Portal:Heiliges Römisches Reich/lesenswerte Artikel

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Adolf von Nassau
Denkmal Adolfs von Nassau vor dem Dom in Speyer.
Denkmal Adolfs von Nassau vor dem Dom in Speyer.

Adolf von Nassau war römisch-deutscher König von 1292 bis 1298. Seine Regierungszeit ist insofern einzigartig, als mit ihm zum ersten Mal in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches ein geistig und körperlich gesunder König ohne Bannspruch des Papstes von den Kurfürsten des Reiches abgesetzt wurde.Adolf war der Sohn des Grafen Walram II. von Nassau (Walramische Linie) und der Adelheid von Katzenelnbogen. Er heiratete um 1270 Imagina von Isenburg-Limburg und hatte mit ihr acht Kinder. Adolfs Bruder war Diether von Nassau der nach Adolfs Tod Erzbischof von Trier wurde.
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Agnes von Poitou
Agnes zusammen mit ihrem Mann Heinrich III.
Agnes zusammen mit ihrem Mann Heinrich III.

Agnes von Poitou oder Kaiserin Agnes war nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 Regentin des Heiligen Römischen Reichs. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes. Agnes war die zweite Ehefrau Heinrichs III. Unter ihren sechs Kindern war neben dem späteren Kaiser Heinrich IV. auch die Königin Judith von Ungarn.

Agnes von Poitou, Tochter Herzog Wilhelms von Aquitanien und Poitou und seiner Frau Agnes von Burgund, wurde im Jahre 1043 in Mainz zur deutschen Königin gekrönt und am 21. November des gleichen Jahres in Ingelheim mit Heinrich III. vermählt. Die Kaiserkrönung beider fand am 25. Dezember 1046 in Rom statt. Heinrich hatte Agnes zu seiner Gemahlin erwählt, nachdem seine erste Frau Gunhild der Malaria zum Opfer gefallen war. Die Vermählung mit Agnes hatte für ihn hauptsächlich machtpolitische Vorteile. So verstärkte die Verbindung mit einem der mächtigsten französischen Fürstenhäuser den Druck auf das französische Königshaus und war geeignet, Heinrichs Position in Burgund zu verbessern, da Agnes’ Familie dort reich begütert war.
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Albrecht II.


Albrecht II. war der zweite Sohn Herzog Albrechts I. von Straubing-Holland. Von 1387 bis zu seinem Tod war er Statthalter des niederbayerischen Teils des Herzogtums. Während dieser Zeit, die von einem wirtschaftlichen Aufschwung und reger Bautätigkeit geprägt war, wurde die Residenzstadt Straubing zum Mittelpunkt eines prächtigen Hoflebens. Albrecht II. nahm regelmäßig an Turnieren teil und kämpfte in Bayern gegen die schwäbischen Städte und im Norden gegen die Friesen. Er wurde nur knapp 29 Jahre alt. Sein Grab in der Straubinger Karmelitenkirche ist einer der wertvollsten Kunstschätze der Stadt.
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Friedrich II.
Kaiser Friedrich II.
Kaiser Friedrich II.

Friedrich II. aus dem Haus der Staufer war von 1220 bis zu seinem Tod römisch-deutscher Kaiser. Er war der Sohn Kaiser Heinrichs VI. und Konstanzes von Sizilien.

Es ist fraglich, ob die Kaiserin ihren Sohn zunächst Konstantin nannte, wie einige Quellen behaupten. Bei seiner Taufe (Ende 1196 oder Anfang 1197) erhielt er die Namen seiner Großväter Friedrich Roger.

Erstmals wurde er 1196 auf Wunsch seines Vaters Heinrichs VI. zum Rex Romanorum gewählt. Die ungewöhnliche Wahl zum Kaiser im Jahre 1211 ebnete den Weg zu den Königskrönungen von 1212 und 1215. Seit dem Tode Kaiser Ottos IV. Welf im Jahr 1218 war er unangefochten, seit 1219 auch von den Welfen durch Übergabe der Reichsinsignien offiziell als König anerkannt.

Friedrich II., auch stupor mundidas Erstaunen der Welt genannt, war hochgebildet und beherrschte mehrere Sprachen, angeblich unter anderem Italienisch, Französisch, Latein, Griechisch, Mittelhochdeutsch und Arabisch.
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Heinrich VI.
Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien
Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien

Heinrich VI. aus dem Geschlecht der Staufer (* November 1165 in Nimwegen; † 28. September 1197 in Messina) war ab 1169 römisch-deutscher König und ab 1191 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Von 1194 bis zu seinem Tod war er zugleich König von Sizilien.

Heinrich war der zweite Sohn von insgesamt elf Kindern aus der Verbindung Friedrich Barbarossas mit Beatrix von Burgund. Er heiratete 1186 Konstanze, die als Tochter des Normannenkönigs Roger II. von Sizilien Tante und Erbin des Normannenkönigs Wilhelm II. war. In den letzten Lebensjahren seines Vaters wirkte Heinrich zunehmend eigenständig. Nach dem Tod seines Vaters war er in Konflikte mit dem Welfen Heinrich dem Löwen verwickelt. Erst 1194 gelang ein endgültiger Ausgleich mit den Welfen. In Sizilien wurde nach dem Tod Wilhelms II. unter Missachtung von Heinrichs Thronansprüchen Tankred von Lecce zum König erhoben. Der Versuch der Eroberung Siziliens auf einem Italienzug im Jahr 1191 scheiterte vor Neapel.
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Heinrich VII.
Grabmal Kaiser Heinrichs VII.
Grabmal Kaiser Heinrichs VII.

Heinrich VII. entstammte dem Hause Luxemburg und war Graf von Luxemburg und Laroche, Markgraf von Arlon, von 1308 bis 1313 römisch-deutscher König und seit 1312 römisch-deutscher Kaiser. Heinrich VII. war als Reichsgraf französischer Lehenrentner und unterhielt bis zu seiner Krönung gute Beziehungen zum Königshof von Paris. Heinrich war nach 92 Jahren, seit der Krönung des Staufers Friedrich II. 1220, der erste König, der auch römisch-deutscher Kaiser wurde, wobei er tatkräftig auf eine Erneuerung der kaiserlichen Herrschaft hinarbeitete und sich dabei auch gegen den Papst und den französischen König stellte. Er war auch der erste der insgesamt drei Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Hause Luxemburg.
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Jakobäa
Herzogin Jakobäa
Herzogin Jakobäa

Jakobäa' war die einzige eheliche Tochter Herzog Wilhelms II. von Straubing-Holland und von 1417 bis 1433 als seine Erbin Herzogin von Straubing-Holland. Obwohl sie bereits 1420 von ihrem Onkel Johann III. weitgehend entmachtet wurde und 1433 im Haager Vertrag ihre Gebiete an Philipp von Burgund abtreten musste, den sie 1428 im Delfter Versöhnungsvertrag zum Erben eingesetzt hatte, ist sie das bekannteste Mitglied ihrer Familie. Jakobäa, die insgesamt viermal verheiratet war, starb im Oktober 1436 im Alter von nur 35 Jahren. Mit ihrem kinderlosen Tod endete die Linie Straubing-Holland.

Jakobäa wurde am 15. Juli 1401 in Den Haag als Tochter Herzog Wilhelms II. von Straubing-Holland und seiner Frau Margaretha von Burgund geboren. Ihr Onkel Johann Ohnefurcht, Margarethas Bruder, wurde 1404 Herzog von Burgund. Ihr Vater Wilhelm beerbte ebenfalls 1404 den langjährigen Herzog von Straubing-Holland, seinen Vater Albrecht I., der ein halbes Jahrhundert lang über das von ihm mitgeschaffene Herzogtum geherrscht hatte. Albrecht war durch seine geschickte Heiratspolitik zu europäischer Bedeutung gelangt. Seine Tochter Johanna hatte den römischen König Wenzel geheiratet, Johanna Sophie hatte Herzog Albrecht IV. von Österreich geehelicht und in der Doppelhochzeit von Cambrai war er 1385 ein zweifaches Ehebündnis mit Burgund eingegangen, das von einer Nebenlinie des französischen Königshauses regiert wurde.
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Joachim von Ortenburg
Graf Joachim von Ortenburg
Graf Joachim von Ortenburg

Reichsgraf Joachim war ein niederbayerischer Adeliger aus dem wohlhabenden Haus Ortenburg und regierte von 1551 bis 1600 die Reichsgrafschaft Ortenburg. Er war der einzige Sohn von Graf Christoph I. und dessen zweiter Gemahlin Anna Freiin von Firmian. Joachim galt angesichts seiner Bildung und politischen Beziehungen als eine der gebildetsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts. Aufgrund seines elterlichen Einflusses setzte er sich bald vehement für die Lehre Martin Luthers und die Verbreitung des Protestantismus ein. In seiner kleinen Grafschaft führte Joachim 1563 den evangelischen Glauben ein und gilt seither als Reformator Ortenburgs. Den daraus entstehenden Konflikt scheute Joachim nicht, mitsamt seiner nur 8000 Hektar umfassenden Grafschaft stemmte er sich über viele Jahrzehnte hinweg erfolgreich gegen die Übermacht des bayerischen Herzogtums. Bereits in jungen Jahren zeigte sich Joachims Begabung - mit nur acht Jahren begrüßte er auf der Hochzeitsfeier seines Vetters Graf Karl I. alle anwesenden Gäste in einer Rede in Latein.
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Johann III.


Johann III. Ohnegnade, der dritte Sohn Herzog Albrechts I., war von 1390 bis 1418 Fürstelekt von Lüttich und von 1404 bis zu seinem Tod Herzog des wittelsbachischen Teilherzogtums Straubing-Holland. Johann war eine schillernde Persönlichkeit, die für ihren politischen Scharfblick ebenso gerühmt wurde wie für ihren Kunstsinn. Sein skrupelloses Vorgehen gegen seine Gegner zunächst in Lüttich und später in Holland brachte ihm den Beinamen „Ohnegnade“ ein.
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Kaiserin Kunigunde


Die Kaiserin Kunigunde war die Gemahlin Kaiser Heinrichs II. Sie gehört wie ihr Mann zu den Heiligen der katholischen Kirche und wird vor allem in Bamberg verehrt.

Die Tochter Graf Siegfrieds I. von Luxemburg - er zählte zur höchsten politischen Elite des Reichs - und der Hadwig heiratete 998/1000 Herzog Heinrich IV. von Bayern aus der bayerischen Linie der Liudolfinger bzw. Ottonen. Die Ehe blieb kinderlos und wurde von der späteren Legendenbildung als keusche Josephsehe verklärt. 1002 weihte in Paderborn Erzbischof Willigis von Mainz Kunigunde zur Königin; 1014 wurde sie in Rom an der Seite ihres Gemahls zur Kaiserin gekrönt. Salbung und Krönung, die ihr 1002 zuteil wurden, sind bei früheren römisch-deutschen Königinnen nicht nachweisbar. Die sakral-königliche Legitimation des Herrschers galt somit auch für sie.
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Konrad IX.
Statue Konrads IX.
Statue Konrads IX.

Konrad von Weinsberg war ein deutscher Adliger aus dem Geschlecht der Herren von Weinsberg. Als Reichserbkämmerer im Dienste von König Sigismund und König Albrecht II. organisierte er die Reichsfinanzen und die Reichsmünzstätten, bereiste auf diplomatischen Missionen das ganze Reich mit vielen angrenzenden Ländern und beriet seine Dienstherren, bei denen er ein hohes Ansehen genoss. Er scheiterte beim Versuch, aus seinen verstreuten Besitztümern eine eigene Landesherrschaft aufzubauen. Da seine vielfältigen Aufgaben zwar meist kostenträchtig waren, aber nur geringe Einnahmen erbrachten, hinterließ er trotz seines Ansehens hohe Schulden.

Konrad, der 9. dieses Namens in der Stammlinie der Weinsberger, wurde als zweites Kind und erster Sohn von Engelhard von Weinsberg und dessen Frau Anna von Leiningen geboren. Über seine Mutter war Konrad mit den Luxemburgern verschwägert, die mehrere deutsche Könige und Kaiser gestellt hatten. Sein Vater Engelhard war Reichshofrichter und von 1393 bis 1396 Landvogt aller österreichischen Vorlande. Konrads Onkel, ebenfalls mit Namen Konrad und Bruder seines Vaters Engelhard, war zunächst Domherr und als Konrad II. von Weinsberg dann von 1390 bis 1396 Mainzer Erzbischof.
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Ludwig der Fromme
Ludwig der Fromme.
Ludwig der Fromme.

Ludwig I., genannt Ludwig der Fromme, frz. Louis le Pieux war König des Fränkischen Reiches und Kaiser. Er war der Sohn Karls des Großen und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt, gelang es Ludwig dem Frommen jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun aufgeteilt.

Während des Spanienfeldzuges Karls des Großen kam seine in der Pfalz Chasseneuil bei Poitiers zurückgelassene Frau Hildegard im Juni/August 778 mit Zwillingen nieder. Nach Karls Rückkehr wurden sie auf die Namen Ludwig und Lothar getauft. Die karolingischen Königsnamen Karl, Karlmann und Pippin waren bereits an Karls zuvor geborene Kinder vergeben, und so entschied man sich für den Rückgriff auf die Namen der beiden bedeutendsten merowingischen Könige Chlodwig I. und Chlothar I. Der kleine Lothar starb schon 779, aber Ludwig – der spätere Ludwig der Fromme – überlebte.
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Otto I.
Kaiser Otto I.
Kaiser Otto I.

Otto I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger war Herzog der Sachsen, König des Ostfrankenreichs ab 936 und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab 962. Unter der Herrschaft Otto des Großen erlebte das Reich einen ersten Höhepunkt seiner Macht: Im Inneren konsolidierte Otto seine Regentschaft durch eine geschickte Heiratspolitik und mit der Reichskirche als wesentliche Machtbasis. In der Außenpolitik festigte er das Reich durch seinen Sieg über die Ungarn, dehnte es nach Norden, Osten und bis nach Süditalien aus. 962 ließ er sich unter Rückgriff auf die Kaiseridee Karls des Großen vom Papst Johannes XII. in Rom zum Kaiser krönen.
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Rudolf von Rheinfelden


Rudolf von Rheinfelden war seit 1057 Herzog von Schwaben und als solcher zunächst loyaler Anhänger seines Schwagers, König Heinrichs IV. Während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits wechselte er jedoch in das Lager der Opposition, von der er am 15. März 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt wurde. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich verlor er nach einer schweren Verwundung in der Schlacht bei Hohenmölsen sein Leben.
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Wilhelm II.
Herzog Wilhelm II. von Bayern
Herzog Wilhelm II. von Bayern

Wilhelm II. von Bayern-Straubing war von 1404 bis zu seinem Tod der dritte Herzog von Straubing-Holland. Er war der Sohn Albrechts I. von Straubing-Holland und verheiratet mit Margaretha von Burgund, der Schwester des Herzogs Johann Ohnefurcht.

Mit Wilhelms Großvater Ludwig IV. hatten die Wittelsbacher 1314 erstmals den römisch-deutschen König gestellt. Nach dem Tod Ludwigs IV. 1347 wurde Bayern unter seinen sechs Söhnen aufgeteilt. Wilhelm I. und Albrecht I. erhielten 1353 im Regensburger Vertrag das Herzogtum Straubing-Holland. Dieses bestand aus dem Straubinger Ländchen im heutigen Niederbayern und den niederländischen Grafschaften Holland, Seeland, Friesland und Hennegau, die über Ludwigs Ehefrau Margarethe von Holland an die Wittelsbacher gekommen waren. Nachdem Wilhelm I. 1358 aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig geworden war, übernahm sein Bruder bis zu seinem Tod 1404 die Verwaltung des gesamten Herzogtums.

Das Todesjahr Ludwigs IV., 1347, stellt einen Einschnitt in der Geschichte Europas dar. Der Schwarze Tod, eine Pestepidemie ungeahnten Ausmaßes, verbreitete sich auf dem ganzen Kontinent und ließ dessen Bevölkerung rapide schrumpfen. Der Bevölkerungsrückgang hielt über ein Jahrhundert lang an und kam erst über vierzig Jahre nach dem Tod Wilhelms zum Stillstand.
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Jakob Fugger
Jakob Fugger
Jakob Fugger

Jakob Fugger, genannt Jakob Fugger der Reiche (gelegentlich auch der Jüngere), war seinerzeit Europas reichster und bedeutendster Kaufmann und Bankier.

Er entstammte der gleichnamigen Augsburger Handelsfamilie, die er innerhalb weniger Jahre zu einem der ersten frühkapitalistischen Unternehmen ausbaute. Die geschickte Ausnutzung des Bergregals verschaffte seiner Firma die Monopolstellung auf dem europäischen Kupfermarkt und legte so die Grundlage für die Weltgeltung und den Reichtum des Familienunternehmens der Fugger.

Zu seinen Kunden im Bankgeschäft gehörten Mitglieder des Hochadels, der europäischen Königshäuser und der katholischen Kirche. Er finanzierte Kriege und Königswahlen und sicherte so seinem Unternehmen ein rasantes Wachstum und erheblichen politischen Einfluss. Sein Vermögen, das auch für heutige Maßstäbe kaum vorstellbare Dimensionen erreichte, verhalf ihm zu dem Beinamen „der Reiche“.
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Philipp von Hutten
Philipp von Hutten
Philipp von Hutten

Philipp von Hutten war ein deutscher Konquistador, der in den Jahren von 1535 bis 1538 als Hauptmann an einer Expedition der Augsburger Welser-Gesellschaft ins Landesinnere Venezuelas teilnahm, um dort nach Gold zu suchen. Ende 1540 wurde er von Karl V. zum militärischen Oberbefehlshaber der von den Welsern verwalteten spanischen Überseeprovinz Venezuela ernannt. Auf dem Rückweg von einer zweiten Expedition, die Hutten zwischen 1541 und 1546 anführte, ließ ihn sein spanischer Rivale Juan de Carvajal ermorden.

Über die ersten dreißig Lebensjahre Philipps von Hutten liegen nur wenige gesicherte Informationen vor. Belegt ist, dass seine Eltern ihn im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren zur Pagenausbildung in die Obhut des Grafen Heinrich III. von Nassau-Breda-Vianden gaben, der zu den Erziehern und engsten Vertrauten des späteren habsburgischen Kaisers Karl V. gehörte. Im Gefolge Karls hielt Hutten sich mehrere Jahre in Spanien auf, bevor er gemeinsam mit ihm 1529 zur Kaiserkrönung nach Bologna aufbrach.
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Ludwig Wilhelm
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, genannt der Türkenlouis oder Schild des Reichs war der siegreiche kaiserliche Feldherr in den Türkenkriegen. Die Türken nannten ihn, aufgrund seines roten Kollers (Uniformjacke), die weit über die Schlachtfelder zu sehen war, den Roten König.

Ludwig Wilhelm wurde am 8. April 1655, sieben Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, im Hôtel de Soissons in Paris geboren und ist am 4. Januar 1707 in seinem noch nicht vollendeten Schloss in Rastatt gestorben. Sein Name wurde nach seinem Großvater Markgraf Wilhelm, und seinem Taufpaten Ludwig XIV., dem König von Frankreich gewählt. Er ist der Sohn des Erbprinzen Ferdinand Maximilian von Baden und Ludovica von Savoyen-Carignan, deren Bruder Eugen Moritz von Savoyen-(Soissons)-Carignan der Vater des berühmten Prinzen Eugen war.
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Kurfürst
Die 7 Kurfürsten
Die 7 Kurfürsten

Ein Kurfürst gehörte zu der begrenzten Zahl jener Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die das Kurfürstenkollegium bildeten und denen seit dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des Römischen Königs zustand. Mit diesem Königstitel war traditionell die Anwartschaft auf das römisch-deutsche Kaisertum verbunden. Der Begriff geht auf das mittelhochdeutsche Wort kur oder kure für Wahl zurück. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gehörten dem Kurfürstenkollegium sieben, später neun Reichsfürsten an. Jedem Kurfürsten war eines der Reichserzämter zugeordnet.
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Reichsfürst


Ein Reichsfürst war im Heiligen Römischen Reich ein Adliger, ein Fürst, der sein Lehen nur und unmittelbar vom König bzw. Kaiser erhalten hatte. Es bestand also eine lehnsrechtliche Reichsunmittelbarkeit. Zu einem eigenen Stand im Rechtssinne bildete sich der Reichsfürstenstand im Spätmittelalter heraus. Der Titel eines Reichsfürsten und die darin enthaltene Reichsunmittelbarkeit bildete eine gewisse rechtliche Sicherheit dagegen, dass ein anderer, mächtigerer Adliger einen Fürsten von sich abhängig machte.

Wie es genau zur Herausbildung eines eigenen Fürstenstandes im hochmittelalterlichen Reich kam, ist auf Grund mangelnder Quellenlage ungeklärt. Der Vorgang ist nur anhand der Wirkungen in den Quellen sichtbar. Vor der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Begriff Fürst in einem allgemeinen, weit gefächerten Sinne verwendet und bezeichnete hochgestellte Geistliche und Laien, mitunter aber auch Ministeriale. Nach unten war der Begriff nicht genau abgegrenzt. Mit „Fürst“ war eher die soziale als die rechtliche Rolle des so Bezeichneten gemeint.
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Reichshofrat


Der Reichshofrat war neben dem Reichskammergericht und in Konkurrenz zu diesem eines der beiden höchsten Gerichte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Der Reichshofrat war allerdings alleine zuständig für Angelegenheiten, die die Reichslehen und die kaiserlichen Privilegien und Reservatrechte betrafen.

Beide Gerichte leiteten ihre Kompetenz vom deutschen König oder Kaiser her, der oberster Gerichtsherr im Reich war. Der reichsunmittelbare Adel und die Reichsstädte konnten nur vor den zwei obersten Gerichten verklagt werden. Bürger, Bauern und niedrige Adlige dagegen mussten zunächst vor den Gerichten derjenigen Fürsten und Städte verklagt werden, deren Untertanen bzw. Bürger sie waren. Sie konnten nur vor den obersten Reichsgerichten prozessieren, wenn sie der Auffassung waren, dass die für sie zunächst zuständigen Gerichte falsch entschieden haben. Dann konnten sie die Fehlerhaftigkeit der unterinstanzlichen Urteile durch die Verfahrensarten Appellation oder Nichtigkeitsklage geltend machen. Dabei mussten sie den Instanzenzug der Gerichte einhalten. Waren diese Voraussetzungen gegeben, überprüften die obersten Reichsgerichte die Entscheidungen der unteren Gerichtsinstanzen.
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Reichsreform
Förderer der Reichsreform Kaiser Maximilian I.
Förderer der Reichsreform Kaiser Maximilian I.

Die Reichsreform war der im 15. und 16. Jahrhundert wiederholt unternommene Versuch, die Struktur und die Verfassungsordnung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation den Erfordernissen des frühmodernen Staats anzupassen und ihm eine einheitliche Regierung entweder unter ständischer oder kaiserlicher Vorherrschaft zu geben.

Anders als etwa den Königen Frankreichs oder Englands war es den römisch-deutschen Kaisern seit dem Hochmittelalter nicht gelungen, die wichtigsten Souveränitätsrechte des Staates in ihrer Hand zu vereinigen. Vielmehr waren das Recht zur Steuererhebung, die Hochgerichtsbarkeit, das Münzrecht, das Befestigungsrecht und viele weitere Regalien im Laufe der Zeit von ihnen auf die Reichsfürsten und Freien Reichsstädte übergegangen. Die allmähliche Herausbildung des frühmodernen Staates vollzog sich in Deutschland also nicht auf der Ebene des Reichs, sondern auf derjenigen der einzelnen Landesherrschaften.
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Herzogtum Limburg
Das Herzogtum Limburg
Das Herzogtum Limburg

Das Herzogtum Limburg war ein historisches Territorium im Heiligen Römischen Reich, dessen Kerngebiet weitgehend im heutigen Belgien liegt. Der geschichtliche Ursprung liegt im frühen elften Jahrhundert, als die gleichnamige Burg Limburg erbaut wurde. Sein definitives Ende besiegelten die Franzosen, als sie das Gebiet 1793 annektierten und an Frankreich anschlossen. Zunächst nur Grafen, erstritten sich die Limburger im zwölften Jahrhundert aufgrund des mehrfach erhaltenen Titels Herzog von Niederlothringen den Herzogtitel auf Dauer.
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Reichsgrafschaft Ortenburg
Die Reichsgrafschaft Ortenburg
Die Reichsgrafschaft Ortenburg

Die Reichsgrafschaft Ortenburg war eine reichsunmittelbare Grafschaft im Heiligen Römischen Reich. Hauptsitz war die Feste Ortenburg über dem Markt Ortenburg in Niederbayern. Die Reichsgrafschaft bestand von etwa 1120 bis 1805 mitten im Herrschaftsraum des Herzogtums Bayern. Im Hochmittelalter umfasste die Grafschaft großteils das Gebiet Altbayerns und Tirols. Mitte des 13. Jahrhunderts verfiel jedoch ihre Macht und ihr Herrschaftsraum verringerte sich auf nur vier Quadratkilometer um Ortenburg herum. Dennoch konnte die Reichsgrafschaft ihren Einfluss im Reich wahren und ihre Unabhängigkeit bis zum Tausch mit dem bayerischen König im Jahre 1805 stets beibehalten. Nach dem Niedergang der Grafen von Ortenburg übernahmen die Wittelsbacher den sogenannten „Ortenburger Panther“ in ihr Erbwappen, um ihre Ansprüche auf die Gebiete Altbayerns zu verdeutlichen. Dieser steht heute im Bayerischen Staatswappen für Ober- und Niederbayern.
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Schmalkaldischer Bund
Kupferstich des Gründungsortes des Schmalkaldischen Bundes (1645)
Kupferstich des Gründungsortes des Schmalkaldischen Bundes (1645)

Der Schmalkaldische Bund (auch Schmalkaldische Liga oder Liga von Schmalkalden genannt) war ein am 27. Februar 1531 in Schmalkalden geschlossenes Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte unter Führung von Kursachsen und Hessen gegen die Religionspolitik Kaiser Karl V.

Der Bund konnte in den Jahren nach seiner Gründung seine Macht kontinuierlich ausbauen und erfolgreich weitere Mitglieder anziehen. Ab 1542 kam es jedoch vermehrt zu internen Unstimmigkeiten zwischen den Mitgliedern, die den Schmalkaldischen Bund zunehmend lähmten. Karl V. konnte so 1546 im Schmalkaldischen Krieg den entscheidenden militärischen Gegenschlag führen und den Bund zerschlagen.
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