, hoch an der Taille angesetztem Rock, dessen Länge mit der herrschenden Mode wechselt, und Schürze. Es wird sowohl auf Jahrmärkten und Kirchweihfesten im ländlichen Raum als auch auf größeren Volksfesten, wie dem Münchner Oktoberfest oder dem Cannstatter Wasen, vor allem in Süddeutschland und einigen Alpenregionen getragen. Während das Tragen entsprechender Kleidungsstücke noch in den 1970er Jahren auf Volksfesten kaum verbreitet war, nimmt es v. a. seit den 1990er Jahren sehr stark zu. Artikel lesen
  • Anita Augspurg (* 22. September 1857 in Verden (Aller); † 20. Dezember 1943 in Zürich) war eine deutsche Juristin, Aktivistin der bürgerlich-radikalen Frauenbewegung sowie Pazifistin. Die Tochter eines Anwalts ging nach einer fünfjährigen Tätigkeit als Schauspielerin mit ihrer Freundin Sophia Goudstikker nach München, um sich dort gemeinsam als Fotografinnen ausbilden zu lassen. Im Jahr 1887 eröffneten sie ein Fotostudio, das Hofatelier Elvira. Augspurg und Goudstikker galten mit ihren Kurzhaarfrisuren, ihrer Reformkleidung, ihren öffentlichen Bekenntnissen für den Kampf der Frauenbefreiung und ihrem freien Lebensstil als zwei auffällige Erscheinungen ihrer Zeit.
    Spätestens 1891 begann Augspurg, sich in der Frauenbewegung zu engagieren, und übte sich als öffentliche Rednerin. Ihr Einsatz für Frauenrechte war auch der Grund, warum sie sich nach mehreren Jahren erfolgreicher Arbeit für ein Jurastudium entschied. Sie übersiedelte nach Zürich, weil Frauen in Deutschland noch keinen gleichberechtigten Zugang zu den Universitäten erhielten. Sie schloss ihr Studium mit einer Doktorarbeit ab und war somit die erste promovierte Juristin des Deutschen Kaiserreichs. Artikel lesen
  • Die Khasi sind ein großes indigenes Volk im Nordosten von Indien mit über 1,4 Millionen Angehörigen im kleinen Bundesstaat Meghalaya in den Vorläufern des Himalaya-Gebirges; dort bilden sie die Hälfte der Bevölkerung. Rund 35.000 Khasi leben im benachbarten indischen Bundesstaat Assam und etwa 100.000 im südlich angrenzenden Bangladesch. Die Khasi bilden eine matrilineare Gesellschaft über Mütterlinien, bei denen Abstammung, Familienname und Erbfolge nur von der Mutter hergeleitet werden, nicht von Vätern. Diese Verhältnisse sind offiziell in der Verfassung des Bundesstaates Meghalaya verankert; weitere Schutzrechte werden den Khasi gemäß der indischen Verfassung garantiert als anerkanntes, selbstverwaltetes Stammesvolk (Scheduled Tribe). Nach der Khasi-Tradition liegt der Besitz von Grund und Boden nur in den Händen von Frauen, er sichert den Gruppenmüttern und ihren Großfamilien soziale und wirtschaftliche Selbständigkeit. Männer gehören zur Großfamilie ihrer Mutter, erben von ihr Familiennamen und Gruppenzugehörigkeiten und tragen zu ihrem Unterhalt bei. Nach einer Heirat zieht der Ehemann meist zu seiner Ehefrau und ihrer Mutter (matrilokale Wohnfolge) – seine Kinder gehören ihrer Großfamilie an und werden dort mitbetreut von ihrem sozialen Vater (ihrem Onkel, dem Mutterbruder). Artikel lesen
  • Caroline Lucretia Herschel (* 16. März 1750 in Hannover; † 9. Januar 1848 ebenda) war eine deutsche Astronomin. Zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützte sie ihren Bruder Wilhelm Herschel bei seinen Forschungen, glänzte aber bald durch eigenständige Leistungen. Ihre wichtigsten Beiträge zur Astronomie waren die Entdeckungen mehrerer Kometen, die Berechnung genauer astronomischer Reduktionen und der Zonenkatalog hunderter Sternhaufen und Nebel. 1772 zog Herschel als 22-Jährige zu ihrem älteren Bruder Friedrich Wilhelm Herschel nach England, der als Organist und Konzertleiter im vornehmen Bath tätig war. Er brauchte sie als Haushälterin, wollte ihr aber auch Gelegenheit geben, der häuslichen Enge zu entfliehen, sich musikalisch weiterzubilden und als Solistin in seinen Konzerten mitzuwirken. Caroline widmete sich neben der Haushaltsführung und ihren Auftritten der Astronomie; zum Beispiel half sie Wilhelm beim Anfertigen von Spiegelteleskopen. Neben den praktischen Tätigkeiten befasste sie sich mit astronomischer Theorie. Als ihr Bruder Wilhelm 1781 eine Stelle als Astronom in der Stadt Slough bekam, wurde Herschel als wissenschaftliche Assistentin angestellt. Nun begann sie mit der eigenen Erforschung des Sternenhimmels. 1783 entdeckte sie drei bemerkenswerte Nebel und zwischen 1786 und 1797 acht Kometen. Artikel lesen
  • Die Töchter des Königs (französisch filles du Roi bzw. filles du Roy) ist ein Begriff, der für rund 800 junge französische Frauen verwendet wurde, die zwischen 1663 und 1673 nach Neufrankreich auswanderten. Das von König Louis XIV. finanzierte Auswanderungsprogramm sollte dort das Bevölkerungswachstum ankurbeln. Einerseits sollten männliche Immigranten dazu ermuntert werden, sich in Neufrankreich niederzulassen, andererseits sollte durch das Fördern von Ehen die Gründung von Familien und die Geburt von Kindern erleichtert werden. Frauen und Mädchen wanderten auch vor und nach dieser Zeitspanne nach Neufrankreich aus, gelten aber nicht als filles du roi. Der Begriff trifft nur auf jene Personen zu, die aktiv von der Regierung angeworben wurden und deren Überfahrt sowie deren Mitgift vom König finanziert wurden. Die Frauen stammten überwiegend aus bescheidenen Verhältnissen und zu etwa vier Fünfteln aus Städten. Die Bezeichnung „Töchter des Königs“ kennzeichnete die Patronage durch den König, nicht etwa königliche oder adelige Herkunft. Eine fille du Roi erhielt die Unterstützung des Königs in mehrfacher Hinsicht. Er bezahlte der Französischen Ostindienkompanie hundert Livres für die Überfahrt, ebenso stattete er die Frau mit einer Truhe aus, die die Aussteuer enthielt: ein Wintermantel, eine Jacke, eine Bluse, vier Unterröcke, zwei Paar Strümpfe, ein Paar Schuhe, ein Kamm, eine Bürste, eine Schere, zwei Messer, zehn Nähnadeln, vier Rollen Garn und Haarnadeln sowie 50 Livres in barem Geld. Artikel lesen
  • Gertrude Stein (* 3. Februar 1874 in Allegheny, heute Pittsburgh, Pennsylvania; † 27. Juli 1946 in Neuilly-sur-Seine) war eine amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin. Sie ließ sich 1903 in Paris nieder und teilte ihren berühmten, mit zeitgenössischer Kunst ausgestatteten Salon in der Rue de Fleurus 27 zuerst mit ihrem Bruder, dem Kunstsammler und -kritiker Leo Stein, und ab 1913 mit ihrer Lebensgefährtin Alice B. Toklas. Auf Steins Einladungen hin trafen sich dort zu der Zeit unbekannte Persönlichkeiten der künstlerischen Avantgarde wie Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und Juan Gris, deren Werke die Geschwister Stein erwarben. Nach dem Ersten Weltkrieg, ab den frühen 1920er Jahren, suchten junge US-amerikanische Schriftsteller der Moderne wie beispielsweise F. Scott Fitzgerald, Sherwood Anderson und Ernest Hemingway den Salon auf, deren literarisches Werk vom experimentellen Schreibstil Steins beeinflusst wurde. Gertrude Stein zählt wie Virginia Woolf zu den ersten Frauen der klassischen literarischen Moderne. Sie schrieb experimentelle Romane, Novellen, Essays, Gedichte, literarische Porträts und Bühnenwerke, in denen sie sich über sprachliche und literarische Konventionen hinwegsetzte, sodass viele Kritiker und Leser ihr Werk als zu schwierig empfanden, sich darüber belustigten oder es ignorierten. Erst ihr mehr im konventionellen Stil verfasstes Buch The Autobiography of Alice B. Toklas, 1933 in New York veröffentlicht, erreichte einen hohen Bekanntheitsgrad und machte sie zu einer literarischen Berühmtheit. Stein prägte den häufig in Abwandlungen zitierten Satz „Rose is a rose is a rose is a rose“, der aus dem Gedicht Sacred Emily in dem 1922 veröffentlichten Buch Geography and Plays stammt. Artikel lesen
  • Unter dem Begriff Monatshygiene (auch Menstruationshygiene) wird die Verwen­dung von Hygieneartikeln zusammen­ge­fasst, die Frauen während ihrer Periode, während des Wochen­flusses nach einer Geburt oder auch dauernd benutzen, um Wäsche vor Blut, Zervix­schleim, Vaginal­sekret und anderen natür­lichen Aus­schei­dungen zu schützen, die bei geschlechts­reifen Frauen im Bereich der Vulva bzw. Vagina auf­treten. Bei einer normalen Periode werden bis zu 60 ml Blut aus­ge­schieden, das sind etwa 10 ml pro Tag, wobei der Blut­fluss in den ersten Tagen deutlich stärker sein kann als in den späteren. Viele Frauen haben auch Perioden, bei denen im Ver­laufe einer Woche mehr als 80 ml Blut ausgeschieden werden (Hyper­menorrhoe). Artikel lesen
  • Trotula ist der Autorenname einer medi­zinischen Sammelhandschrift aus dem 12. Jahrhundert, die bis ins 15. Jahrhundert (in Deutschland und England bis ins 16. Jahrhundert) im Bereich der Frauen­heil­kunde zu den Standard­werken der Medizin zählte. Mindestens eine der drei ent­haltenen Schriften geht auf die heil­kundige Trota oder Trocta zurück, die im frühen 12. Jahr­hundert an der Medizin­schule von Salerno studierte, prak­tizierte und lehrte. Das Trotula-Ensemble um­fasst drei Werke, deren Autoren im ersten und dritten Fall anonym sind. Das zweite Werk wird möglicher­weise Trota zu­ge­schrieben und ist auch als Passionibus mulierum curandorum oder Trotula major bekannt. Obwohl es über die Person Trotas zwischen dem 11. und dem 19. Jahr­hundert sehr diver­gierende Vor­stellungen gab, wurde ihre Rolle als Ver­fasserin der Passionibus mulierum kaum ange­zweifelt. Karl Sudhoff, ein Medizin­historiker des frühen 20. Jahr­hunderts, stellte die Theorie auf, dass die heil­kundigen Frauen (Mulieres Salernitanae), die an der Schule von Salerno studiert und unterrichtet hatten, in Wirklich­keit keine Ärztinnen gewesen seien, sondern Hebammen und Kranken­schwestern. Dieser Logik zufolge konnten sie auch keine gynäko­logischen Abhand­lungen verfasst haben. Da Passionibus mulierum An­weisungen zu chirurgischen Ein­griffen enthalte und zudem das Haupt­gebiet der Hebammen, die normale Geburtshilfe, nur am Rande streife, könne der Text laut Sudhoff unmöglich von einer Frau stammen. Charles Singer, ein Wissenschafts­historiker, vertrat 1928 die These, Passionibus mulierum sei in Wahr­heit keine gynäko­logische Schrift, sondern Porno­graphie. Der Autor, ein Arzt namens Trottus, hätte sich einen Frauen­namen gegeben, um den erotischen Charakter der Schrift zu betonen. Artikel lesen
  • Marianne Adelaide Hedwig Dohm (geborene Schlesinger; * 20. September 1831 in Berlin; † 1. Juni 1919 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Sie war eine der ersten feministischen Theoretikerinnen, die geschlechts­spezifische Verhaltensweisen auf die kulturelle Prägung zurückführte statt auf biologische Determination. In der ersten Hälfte der 1870er-Jahre erschienen die ersten vier feministischen Bücher von Hedwig Dohm, in denen sie die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleich­berechtigung von Frauen und Männern forderte. Auch das Stimmrecht für Frauen forderte sie bereits 1873, als eine der ersten in Deutsch­land. Diese vier Essays – einer davon ist Der Frauen Natur und Recht − machten sie mit einem Schlag berühmt, stießen aber auch auf heftige Kritik, nicht nur unter den „Herrenrechtlern“, sondern auch in den Reihen der damaligen bürgerlichen Frauenbewegung, der Dohms radikale Thesen zu weit gingen. Die bürgerlichen Frauen konzentrierten sich auf die Forderung einer verbesserten Schul­bildung für Mädchen und die Versorgung ledig gebliebener Mütter. Ende der 1870er-Jahre veröffentlichte Dohm mehrere Lustspiele, die sämtlich im Berliner Schauspielhaus aufgeführt wurden.
    Im Ersten Weltkrieg gehörte Dohm zu den wenigen Intellektuellen, die sich von Anfang an gegen den Krieg äußerten; dem „Hurra-Patriotismus“ stand sie kritisch gegenüber. In ihren letzten Schriften, die sie zumeist in explizit pazifistischen Medien wie Franz Pfemferts Die Aktion veröffentlichte, gab sie sich als kompromisslose Pazifistin zu erkennen. Die Einführung des Frauenwahl­rechts 1918 in Deutschland erlebte sie noch. Artikel lesen
  • Sacajawea, auch Saca­gawea oder Saka­kawea (Aus­sprache: [ˌsækədʒəˈwiːə], der Name bedeutet „Vogel­frau“; * etwa 1788 in Lemhi River Vally, Idaho; † 20. Dezember 1812 in Fort Manuel Lisa, im heutigen South Dakota), war eine Indianerin. Sie be­gleitete 1805/06 die amerikanische Lewis-und-Clark-Expedition und wird mehr­fach in den Tage­büchern der Expeditions­teilnehmer erwähnt. Ihre Bei­träge zum Erfolg der Expedition sind Gegen­stand der volks­tüm­lichen Literatur.
    Das Leben von Saca­jawea ist nur aus den Journalen der Expe­dition und wenigen Er­wähnungen in späteren Dokumenten bekannt. Um die belegten Tat­sachen wurden Mut­maßungen und An­nahmen errichtet, die Saca­jawea zu einer zentralen Figur der Expe­dition und späterer Aktivi­täten machten. Ihre Bedeu­tung wurde für die Aner­kennung von Indianern maß­geb­lich. Mit ihrer Auf­wer­tung im An­sehen wurde dis­ku­tiert, dass der nach dieser Auf­fassung maß­geb­lich von ihr bestimmte Er­folg der Expe­dition para­doxer­weise zu­gleich die Aus­breitung der Weißen in den Westen Nord­amerikas und damit die Ver­drän­gung, Unter­drückung und Aus­rottung der Indianer befördert habe. Artikel lesen
  • Der Lehrerinnenzölibat war eine recht­liche Regelung, die eine Un­verein­barkeit von Ehe und Beruf für Lehrerinnen fest­schrieb. Er wurde 1880 im Deutschen Reich per Minister­erlass eingeführt. Lehrerinnen war unter­sagt zu heiraten; auf eine Miss­achtung folgte die Kündi­gung. Grund­lage dafür waren arbeits­markt­politische Aspekte und moralische Vor­stellungen über die Geschlechter­ordnung. Der Zölibat war ein Instrument, mit dem durch Dis­kriminierung flexibel auf die jeweilige Arbeits­markt­situation reagiert werden konnte. Die bürger­liche Frauen­bewegung ver­knüpfte mit dem Lehrerinnen­zölibat auch emanzi­pative Aspekte: Auf Familie zu ver­zichten, um sich bewusst beruf­licher Erfüllung zu widmen, galt als emanzi­pative Ent­schei­dung. Der Lehrerinnen­zölibat brachte damit die „innere Berufung“ zum Aus­druck und prägte das Berufs­ethos der Lehrerinnen.
    In Artikel 128 II der im August 1919 ver­kündeten Weimarer Reichs­ver­fassung wurde der Lehrerinnen­zölibat abgeschafft: „Alle Ausnahme­bestimmungen gegen weib­liche Beamte werden be­seitigt.“ Schon im Oktober 1923 wurde er aus arbeits­markt­politischen Gründen wieder ein­geführt: Die Personal­abbau­verordnung er­laubte die Ent­lassung ver­heirateter Beam­tinnen, um in wirt­schaft­lich schwierigen Zeiten Stellen für Männer zu sichern. Die Personal­abbau­verordnung galt bis 1951 (außer in der DDR). Die Kündi­gung aufgrund von „Doppel­verdienst“ wurde zu diesem Zeit­punkt ab­ge­schafft; der Beam­tinnen­zölibat galt ab diesem Zeit­punkt nicht mehr. Artikel lesen
  • Astrid Lindgren, geborene Erics­son, (* 14. Novem­ber 1907 auf dem Hof Näs bei Vimmer­by; † 28. Januar 2002 in Stock­holm) war eine schwe­dische Schrift­stellerin. Sie ge­hört mit einer Gesamt­auf­lage von etwa 160 Millionen Bü­chern zu den bekann­tes­ten Kinder- und Jugend­buch­autoren der Welt. Ihre Werke sind in aller Welt und 101 ver­schie­denen Spra­chen er­schie­nen, damit ge­hört sie zu den meist­über­setzten Autoren. In Deutsch­land ist sie mit einer Gesamt­auf­lage von weit über 20 Millionen Exem­plaren er­folg­reich wie kaum ein anderer Kinder- und Jugend­buch­autor. Die Schrift­stellerin ist die geistige Mutter von Pippi Lang­strumpf, Michel aus Lönne­berga, Ronja Räuber­tochter, Madita, Mio, Kalle Blom­quist, Karls­son vom Dach, den Kindern aus Buller­bü und vielen anderen Figuren. Ab den 1930er Jahren ver­öffent­lichte Lind­gren regel­mäßig anonym Kurz­geschich­ten. Für ihre kranke Toch­ter er­fand sie im Winter 1941 die Ge­schich­ten über Pippi Lang­strumpf. Das Manu­skript war ein Geburts­tags­geschenk für ihre Tochter. Den Durch­schlag reichte sie 1944 erfolg­los bei einem Ver­lag ein. Statt­dessen ge­wann Lind­gren im gleichen Jahr mit einer anderen Er­zäh­lung, die darauf­hin ver­öffent­licht wurde, den zweiten Platz in einem Verlags­preis­aus­schreiben. Im Folge­jahr war sie im gleichen Preis­aus­schreiben mit einer über­arbei­te­ten Fassung von Pippi Lang­strumpf erfolg­reich. Artikel lesen
  • Ištar, sumerisch Inanna (Sumerogramm: DINGIR INANNA dMÙŠ), ist der akkadische Name einer in Mesopotamien verehrten Gottheit. Ihr wurden viele verschiedene Attribute zugeschrieben und zahlreiche Tempelbauten. Besondere Bekanntheit hat das Ištar-Tor in den Mauern von Babylon durch dessen Rekonstruktion im Pergamonmuseum (Berlin) erlangt. Die­ser Gott­heit wurde der Pla­net Ve­nus zu­ge­ord­net und sie wurde als Göttin des (sexuellen) Be­gehrens ver­ehrt wie auch als Kriegs­gott­heit. Sie galt als Toch­ter von Sin und Schwes­ter von Ša­maš. Manche hal­ten sie für die wegen ihrer viel­fäl­tigen und viel­schich­tigen Ge­stalt am schwie­rigsten zu er­fassen­de Göttin des su­meri­schen und akka­di­schen Pan­theons, für andere stellt Ištar ein Para­dox dar, da sie – nach heu­ti­gem Ver­ständ­nis – gegen­sätz­liche Eigen­schaf­ten in glei­cher Per­son ver­eint. Ištars Sym­bol ist der acht­zackige Stern, sie wird oft auf einem Lö­wen ste­hend ab­ge­bil­det. Als Kriegs­göttin wird sie bär­tig dar­ge­stellt, oft mit einem Sichel­schwert in der Hand. Als Göttin des sexuellen Be­geh­rens hält sie ihr Ge­wand hoch („seil­sprin­gende Göttin“) oder um­fasst mit den Hän­den die Brüste. Artikel lesen
  • Hannah Höch (* 1. November 1889 in Gotha; † 31. Mai 1978 in West-Berlin) war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Collage­künstlerin des Dadais­mus. Die Toch­ter eines Ver­siche­rungs­an­gestell­ten und einer Hobby­malerin im­ma­tri­ku­lier­te sich 1912 an der Kunst­ge­wer­be­schule in Ber­lin und eman­zi­pier­te sich so von ihrem klein­bürger­lichen Eltern­haus. Zwei Jahre später wurde sie an der Unter­richts­an­stalt des Kunst­ge­werbe­museums Ber­lin Schü­lerin von Emil Orlik. Dort lernte sie 1915 den be­reits ver­hei­ra­te­ten Raoul Haus­mann ken­nen und ging mit ihm eine Liebes­be­zie­hung ein, die sie­ben Jahre dauer­te. Höch wurde lange als Frau in der Kunst vor allem als Da­dais­tin an Haus­manns Seite und nicht als eigen­stän­dige Künst­lerin gesehen. Mit ihm ent­wickel­te sie sti­lis­tisch die Foto­mon­tage. Über Haus­mann lernte sie 1917 die da­dais­tischen Zir­kel Ber­lins kennen. 1919 stand sie in einer Dada-­Revue mit einer Kinder­pistole und Topf­deckeln auf der Bühne.
    Bei der nach­mals be­rühm­ten „Dada-­Messe“ von 1920 war die Künst­lerin unter anderem mit der 1919 ge­schaffe­nen Mon­tage Schnitt mit dem Küchen­messer. Dada durch die letzte Wei­marer Bier­bauch­kul­tur­epo­che Deutsch­lands ver­tre­ten. Dieses kom­plexe Tafel­bild, spä­ter zu einer Art Ikone des Dadais­mus avan­ciert, unter­zog die Kunst­his­tori­kerin Jula Dech sech­zig Jahre spä­ter einer um­fang­rei­chen Unter­su­chung, in­dem sie nahe­zu alle ein­zel­nen Mon­tage­ele­mente syste­ma­tisch auf den Kon­text ihrer media­len Her­kunft zurück­führte. Artikel lesen
  • Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohl­bekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Sozio­linguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tat­sache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unter­schiedlich ver­wenden, und dass die von Frauen ein­genommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vor­herrschenden Einstellungen sich in der Sprache nieder­schlagen. Tat­säch­lich wurden Unter­schiede im Sprach­gebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren fest­gestellt. Geschlechts­basierte Vor­an­nahmen sind in die japanische Sprache „ein­gebaut“. Sie sind tat­säch­lich so wichtig, dass diese Formen aus­ländischen Studierenden eigens bei­gebracht werden, da die Un­fähig­keit, sie zu gebrauchen, die Flüssig­keit oder Natürlich­keit der Sprache beein­träch­tigen kann. Solche Differenzen werden manchmal als „geschlechts­spezifische Sprache“ bezeichnet. Im Japanischen wird die spezifische Art des Sprach­gebrauches weiblicher Sprecher auch als onna kotoba (女言葉, ‚Frauen­worte‘) oder joseigo (女性語, ‚Frauen­sprache‘) bezeichnet. Differenzen im Gebrauch der Sprache reflektieren soziale Normen und Erwartungen an Frauen und Männer. Nach Edward Sapir ist es eine der wichtigsten Funktionen der Sprache, jedem Mit­glied der Gesell­schaft den Platz zu zeigen, der durch ihre Mit­glieder eingenommen wird. Artikel lesen
  • Artemisia Gentileschi [ʤentiˈleski] (* 8. Juli 1593 in Rom; † um 1653 in Neapel) war eine italienische Malerin des Barocks. Sie gilt als bedeutendste Malerin ihrer Epoche. Zur Erlernung der Perspektive schickte ihr Vater, der Maler Orazio Gentileschi, sie wahr­schein­lich zu seinem Maler­kollegen und Freund Agostino Tassi, der Artemisia ver­gewal­tigte. Im Prozess gegen Tassi wurde Artemisia zur Über­prüfung ihrer Aus­sage mit einer daumen­schrauben­artigen Vor­richtung ge­foltert und zudem einer ent­würdigenden gynä­kologischen Unter­suchung unterzogen, um zu be­weisen, dass sie nicht als Prostituierte tätig war. Trotz Tassis schließ­licher Ver­urtei­lung und Artemisias un­mittel­bar darauf folgender Heirat mit dem Floren­tiner Maler Pietro Antonio di Vicenzo Stiattesi wurde ihr guter Ruf nicht voll­kommen wieder­her­gestellt, wes­halb sie nach Florenz zog. Um 1620 fertigte sie ihr bekanntestes Bild Judith enthauptet Holofernes. Ihre Version inter­pretiert Judith als kalt­blütige Mörderin und fällt durch die äußerst realistische Dar­stellung auf. Artemisia war in einem damals ganz besonders von Männer dominierten Berufs­feld tätig und führte eine eigene Werk­statt mit auch männ­lichen Ange­stellten. Sie beschränkte sich darüber hinaus auch nicht auf damals für Frauen typische Genres – wie Porträt­malerei, Blumen- und Früchte­still­leben, Miniatur­malerei, Landschafts­malerei –, sondern erwählte sich das zu jener Zeit als edelste Bild­gattung der Malerei angesehene und gewöhn­lich männlichen Malern vor­behaltene Historien­bild sowie mytho­logische und bib­lische Themen, die sie in großen Formaten um­setzte. Artikel lesen
  • Susan B. Anthony (geb. 15. Februar 1820, in Adams, Massachusetts, USA – gest. 13. März 1906 in Rochester, Staat New York) war eine US-amerikanische Sozial­reformerin und Frauen­rechts­aktivistin, die eine heraus­ragende Bedeutung in der Frauen­wahl­rechts­bewegung hatte. In eine Quäker-Familie hineingeboren, die der gesellschaftlichen Gleichheit ver­pflichtet war, sammelte sie schon im Alter von 17 Jahren Unter­schriften für die „Anti-Sklaverei-Bewegung“. Gemeinsam mit ihrer lebens­langen Freundin Elizabeth Cady Stanton gründete sie 1852 die New York Women's State Temperance Society, 1863 die Women's Loyal National League, 1868 die Zeitung für Frauen­rechte The Revolution und 1869 die National Woman Suffrage Association. 1866 initiierten die Freundinnen die American Equal Rights Association, die für die Gleich­berechtigung sowohl der Frauen wie der Afro­amerikaner kämpfte. Ab 1876 begannen sie zusammen mit Matilda Joslyn Gage an der History of Woman Suffrage (Geschichte des Frauen­wahl­rechts) zu arbeiten, was sich schließlich zu einem sechs­bändigen Werk entwickelte. 1872 wurde Anthony verhaftet, weil sie in ihrer Heimat­stadt Rochester gewählt hatte, und sie wurde in einem Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren verurteilt. Obwohl sie sich weigerte, die Strafe zu zahlen, verzichteten die Behörden auf weiteres Vorgehen. 1878 erreichten Anthony und Stanton, dass im Kongress ein „Amendment“ (Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten) vor­gelegt wurde, das den Frauen das Wahl­recht gewähren sollte. Später wurde es volks­tümlich als Susan-B.-Anthony-Amend­ment bezeichnet. Erst 1920 wurde es ratifiziert als 19. Amend­ment zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Artikel lesen
  • Die Wand ist ein Roman der Schrift­stellerin Marlen Haus­hofer (gestorben 21. März 1970) aus dem Jahr 1963. Dieser dritte und erfolg­reichste Roman der Autorin be­schreibt das Leben einer Frau, die durch eine plötz­lich auf­tauchende, unsicht­bare Wand von der Zivi­lisa­tion ab­geschnitten wird. Die vierzig­jährige Prota­gonistin, die nament­lich nicht genannt wird, tritt in dem Roman als Ich-Erzählerin auf. Da sich das von der Wand um­schlossene Gebiet über mehrere Jagd­reviere erstreckt, lernt die so Isolierte all­mäh­lich, sich von den ver­blie­benen Vor­räten, den Früchten und Tieren des Waldes und ihrem Garten zu er­nähren. Zu der Sorge um ihre eigene Exis­tenz kommt dabei bald die Sorge um ver­schiedene Tiere, die ihr zu­laufen: neben dem Hund mehrere Katzen und eine trächtige Kuh. Während des dritten Winters fertigt sie den vor­liegen­den Bericht an – ohne zu wissen, ob ihn jemals jemand zu Gesicht be­kommen wird. Zu ihrem früheren Leben ent­wickelt sie eine zu­nehmende Distanz, die sich besonders bei der Be­trach­tung ihres Ver­hältnisses zu ihren Töchtern aus­drückt, deren Schicksal ungewiss ist. Haus­hofers Roman kann in viel­fältiger Weise rezipiert werden. Er kann als radikale Zivilisations­kritik ver­standen werden, die den Menschen wieder in die Natur zurück­ver­setzt und ihm Kultur­güter wie den am Haus lang­sam zu­wachsen­den Mer­cedes als ebenso un­sinnig wie über­flüssig ent­zieht. Positiv be­trachtet, sichert sie dem Menschen dadurch das Über­leben – und die Mög­lich­keit, sich zu läutern. Anderer­seits fordert sie durch die solip­sistische und iso­lierte Lebens­weise der Er­zählerin einen hohen Tribut. 2012 wurde der Roman ver­filmt. Artikel lesen
  • Frauen in der (bildenden) Kunst bezieht sich im zeit­genössischen Verständnis auf das Wirken und die Situation von Frauen in der Bildenden Kunst in Ver­gangen­heit und Gegen­wart als Teil der Frauen­geschichte. Im Einzelnen geht es um Künst­erinnen, Galeris­tinnen, Kunst­händlerinnen, Kunst­mäzeninnen und -sammlerinnen, Kunst­kritikerinnen, Auktiona­torinnen, Frauen im Lehr­betrieb an Kunst­akademien, Kunst­historikerinnen, Modelle und Musen, sowie ihre Beiträge zur Kunst­entwicklung, ihren Einfluss auf die Kunst­geschichte und den Kunst­markt, ihre Strategien im Kunst­betrieb und die Rezeption ihrer Arbeit. Die Gestal­tung der Geschlechter­rollen in einer Gesell­schaft beein­flusst, wie Künstlerinnen sich aus­bilden und äußern können, wie ihre Kunst wahrgenommen wird und wie sie beruflich existieren. In Deutschland war eine Künstler­existenz als weiblicher Lebens­entwurf noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kaum realisier­bar. In unter­schied­lichen Gesell­schaften und Zeiten ist belegt, dass Frauen künst­lerische Fähig­keiten ganz ab­gesprochen wurden oder ihre künst­lerische Betätigung behindert oder ver­hindert wurde. Obwohl in vielen Gesell­schaften heute Konsens ist, dass Frauen und Männer künst­lerisch gleich fähig sind, stehen der künst­lerischen Berufs­ausübung von Frauen oft ein­schrän­kende kulturelle Vor­stellungen, familiäre Zwänge, gesell­schaftliche Kon­ventionen und ökonomische Interessen ent­gegen. Artikel lesen
  • Nelly Sachs (eigentlich Leonie Sachs; geboren am 10. Dezember 1891 in Berlin-Schöne­berg, gestorben am 12. Mai 1970 in Stock­holm) war eine jüdische deutsch-schwedische Schrift­stellerin und Lyrikerin. Erst in der Zeit des National­sozialismus begann Sachs, sich mit ihrer jüdischen Her­kunft auseinander­zusetzen. 1939 ging sie gemein­sam mit ihrer Mutter nach Schweden ins Exil. Sie begann, Schwedisch zu lernen und moderne schwe­dische Lyrik ins Deutsche zu über­setzen. Mit dieser Über­setzungs­arbeit erreichte ihre eigene sprach­liche Ausdrucks­kraft völlig neue Qualitäten und ent­wickelte sich weg vom früheren roman­tischen Stil. Umgeben von Menschen, die Schwedisch sprachen und mit denen sie nur in deren Mutter­sprache kommunizieren konnte, wurde sie, wie Hans Magnus Enzens­berger es formulierte, auf die deutsche Sprache „als einzige Heimat zurückverwiesen“. Die Gedichte von 1943/1944, die später in der Sammlung In den Wohnungen des Todes erscheinen sollten, enthalten Bilder von Schmerz und Tod, sind eine einzige Todes­klage für ihr gequältes Volk. 1966 verlieh das Nobel­preis­komitee ihr – gemeinsam mit Samuel Joseph Agnon – den Nobel­preis für Literatur „für ihre hervor­ragenden lyrischen und drama­tischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke inter­pretieren“. Seit den frühen 1960er Jahren finden sich Vertonungen ihrer Gedichte, vorzugs­weise im deutsch­sprachigen Raum. Nam­hafte Kom­ponisten fühlten sich von ihrer subtil-expressiven Sprache und von den Meta­phern und Bildern der Texte zu ausdrucks­starker Musik angeregt und eröffneten mit ihren Liedern und Instrumental­klängen öffentlichkeits­wirksame Präsentations­formen für die Lyrik. Artikel lesen
  • Wilhelmine Gräfin von Lichtenau (seit 1796), geborene Wilhelmine Enke (auch Encke), verheiratete Ritz (* 29. Dezember 1752 in Dessau; † 9. Juni 1820 in Berlin), war von 1769 bis 1782 die Mätresse und danach bis zu seinem Tode 1797 die engste Ver­traute und Beraterin Friedrich Wilhelms II. von Preußen, mit dem sie sechs Kinder hatte. Sie war eine ein­fluss­reiche Mäzenin des preußischen Früh­klassizismus. Die Innen­ein­richtungen des Schlöss­chens auf der Pfauen­insel, der Winter­kammern in Schloss Charlotten­burg, sowie die Erweiterung und Neu­einrichtung des Marmor­palais in Potsdam gehen auf sie zurück. Diese Interieurs gelten als die bedeutendsten ihrer Zeit in Berlin/Potsdam und waren von großem Ein­fluss auf die Gestaltung von Schloss Paretz. Zudem war sie mit führenden Gelehrten und Künstlern der Zeit eng verbunden. 1984 wurde ihr Leben im Vier­teiler „Die schöne Wilhelmine“ nach dem gleich­namigen Roman von Ernst von Salomon mit Anja Kruse in der Hauptrolle verfilmt. Artikel lesen
  • Rosalind Elsie Franklin (* 25. Juli 1920 in London; † 16. April 1958 ebenda) war eine bri­tische Bio­chemikerin und Spezialistin für die Röntgen­struktur­analyse von kristalli­sierten Makro­molekülen. Als Wissen­schaftlerin leistete sie weit­reichende Forschungs­arbeiten zur Struktur von Kohlen und Koks als Brenn­stoff sowie von Viren. Ihre wichtigsten Forschungs­ergebnisse waren Röntgen­beugungs­diagramme der DNA und deren mathe­matische Ana­lyse; sie trugen wesent­lich zur Auf­klärung der Doppel­helix­struktur der DNA bei. Ihr gemeinsam mit ihrem Dok­toranden Raymond Gos­ling im April 1953 zu diesem Thema ver­öffent­lichter Forschungs­artikel erschien parallel zum Artikel von James Watson und Francis Crick zur Struktur der DNA und stimmte mit deren theore­tischem Modell überein. Watson und Crick hatten für ihre Ent­schlüsselung der DNA, für die sie später beide den Nobel­preis erhielten, Forschungs­ergebnisse von Franklin ohne deren Wissen und Zu­stimmung benutzt. Bezeichnender­weise erwähnten Watson und Crick in ihren Nobel­preis­reden die nur vier Jahre zuvor ver­storbene Rosalind Franklin und die Schlüssel­rolle ihrer Daten bei der Auf­klärung der DNA-Struktur mit keinem Wort. Artikel lesen
  • Der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde vom Kongress am 4. Juni 1919 vor­geschlagen und am 18. August 1920 zur Ver­fassung hin­zu­gefügt. Ursprüng­lich war er schon im Jahr 1878 von Senator Aaron A. Sar­gent ein­ge­bracht worden; erst 41 Jahre später wurde er den Bundes­staaten zur Ratifi­zierung vor­gelegt. Bis in die 1910er Jahre hatten die meisten Staaten den Frauen das Wahl­recht nicht ge­währt. Dieses 19th Amendment war der End­punkt der Frauen­wahl­rechts­bewegung in den USA, die sowohl auf Staaten­ebene als auch auf nationaler Ebene um die Durch­setzung des Wahl­rechts ge­kämpft hatte. Damit wurde ein Urteil des Obersten Gerichts­hofs von 1875 (Minor v. Happer­sett) hin­fällig, bei dem ein­stimmig ent­schieden worden war, dass aus dem 14. Zusatz­artikel kein Wahl­recht für die Frauen ab­zu­leiten sei. Aus­schlag­gebend für die Auf­nahme war die Zu­stimmung des Staates Tennessee, der ihn als 36. Staat ratifi­zierte. Der Außen­minister Bain­bridge Colby be­glaubigte die Ratifi­zierung am 26. August 1920. Der Zu­satz unter­sagt der Bundes­regierung und den Staaten, einer Person auf­grund ihres Geschlechts den Zu­gang zu einer Wahl zu ver­bieten. Artikel lesen
  • Maria von Jever, im Jever­land als Fräulein Maria oder Froi­chen bekannt, (* 5. September 1500 in Jever; † 20. Februar 1575 ebenda) war die letzte Regen­tin der Herr­schaft Jever aus dem Häupt­lings­geschlecht der Wiem­kens. Sie wurde als drittes Kind des Häupt­lings Edo Wiemken des Jüngeren geboren. Die Erzie­hung von Maria und ihren zwei Schwes­tern richtete sich auf die typische damalige Frauen­rolle aus, nach wirt­schaftlich und poli­tisch günstigen Gesichts­punkten ver­heiratet zu werden. Als ihr Bruder, der einzige männ­liche Erbe, 1517 plötz­lich starb, fanden sich die Fräuleins Maria und ihre Schwestern Anna (1499–1536) und Dorothea (1501–vor 1527) von ver­schie­denen Seiten bedroht. Ihre Ver­wandten und ein alter Gegner ihres Vaters, Graf Edzard I. von Ost­fries­land, ver­suchten, ihnen das Erbe streitig zu machen und die Schwes­tern in Klöster abzu­schieben. Schließ­lich sollte eine Lösung über Ehe­schließungen erreicht werden, die Hoch­zeiten ver­zögerten sich aber und kamen schließ­lich nicht zustande. Der von Edzard als Drost (Ver­walter) ein­gesetzte Boing von Older­sum stellte sich auf Marias Seite und ver­teidigte ihr Erbe 1531 erfolg­reich gegen seinen eigent­lichen Dienst­herrn. Er gilt bis heute als Marias Ver­lobter und Geliebter. Da er als Ver­räter an seinem Dienst­herrn galt, wollte er sie jedoch nicht heiraten. Trotz eines Freund­schafts­ver­trags, den Maria 1531 mit ihrem Vetter und bisherigen Gegner Balthasar von Esens zum gegen­seitigen Schutz vor Edzard schloss, zogen sich die Streitigkeiten vor Gericht und in krie­gerischen Aus­einander­setzungen bis 1540 hin. In diesem Jahr wurden Edzard, Balthasar und Boing bei Kämpfen getötet. In den Jahren nach 1540 wid­mete Maria sich dem Aus­bau der Landes­herr­schaft. Sie ließ Jever, das sie bereits 1536 zur Stadt erhoben hatte, plan­mäßig zur Residenz aus­bauen, befes­tigen und die Burg zum Schloss Jever umbauen. Artikel lesen
  • Venezianische Ospedali waren soziale Ein­richtungen in Venedig, die neben kari­ta­tiven Zwecken der musi­ka­lischen Aus­bildung ihrer weib­lichen Zög­linge dienten. Sie gelten als Vor­läufer der Konser­va­torien des 19. Jahr­hunderts. Die vier großen vene­zianischen Ospe­dali (= Ospe­dali Grandi), das Ospe­dale della Pietà, das Ospe­dale degl’Incu­rabili, das Ospe­dale di Santa Maria dei Derelitti und das Ospe­dale di San Lazzaro dei Mendi­canti, waren wie die Scuole und die Hospize Teil eines kari­ta­tiven Netz­werks, das viel­fältige Fürsorge­leistungen für Bedürftige der Stadt er­brachte. Seit dem 16. Jahr­hundert bis zum Ende der Republik waren die vier Ospe­dali neben dem Chor des Markus­doms Zentren des Musik­lebens in Venedig und europa­weite Attraktion für Musiker und Reisende. Die aus­schließ­lich aus Musi­kerinnen bestehenden Cori trugen durch ihre Präsenz an der täg­lichen Liturgie der Ospe­dali-Kirchen, durch ihre Sonn- und Feier­tags­konzerte und ihre Mit­wirkung bei Staats­akten wie den zahl­reichen Dogen­pro­zessionen wesent­lich zur Selbst­inszenierung und Propa­ganda der Serenissima als einzig­artiges und un­erreichtes Zentrum von Kultur und Luxus in Europa bei. Artikel lesen
  • Die soziale Position der keltischen Frauen in der antiken Gesell­schaft kann nach der Quellen­lage nur un­sicher definiert werden. Einer­seits sind aus Geschichte und Mytho­logie große weib­liche kel­tische Persön­lich­keiten be­kannt, anderer­seits war ihre reale Stellung im eher männer­dominierten keltischen Stammes­gefüge sozial und recht­lich ein­geschränkt. Doch waren die keltischen Frauen im Ehe- und Erb­recht teil­weise etwas besser ge­stellt als die griechischen und römischen Frauen der Antike. Die Situation der keltischen Frauen des euro­päischen Fest­lands ist nahezu aus­schließ­lich durch die Schriften der griechischen und römischen Autoren jener Zeit über­liefert, die ihre Sicht auf ein „Barbaren­volk“ mit den dazu passenden Vor­urteilen nieder­geschrieben haben. Er­zählun­gen über die Keltinnen der britischen Inseln kommen neben den antiken Reise- und Kriegs­berichten vor allem in den münd­lich weiter­gegebenen Mythen und Sagen der vor­christ­lichen Zeit vor. Schrift­liche Auf­zeich­nungen dieser Mythen und der eben­falls zu dieser Zeit fest­gehaltenen Sammel­werke von Rechts­texten sind erst aus dem Frü­hmittel­alter bekannt. Die Archäo­logie zeigt das Bild der keltischen Frau durch Fund­stücke – vor allem Grabbeigaben –, die Auf­schlüsse über ihre Stellung in der Gesell­schaft und die materielle Kultur geben können. Reliefs und Plastiken keltischer Frauen sind erst aus der gallo-römischen Kultur bekannt. Ein Matriarchat, das den frühen Keltinnen sowohl von roman­tischen Autoren des 18. und 19. Jahr­hunderts als auch von feministischen Autoren des 20. Jahr­hunderts zu­geschrieben wurde, ist nach den gesicherten Über­lieferungen nicht nach­weis­bar. Artikel lesen
  • Marianne von Willemer (* 20. November 1784 in Linz (?); † 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main; gebürtig wahr­schein­lich als Marianne Pirn­gruber; auch: Maria Anna Katharina Theresia Jung) war eine aus Öster­reich stammende Schau­spielerin, Sängerin (Sopran) und Tänzerin. Im Alter von 14 Jahren siedelte sie nach Frank­furt am Main über, wo sie die dritte Frau des Frank­furter Bankiers Johann Jakob von Willemer wurde. Diesem freund­schaft­lich ver­bunden, begegnete Johann Wolfgang von Goethe auch Marianne in den Jahren 1814 und 1815 und ver­ewigte sie im Buch Suleika seines Spät­werks West-östlicher Divan. Unter den zahlreichen Musen Goethes war Marianne die einzige Mit­autorin eines seiner Werke, denn der „Divan“ ent­hält auch – wie erst postum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder. Franz Schubert, der zahlreiche Gedichte Goethes ver­tonte, komponierte im März 1821 Was bedeutet die Bewegung (Suleika I, D.720, Opus 14) und 1828 Ach, um deine feuchten Schwingen (Suleika II, D.717, Opus 31). Zur Erinnerung an Marianne von Willemer initiierte das Frauen­büro der Stadt Linz den Marianne-von-Willemer-Preis. Artikel lesen
  • Die fiktive Person Rosie the Riveter (deutsch: Rosie, die Nieterin) war 1941 die Haupt­person eines Propaganda­filmes des US-Kriegs­informa­tions­amts für die An­werbung von Frauen in die Rüstungs­industrie und Titel­heldin eines popu­lären US-ameri­kanischen Liedes. Sie wurde zur kulturellen Ikone dieser Werbe­kampagne, welche die Frauen symbo­lisierte, die zu Tausenden während des Zweiten Welt­kriegs in der Rüstungs­industrie arbeiteten. Sie spielt nach wie vor eine Rolle als Sinn­bild für arbeitende Frauen und als feminis­tisches Symbol für wirt­schaft­liche Kraft; sie inspirierte Filme und Buch­ver­öffent­lichungen. Das während des Krieges 1942 nur kurz beim Westing­house-Konzern intern ver­wendete Poster We Can Do It! von J. Howard Miller (1918–2004) wurde erst in den 1980er Jahren mit der Kam­pagne ver­bunden und danach millionen­fach auf Kaffee­tassen, Streich­holz­schachteln und Papier repro­duziert. Artikel lesen
  • Das Frauen­stimm­recht in der Schweiz (Stimm- und Wahl­recht) wurde durch eine eid­genössische Ab­stimmung am 7. Februar 1971 ein­geführt. Formell wurde das Frauen­stimm­recht am 16. März 1971 wirk­sam. Die Schweiz war somit eines der letzten euro­päischen Länder, welche ihrer weib­lichen Be­völ­kerung die vollen Bürger­rechte zuge­standen, doch sie war das erste Land, in dem dies durch eine Volks­abstimmung (des männ­lichen Teils der Be­völkerung) geschah. Bis zur Ein­führung des Frauen­stimm­rechts in allen Kantonen ver­gingen aller­dings noch weitere 20 Jahre: Am 27. November 1990 gab das Bundes­gericht einer Klage von Frauen aus dem Kanton Appen­zell Inner­rhoden Recht und be­stätigte damit die Ver­fassungs­widrig­keit der Inner­rhoder Kantons­ver­fassung in diesem Punkt. So führte Appen­zell Inner­rhoden als letzter Kanton das Stimm­recht für Frauen auf kantonaler Ebene ein, entgegen einem Mehr­heits­entscheid der Männer an der Lands­gemeinde am 29. April 1990. Der Haupt­grund für die vergleichs­weise späte Um­setzung liegt im poli­tischen System der Schweiz. Bei Vor­lagen, welche die Ver­fassung betreffen, ent­scheidet allein das stimm­berechtigte Volk zusammen mit den Kan­tonen. Um das Stimm­recht auf den ver­schiedenen Ebenen ein­führen zu können, be­durfte es je­weils der Mehr­heit der stimm­berech­tigten Männer. Auf nationaler Ebene war zudem das Stände­mehr nötig, also die Mehr­heit der zu­stimmenden Kantone. Ein weiteres Hindernis lag in der Tat­sache, dass in der Bundes­verfassung (BV) von 1848 das Wahl­recht viel­fach an den aktiven Wehr­dienst ge­koppelt war. In vielen Kantonen galt: wer Art. 18 BV „Jeder Schweizer ist wehr­pflichtig“ nicht er­füllte, war vom Aktiv­bürger­recht aus­geschlossen. Artikel lesen
  • Agneta Matthes (* 4. Oktober 1847 in Amster­dam; † 5. Oktober 1909 in Delft) war eine nieder­ländische Unter­nehme­rin. Zusam­men mit ihrem Mann Jacob van Marken (1845–1906) gehört sie als An­hänge­rin der Genossen­schafts­bewe­gung zu den Perso­nen in den Nieder­landen, die früh­zeitig die Soziale Frage thema­tisier­ten und in der Arbeiter­für­sorge eine Möglich­keit sahen, soziale Kon­flikte abzu­bauen. Es lässt sich heutzu­tage nicht mehr vollstän­dig klären, welche Ideen und Tätig­keiten in welcher Ausprä­gung auf Agneta zurück­gingen und welche auf ihren Mann. Un­zweifel­haft ist indes, dass ihr die alleinige Betriebs­leitung der Parfum­fabrik Maison Neuve oblag. Nach ihr benannt ist der von den Ehe­leuten 1881 gestif­tete Agneta­park, eine garten­stadt­ähnliche Delfter Wohn­sied­lung, die als heraus­ragendste ihrer Art und ihrer Zeit in den Nieder­landen gilt. Artikel lesen
  • Frauen in Bletchley Park machten während des Zweiten Welt­kriegs die meisten aller Arbeits­kräfte der geheimen bri­tischen Dienst­stelle zur Ent­schlüsselung von kodierten Nach­richten aus, die sich in der Ort­schaft Bletch­ley nord­west­lich von London befand. Nach­dem zunächst Frauen aus der Ober­schicht (Debütan­tinnen) ein­gestellt worden waren, da sie als besonders ver­trauens­würdig galten, wurden ab 1942 Lin­guistinnen und Mathe­mati­kerinnen gesucht sowie Frauen, die gut in Kreuz­wort­rätseln waren. Etwa 8000 der ins­gesamt in Bletch­ley Park tätigen 10.000 Personen waren Frauen. Sie waren zwar in hoch­rangigen Bereichen wie der Krypto­analyse unter­repräsen­tiert, wurden aber in großer Zahl für das Betreiben krypto­grafischer Maschinen und von Kommuni­kations­geräten, das Übersetzen von Dokumenten der Achsen­mächte, der Daten­verkehrs­analyse sowie Büro­arbeiten ein­gesetzt. Erst seit den 1990er Jahren wird die Rolle der Frauen für den Erfolg von Bletch­ley Park zu­nehmend an­erkannt. Artikel lesen
  • Mary Lou Williams (geboren als Mary Alfrieda Scruggs; * 8. Mai 1910 in Atlanta, Georgia; † 28. Mai 1981 in Durham, North Carolina) war eine US-ameri­kanische Jazz­musikerin (Pianistin, Kom­ponis­tin und Arran­geurin). Sie gilt als eine der wich­tigsten Weg­berei­terinnen der geschlecht­lichen Gleich­berechtigung im Jazz und war „die einzige Stride-Pianistin, die ver­gleich­bar mit Elling­ton ihren Stil stän­dig moder­nisierte und sich zu­letzt auch an moderner Har­monik orien­tierte“. Die Pianistin ver­blüffte mit ihrem kräftigen An­schlag und aus­dauerndem Spiel; Kritiker wie Hugues Panassié stell­ten fest, dass sie „wie ein Mann“ spielte. Ins­gesamt kom­ponierte Mary Lou Williams über 350 Songs und längere Kom­posi­tionen. Ihre Stücke wurde von Jazz­musikern wie Jimmy Lunce­ford („What’s Your Story, Morning Glory“), Louis Arm­strong („Cloudy“, „Messa Stomp“, „A Mellow Bit of Rhythm“, „Walkin' and Swingin'“) und Bob Crosby („Ghost of Love“, „Toadie Toodle“) ge­spielt und auf­genommen. Artikel lesen
  • Mutterschutz ist die Summe gesetz­licher Vor­schriften zum Schutz von Mutter und Kind vor und nach der Ent­bindung. Dazu gehören Beschäf­tigungs­verbote vor und nach der Geburt, ein besonderer Kündigungs­schutz für Mütter sowie Entgelt­ersatz­leistungen während des Beschäftigungs­verbotes (Mutter­schafts­geld) und darüber hinaus (Eltern­geld). Das Über­ein­kommen Nr. 183 der Inter­nationalen Arbeits­organisation (IAO), das 2002 in Kraft trat, gibt den Vertrags­staaten Mindest­standards des Mutter­schutzes vor. Das Über­ein­kommen gewährt allen un­selbst­ständig beschäf­tigten Frauen, ein­schließ­lich den­jenigen, die in atypischen Formen abhängiger Arbeit tätig sind, einen Mutter­schutz von mindestens 14 Wochen. Des Weiteren enthält das Über­ein­kommen Nr. 183 Normen zum Gesund­heits­schutz, zum Urlaub im Falle von Krank­heit oder Kom­plika­tionen, zu Geld- und medizinischen Leistungen, zum Be­schäftigungs­schutz und zur Nicht­dis­kriminierung sowie zum Schutz stillender Mütter. In Deutsch­land ist der Mutter­schutz für Arbeit­nehmerinnen im Mutter­schutz­gesetz (MuSchG) fest­gelegt, das die Be­dingungen für den Ein­satz von schwangeren Frauen in einem Arbeits­ver­hältnis definiert. In Öster­reich ist als Rechts­grund­lage das Mutter­schutz­gesetz 1979 maß­geb­lich. In der Schweiz erhalten in einem Arbeits­ver­hältnis stehende Frauen seit dem 1. Juli 2005 nach der Erwerbs­ersatz­ordnung (EO) für die Dauer des Mutter­schafts­urlaubs während 14 Wochen nach der Geburt eine Erwerbs­ausfall­entschädigung. Insofern kennt die Schweiz keine allgemeine Mutter­schafts­versicherung, denn die Mutter­schafts­entschädigung schließt teil­weise nicht­erwerbs­tätige Mütter aus. Artikel lesen
  • Clara Katharina Pollaczek (geb. als Clara Loeb am 15. Jänner 1875 in Wien; gest. 22. Juli 1951 im Wiener Ge­mein­de­be­zirk Dö­bling) war eine öster­rei­chi­sche Schrift­stel­lerin von Un­ter­hal­tungs­lite­ratur, Thea­ter­stücken und Lyrik. In der Li­tera­tur­ge­schich­te ist sie vor allem als letzte Lebens­ge­fähr­tin von Ar­thur Schnitz­ler be­kannt. Nach seinem Tod ar­bei­tete Polla­czek auf der Grund­lage ihrer Tage­bücher, die sie von 1924 bis 1931 ge­führt hatte, und der Kor­res­pon­denz mit Schnitz­ler den Lebens­ab­schnitt mit ihm auf. Das über 900 Seiten star­ke Typo­skript mit dem Titel Ar­thur Schnitz­ler und ich, das sie Schnitz­lers Sekre­tärin Frie­da Pollak in den Win­ter­mona­ten 1931 und 1932 dik­tier­te, ist seit 1949 in der Hand­schrif­ten­samm­lung der Wien­bi­blio­thek im Rat­haus zu­gäng­lich. Es war zur Ver­öf­fent­li­chung nach ihrem Tod be­stimmt. Der öster­rei­chi­sche Lite­ratur­wis­sen­schaft­ler Ste­phan Kurz sieht in ihm die Kri­terien er­füllt, die Frie­drich Tor­berg an Me­moiren­lite­ratur ge­stellt habe. For­schung zu Leben und Werk der Schrift­stel­lerin Clara Katha­rina Polla­czek, die sie aus dem „Schat­ten Schnitz­lers“ he­raus­tre­ten lässt, steht bis­lang aus. Artikel lesen
  • Steamboat Ladies wurden Studen­tinnen der Frauen­colleges der Uni­versi­täten von Oxford und Cam­bridge genannt, die zwischen 1904 und 1907 den ad-eundem-Grad am Trinity College Dublin er­warben. Zu dieser Zeit weiger­ten sich deren eigene Uni­versitäten, Frauen akademische Grade zu ver­leihen. Die Be­zeichnung bezog sich darauf, dass die Frauen in der Regel mit einem Steam­boat (Dampf­schiff) von Eng­land nach Dublin über­setzten. Im Juni 1904 wurde auf An­trag einer irischen Stu­dentin aus Bel­fast, die das Girton College in Cam­bridge besucht hatte, vom Senat der Uni­versi­tät Dublin ein Erlass ver­ab­schiedet, der auch Stu­den­tinnen das Privi­leg ad eundem (‚gegen­seitige An­er­kennung‘) ein­räumte, nach dem die drei Uni­versi­täten Oxford, Cam­bridge und Dublin gegen­seitig ihre Ab­schlüsse an­er­kannten – eine Praxis, die für männ­liche Stu­denten schon seit Jahr­zehnten aus­geübt wurde. Somit konnten sich Stu­den­tinnen, die ihre Uni­versi­täts­prü­fungen an einem der Frauen-Colleges in Oxford oder Cam­bridge erfolg­reich ab­sol­viert hatten, um einen Bachelor- oder Master-Abschluss in Dublin be­werben. An den englischen Uni­versi­täten waren Frauen seit den 1880er Jahren zu den Ver­anstal­tungen und Prü­fungen zwar zu­ge­lassen, aber ohne ihnen aka­demische Grade zu­zu­gestehen, da man der An­sicht war, dass sie als Frauen solche ohne­hin nicht be­nötigen wür­den. Artikel lesen
  • Die Büste der Nofretete zählt zu den be­kanntesten Kunst­schätzen des Alten Ägypten und gilt als Meister­werk der Bild­hauer­kunst der Amarna-Zeit. Sie wurde in der Regierungs­zeit des Königs (Pharaos) Echna­ton zur Zeit der 18. Dynastie (Neues Reich) zwischen 1353 und 1336 v. Chr. gefertigt. Die Büste der Königin Nofretete wurde am 6. Dezember 1912 bei Aus­gra­bungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Leitung von Ludwig Borchardt in Tell el-Amarna in Haus P 47,2, der Werk­statt des Ober­bild­hauers Thut­mosis, ent­deckt. Sie wurde im Januar 1913 im Rahmen der Fund­teilung mit Genehmi­gung der ägyp­tischen Alter­tümer­ver­waltung nach Deutsch­land ge­bracht. 1920 ging die Büste der Nofre­tete durch eine Schen­kung von James Simon mit weiteren Objek­ten, die zuvor Dauer­leih­gabe an die Ägyptische Abtei­lung der könig­lich preu­ßischen Kunst­samm­lungen waren, an den preußischen Staat. Weil Ägypten zur Zeit der Aus­grabungen ein bri­tisches Protek­torat war und somit die Büste unter Be­din­gungen der Besatzer nicht der Ägypter nach Deutsch­land kam, wird argumentiert, dass die Büste koloniale Raub­kunst ist. Von ägyp­tischen Be­hörden wird seit 1924 regel­mäßig eine Rück­gabe ver­langt. Artikel lesen
  • Das Kaiserin-Augusta-Denkmal in Koblenz wurde zu Ehren von Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Gattin Wilhelms I. und deutschen Kaiserin, errichtet. Es steht im süd­lichen Abschnitt der von Augusta als Landschafts­park initiierten Rhein­anlagen im Stadt­teil Süd­liche Vor­stadt und wurde am 18. Oktober 1896, sechs Jahre nach ihrem Tod, ein­geweiht. Augusta hielt sich in den 1850er Jahren lange mit ihrem Mann, dem späteren Kaiser Wilhelm I., in Koblenz auf. Ab 1856 ließ sie die später nach ihr benannten Rheinanlagen als Landschafts­park an­legen und mit Statuen und Denkmälern ver­sehen. Die Augusta-Skulptur im Denkmal stammt von Karl Friedrich Moest. Das Denkmal selbst wurde von Bruno Schmitz, der auch Schöpfer des zwei Kilometer rhein­abwärts gelegenen Deutschen Ecks ist, geplant und gebaut. Das Denk­mal überstand die Luft­angriffe auf Koblenz im Zweiten Welt­krieg unbe­schadet, obwohl in den Jahren 1944 und 1945 über 87 % der Stadt zer­stört wurden. Nach­dem 2002 das Obere Mittel­rhein­tal zum UNESCO-Welt­kultur­erbe erklärt worden ist, findet seit 2006 jähr­lich am UNESCO-Welt­erbe­tag, dem ersten Sonntag im Juni, am Kaiserin-Augusta-Denkmal und in den Rhein­anlagen das Kaiserin-Augusta-Fest statt. Artikel lesen
  • Margaret Sanger (geboren 14. September 1879 in Corning, New York; gestorben 6. September 1966 in Tucson, Arizona) war eine US-ameri­kanische Kranken­schwester und Frauen­rechtlerin. Sie war eine Akti­vistin der Bewegung für Geburten­kontrolle und Zwangs­sterilisation und be­gründete am 10. November 1921 die American Birth Control League, aus der 1942 die Organisation Planned Parent­hood (dt. Geplante Eltern­schaft) und später auch die deutsche Pro Familia hervorgingen, bei der sie Gründungs­mitglied war. In den USA war und ist sie eine um­strittene Persön­lich­keit, die einer­seits als Vor­reiterin für das Recht der Frauen auf Empfängnis­ver­hütung gefeiert wird, anderer­seits jedoch nicht zuletzt wegen ihres Ein­satzes für die Zwangs­sterilisation und Eugenik als proble­matisch ein­geschätzt wird. Artikel lesen
  • Jeanne Mandello (ge­boren 18. Oktober 1907 in Frank­furt am Main; ge­storben 17. Dezember 2001 in Barce­lona) war eine deutsch-jüdische Foto­grafin. Sie wuchs in einer kunst­liebenden, säkularen jüdischen Familie in Frank­furt am Main auf. 1926 nahm sie in Berlin ein Studium der Foto­grafie an der Lette-Schule auf. In einer Zeit, als es für eine Frau schwierig war, als Künst­lerin Auf­merk­sam­keit zu be­kommen, öffnete die Foto­grafie einen Weg in die Kunst­welt. Unter dem Ein­druck des sich festigen­den National­sozia­lismus emi­grierte sie 1934 nach Paris und fand 1941 in Monte­video Zu­flucht. Sie ließ sich 1959 in Barce­lona nieder. Ihr Werk umfasst Porträts, Akte und Archi­tektur­auf­nahmen, Straßen­szenen und abstrakte Detail­studien sowie Werbe- und Mode­foto­grafie. Das meiste Bild­material ihres frühen Schaffens wurde ge­plündert oder zer­stört. In Deutsch­land war sie lange ver­gessen und wird seit 2014 als eine der Foto­künst­lerinnen des 20. Jahr­hunderts wieder­entdeckt, die gestalterisch mit experimen­tellen Techniken der ana­logen Schwarz­weiß­foto­grafie arbeiteten. Artikel lesen
  • Annette von Droste-Hülshoff (* 12. Januar 1797 auf Burg Hüls­hoff bei Münster; † 24. Mai 1848 auf der Burg Meers­burg) war eine deutsche Schrift­stellerin und Kom­ponis­tin. Sie gehört zu den be­deutend­sten deutsch­sprachigen Dichtern des 19. Jahr­hunderts. Die Dichterin und ihr Werk wurden auch durch ihre Her­kunft geprägt. Die Droste zu Hüls­hoffs waren als ur­sprünglich edel­freies Ge­schlecht im Mittel­alter mit dem Hoch­adel verwandt. Seit ihrer Kind­heit und Jugend war Annette von Droste-Hüls­hoff kränk­lich, be­dingt durch ihre frühe Geburt; sie war an­geb­lich nur ca. 1,50 m groß und zier­lich ge­wachsen. Sie war eine geist­reiche, humor­volle und unter­haltende Gesprächs- und Korres­pondenz­partnerin, führte jedoch meist gezwungener­maßen ein zurück­gezogenes und ein­geengtes Leben. Als sie 1838 bei Aschen­dorff ihren ersten Gedicht­band – aus Angst vor der Reaktion noch halb anonym – ve­röffent­lichte, war dies ein Miss­erfolg. Sie blieb jedoch ihrer Be­rufung treu, nahm ihre literarische Arbeit sehr ernst und war sich bewusst, große Kunst zu schaffen. Ihre Balladen wurden berühmt (u. a. Die Vergeltung und Der Knabe im Moor) wie auch ihre Novelle Die Juden­buche, die in viele Weltsprachen übersetzt und verfilmt wurde. Noch heute bedeutend ist auch ihre Lyrik. Die Natur des Münster­landes, der Boden­see mit den Alpen und die geschichts­trächtigen Orte, an denen ihr Schaffen statt­fand, wirkten inspi­rierend auf die Dichterin und wurden oft von ihr literarisch ver­arbeitet. Durch ihre ein­dring­lichen Natur­schilderungen wird sie noch heute als „die“ Dichterin West­falens und auch des Boden­sees wahr­genommen. Artikel lesen
  • Maria Goeppert-Mayer (* 28. Juni 1906 in Kattowitz, Oberschlesien; † 20. Februar 1972 in San Diego, Kalifornien) war eine deutsch-US-amerikanische Physikerin. Sie führte das Schalen­modell des Atom­kerns ein und er­hielt dafür 1963 (als zweite Frau über­haupt) den Nobel­preis für Physik. Nach dem Abitur wollte Maria Goeppert zuerst Mathe­matikerin werden, wechselte dann aber nach drei Jahren in die Physik, nach­dem sie ein Seminar beim späteren Nobel­preis­träger für Physik und Pionier der Quantenmechanik Max Born über Quanten­mechanik gehört hatte. 1930 promovierte sie an der Universität Göttingen Über Elementarakte mit zwei Quantensprüngen bei Max Born. Die Dissertation behandelte die später in der Laser­spektroskopie wichtige Zwei-Photonen-Absorption. Sie heiratete den Physiker Joseph Edward Mayer (1904–1983) und ging mit ihm noch 1930 in die USA. Während der Zeit der Great Depression wollte niemand die Frau eines Professors bezahlen, und es gab Nepotismus-Regeln an den amerikanischen Universitäten, die verhinderten, dass beide Ehe­partner eine Stelle erhielten. Daher arbeitete sie un­ent­gelt­lich an verschiedenen Hoch­schulen, an denen ihr Mann eine An­stellung hatte. Bei ihrer Arbeit über den Ursprung der Elemente, die die Er­stellung von Iso­topen­listen er­forderte, be­merkte sie, dass Atom­kerne mit 2, 8, 20, 28, 50, 82 oder 126 Pro­tonen oder Neu­tronen besonders häufig und damit stabil waren. Diese Zahlen wurden später Magische Zahlen genannt. Ende der 1940er Jahre ent­deckten sie und Hans Jensen in Deutschland un­ab­hängig von­einander die Er­klärung für die Elektronen­schalen. Sie schrieben 1955 zusammen ein Buch über das Schalen­modell und er­hielten 1963 da­für gemeinsam den Nobel­preis für Physik. Artikel lesen
  • Carrie Chapman Catt (geboren 9. Januar 1859 als Carrie Clinton Lane in Ripon, Wisconsin; gestorben 9. März 1947 in New Rochelle) war eine US-ameri­kanische Frauen­wahl­rechts-Führerin, die als Präsi­dentin der National American Woman Suffrage Asso­ciation (NAWSA) erfolg­reich für das 19. Amend­ment zur Ver­fassung der Ver­einig­ten Staaten kämpfte, welches 1920 den Frauen der Ver­einigten Staaten das Recht zur Wahl gab. Catt war zwei­mal Präsi­dentin der NAWSA und Begrün­derin der League of Women Voters und der Inter­national Alliance of Women. Jacque­line Van Voris, eine Histori­kerin, formu­liert ihre Be­deu­tung so: „Sie führte eine Armee von stimm­rechts­losen Frauen im Jahr 1919 an, um den Kongress unter Druck zu setzen, dass er ihnen den Ver­fassungs-Zusatz­artikel für das Frauen­wahl­recht gebe und über­zeugte die bundes­staat­lichen Gesetz­geber, diesen im Jahr 1920 zu rati­fizieren. Und sie war eine der bekann­testen Frauen der Ver­einigten Staaten in der ersten Hälfte des 20. Jahr­hunderts; sie stand auf allen Listen der berühmten Frauen Amerikas.“ Artikel lesen
  • Alice Salomon (* 19. April 1872 in Berlin; † 30. August 1948 in New York) war eine deutsche liberale Sozial­reformerin in der deutschen Frauen­bewegung und eine Weg­bereiterin der Sozialen Arbeit als Wissen­schaft. In ihrer Jugend führte sie das – für sie unbe­friedigende – Da­sein einer Haus­tochter. 1893 wurde Salomon Mit­glied der Mädchen- und Frauen­gruppen für soziale Hilfs­arbeit, die von Jeanette Schwerin ins Leben ge­rufen worden waren. Bald wuchs Salomon zur „rechten Hand“ Schwerins heran und über­nahm nach deren Tod im Jahre 1899 die Ver­ant­wortung für die Gruppen. Im Jahr 1900 trat Alice Salomon dem Bund Deutscher Frauen­vereine (BDF) bei und wurde später zur stell­ver­tretenden Vor­sitzenden ge­wählt. Nach einem vier­jährigen Studium wurde Salomon 1906 an der Friedrich-Wilhelms-Uni­versität in Berlin pro­moviert. 1908 gründete sie in Berlin-Schöne­berg die reichs­weit erste inter­konfessionelle Soziale Frauen­schule. 1920 trat sie vom Vor­stand des BDF zurück, nach­dem sie aus Angst vor anti­semitischer Propa­ganda in den BDF-Vor­sitz ge­wählt worden war. Fünf Jahre später gründete sie die Deutsche Aka­demie für soziale und päda­gogische Frauen­arbeit, eine Weiter­bildungs­ein­rich­tung für Frauen in sozialen Berufen. 1933 löste Alice Salomon die Aka­demie auf, da die finanzielle Basis unter den National­sozialisten nicht mehr gegeben war. Im Jahr 1937 wurde die inzwischen 65-Jährige nach Ver­hören durch die Gestapo zur Emi­gration ge­zwungen. Bis zu ihrem Tod lebte sie in New York. Artikel lesen
  • Fanny Hensel (* 14. November 1805 in Ham­burg; † 14. Mai 1847 in Ber­lin; gebürtig Fanny Zippora Mendels­sohn; getauft Fanny Cäcilie Mendels­sohn Bartholdy) war eine deutsche Kom­po­nis­tin der Roman­tik sowie Pianis­tin, Dirigen­tin und Konzert­organisa­torin. Ihr kom­posi­torisches Werk, von dem bis­her nur ein kleiner Teil ver­öffent­licht ist, um­fasst über 460 Werke und wurde – mit wenigen Aus­nahmen – 1964 aus Familien­besitz der Stif­tung Preu­ßischer Kultur­besitz über­reicht. Eine musika­lische Karriere und Ver­öffent­lichungen zu Leb­zeiten waren ihr von der Familie weit­gehend unter­sagt worden. Dennoch ent­faltete Fanny Hensel ein viel­fältiges musi­kalisches Schaffen: In ihren Sonntags­musiken in Ber­lin schuf sie einen halb­öffentlichen Raum, in dem ihre eigenen Werke er­klangen, in dem sie auch solis­tisch auf­trat oder größere Werke diri­gierte. In ihrer lebens­langen und früh ein­setzen­den kom­posi­torischen Tätigkeit brachte sie eine Fülle an Liedern, Klavier­stücken, kammer­musikalischen Werken, geist­lichen Kantaten sowie weitere Werke mit Orchester her­vor. Fanny Hensels kom­posi­torisches Œuvre wird erst seit den 1980er Jahren er­forscht. Artikel lesen
  • Dame Millicent Garrett Fawcett, Order of the British Empire (* 11. Juni 1847 in Aldeburgh, Suffolk; † 5. August 1929 in London), war eine briti­sche Frauen­recht­lerin. Bekannt wurde sie insbe­son­dere als Anführe­rin der Frauen­wahl­rechts­bewe­gung. Ihre Eltern, Newson Garrett und Louise Dunnell, besaßen ein erfolg­reiches Unter­nehmen und konnten es sich leisten, allen ihren Kindern (auch den Töchtern) eine gute Bildung zukom­men zu lassen. Als Millicent 12 Jahre alt war, ging ihre ältere Schwester, Elizabeth Garrett Anderson, nach London, um sich den Zugang zum Medizin­studium zu erkämp­fen. Wäh­rend eines Besuchs bei Elizabeth lernte Millicent 1865 John Stuart Mill kennen. Als Elizabeth ihren Beschluss fasste, doch nicht heiraten zu wollen, heirate­ten Millicent und Henry, im Jahr 1867. Henry Fawcett war ein libera­ler Abge­ordne­ter, Profes­sor für politische Ökono­mie und Kämpfer für das Frauen­wahl­recht. Millicent unter­stützte ihn bei seiner Arbeit, denn er war erblin­det. Er war es aber auch, der sie ermutigte, ihre eigene publizistische Karriere zu verfolgen. 1868 kam ihre Tochter, Philippa Fawcett, zur Welt, die später ebenfalls politisch auffiel. Bereits in den 1870er Jahren war Millicent eine der führenden Figuren der engli­schen Frauen­wahl­rechts­bewe­gung. 1884 starb Henry Fawcett. Von nun an konzen­trierte sich Millicent Garrett Fawcett aus­schließ­lich auf ihre eigene politische Karriere. 1890 wurde sie zur Präsiden­tin der National Union of Women’s Suffrage Socie­ties, des briti­schen Dach­verbands der Frauen­wahl­rechts­bewegung, gewählt. Nach 1919 gab sie die Leitung der NUWSS ab und zog sich ins Privat­leben zurück Millicent Fawcett starb am 5. August 1929 im Alter von 82 Jahren in London. Artikel lesen
  • Margarethe von Parma (* 5. Juli 1522 in Oude­naarde; † 18. Januar 1586 in Ortona) war eine un­ehe­liche Tochter Kaiser Karls V., der sie im Unter­schied zu et­lichen anderen illegi­timen Kindern aner­kannte. Sie er­hielt zudem eine hervor­ragende, einer Prin­zessin wür­dige Er­zie­hung. Sie wurde mit zwei italieni­schen Hoch­adligen ver­mählt, zuerst 1536 mit dem Herzog von Florenz, Alessandro de’ Medici. Nach dessen bal­diger Er­mordung heira­tete sie 1538 in zweiter Ehe Ottavio Farnese. Auch diese Ehe ver­lief nicht glück­lich. An­fangs wei­gerte sie sich, das Bett mit ihrem Ehe­mann zu teilen. Erst auf Druck des Kaisers, bei dem der Papst sich beschwert hatte, nahm Margarethe ein normales Ehe­leben auf. Bald nach der Geburt von Zwillings­söhnen, von denen ein Sohn bald früh starb, ent­zweiten neue Zwistig­keiten Margarethe von ihrem Gatten und dessen Familie. Ihr Halb­bruder, der spanische König Philipp II., setzte sie 1559 als Statt­halterin der habs­burgischen Nieder­lande ein. Sie übte dieses Amt bis 1567 aus. Ihr Spiel­raum für eine eigen­ständige Regierungs­politik war aller­dings ein­geschränkt. Nach außen hin besaß sie zwar große Voll­machten, aber durch geheime Instruk­tionen von Philipp II. war sie auf die Zusammen­arbeit mit dem Bischof von Arras ange­wiesen, der maß­geb­lich die Regierungs­geschäfte mit­gestal­tete. In ihrer Amts­zeit begannen die ersten Auf­stände gegen die habs­burgische Herr­schaft. Kurz­zeitig über­nahm Margarethe 1580 noch­mals gemein­sam mit ihrem Sohn Alessandro Farnese die Regent­schaft der Nieder­lande, zog sich jedoch 1583 end­gültig nach Italien zurück und starb 1586 im Alter von 63 Jahren. Artikel lesen
  • Wilhelmine „Minna“ Theodore Marie Cauer, geb. Schelle (* 1. November 1841 in Freyenstein; † 3. August 1922 in Berlin) war eine deutsche Pädagogin, Aktivistin im so genannten „radikalen“ Flügel der bürger­lichen Frauenbewegung und Journa­listin. Sie war neben Anita Augs­purg die exponier­teste Figur der radikalen Frauen­bewegung. Minna Cauer hatte ein beson­deres Talent, neue und jüngere Frauen für die Frauen­bewegung zu ge­winnen. Minna Cauer war die Tochter eines Pfarrers und ver­brachte eine unbe­schwerte Kind­heit. 1862 heira­tete sie den Arzt August Latzel. Die Ehe dauerte nur kurz, Sohn und Ehe­mann starben nach wenigen Jahren. Minna Latzel unter­nahm darauf­hin eine ein­jährige Aus­bildung zur Lehrerin, die sie 1867 ab­schloss, und arbeitete ab 1868 in Paris. 1869 wurde sie Lehrerin an der Töchter­schule in Hamm. Dort lernte sie den Gymnasial­direktor Eduard Cauer kennen, Witwer und Vater von fünf Kindern im Schul-Alter. Sie heirateten noch im gleichen Jahr. Nach zwölf Jahren Ehe starb auch ihr zweiter Mann. Nun widmete sie sich ganz der Frauen­bewegung. 1895 rief sie die Zeitung Die Frauen­bewegung ins Leben, die sie bis 1919 herausgab. Für Cauer wurde die Zeit­schrift, die sie nach eigener Aussage prinzipiell allen Richtungen und Aspekten der Frauen­bewegung offen halten wollte, zum Lebens­werk. Cauer war eine vehemente Streiterin für das Frauen­stimmrecht, die Unter­stützung lediger Mütter und die freie Berufs­wahl der Frauen. Um 1899 kam es zu einem Zer­würfnis mit anderen führenden Frauen­recht­lerinnen, das sich vor­rangig an unter­schied­lichen Ein­stellungen zur so genannten „Sittlichkeits­frage“ (Prostitution und Bekämpfung der Ver­breitung von Geschlechts­krankheiten) fest­machte. In der Folge spaltete sich der Verein Fraue­nwohl unter Cauers Leitung als sogenannter „radikaler“ Flügel von der fortan als „gemäßigt“ bezeichneten Meh­heit in der Frauen­bewegung ab. Artikel lesen
  • Ein Frauenparkplatz (in Öster­reich auch Damen­park­platz) ist ein gekenn­zeichneter und aus­gewiesener Stell­platz bzw. Park­stand für die Nutzung durch Frauen in Park­häusern, Tief­garagen und auf Park­plätzen. Seit den 1990er Jahren dokumen­tieren Studien, dass sich viele Frauen im öffent­lichen Raum unsicher fühlen, da sie sexuelle Über­griffe und Gewalt fürchten. Dadurch schränkt sich ihre Bewegungs­freiheit ein: Aus Angst, bedroht oder belästigt zu werden, meiden viele Frauen bestimmte Räume ins­besondere in den Abend- und Nacht­stunden. Die stadt­planerische Ver­änderung so genannter Angst­räume, wie Parks, Unter­führungen, Park­plätze an Auto­bahnen und Flug­häfen, Park­häuser und Tief­garagen, führte unter anderem zur Ein­richtung von Frauen­park­plätzen. Diese sind meist näher an Flucht­wegen und Aus­gängen, heller beleuchtet oder im Aufnahme­bereich von Kameras gelegen und sollen so das Sicher­heits­empfinden von Frauen erhöhen und ihre Mobili­tät fördern. Frauen­park­plätze sind inter­national in vielen Städten in­zwischen Standard. Im Gegen­satz zu Behinderten­park­plätzen sind geschlechts­spezifische Park­plätze nicht in der deutschen Straßen­verkehrs­ordnung vor­gesehen. Der Haus­herr des Park­platzes kann die Ein­haltung nur durch­setzen, wenn auf dem Park­platz die Regelungen der StVO keine An­wendung finden. Artikel lesen