Portal:Latein/Lesenswerte und exzellente Artikel/Kurzbeschreibung

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Lesenswerte und exzellente Artikel im Portal:Latein

Petrus Abaelardus

Abaelardus und Heloïse in einer Handschrift des Roman de la Rose, Chantilly, musée Condé (14. Jh.)
Abaelardus und Heloïse in einer Handschrift des Roman de la Rose, Chantilly, musée Condé (14. Jh.)

Petrus Abaelardus (Geburtsname: Pierre Abaillard. Auch: Peter Abaelard, Pierre Abélard, Pierre Abaelard, Abailardus, Abaielardus sowie zahlreiche Varianten) (* 1079 in Le Pallet bei Nantes; † 21. April 1142 im Kloster St. Marcel, Saone) war ein umstrittener und streitbarer französischer Philosoph und bedeutender Vertreter der Früh-Scholastik. Er lehrte unter anderem in Paris Theologie, Logik und Dialektik. In Anspielung auf seine Herkunft trug er auch den Beinamen doctor palatinus (fürstlicher Lehrer). Abaelard vertrat viele Jahrhunderte vor der Aufklärung den Primat der Vernunft nicht nur in der Philosophie, sondern auch in Glaubensfragen. Dadurch – aber auch wegen einer Liebesaffäre – geriet er in einige Konflikte. Neben dem umfangreichen Briefwechsel sind seine theologischen Dispute unter anderem mit Bernhard von Clairvaux bis heute interessant. …Artikel lesen…

Aeneis

Federico Barocci: Aeneas' Flucht aus Troja, 1598
Federico Barocci: Aeneas' Flucht aus Troja, 1598

Die Aeneis (veraltet auch Äneide) ist das von Vergil auf der Grundlage früherer Überlieferungen gestaltete Epos von der Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja und seinen Irrfahrten, die ihn schließlich nach Latium führen, wo er zum Stammvater der Römer wird. Die Aeneis erzählt also einen der Gründungsmythen des römischen Reiches. Das Epos, an dem Vergil zwischen 29 v. Chr. und seinem Tod 19 v. Chr. arbeitete, besteht aus zwölf Büchern mit insgesamt etwa 10.000 hexametrischen Versen. Der Aufbau der Aeneis verbindet mehrere Gliederungskonzepte. Am auffälligsten ist die Aufteilung in eine „odysseische“ und eine „iliadische“ Hälfte: Die ersten sechs Bücher der Aeneis übernehmen viele Motive aus Homers Odyssee (z. B. Seesturm, Irrfahrten, Abstieg in die Unterwelt). In den weiteren sechs Büchern, die die Kämpfe in Latium beschreiben, orientiert Vergil sich vornehmlich an der Ilias. Ferner gibt es Vierer-, Dreier-und Zweiergruppen. …Artikel lesen…

Ammianus Marcellinus

Titelseite der Ammianus-Ausgabe des Accursius
Titelseite der Ammianus-Ausgabe des Accursius

Ammianus Marcellinus (* um 330 in Antiochia; † um 395) war ein römischer Historiker. Er ist neben Prokopios von Caesarea der bedeutendste spätantike Geschichtsschreiber und schrieb in lateinischer Sprache, obwohl seine Muttersprache das Griechische war. Seine Res gestae sind das letzte bedeutende lateinische Geschichtswerk der Antike. Die erhaltenen Teile umfassen die Jahre von 353 bis 378 und beschreiben die Zeit unmittelbar vor Beginn der großen Völkerwanderung, in der sich die antike Mittelmeerwelt grundlegend verändern sollte. …Artikel lesen…

Apuleius

Phantasieporträt des Apuleius auf einem Kontorniaten (Medaillon) des späten 4. Jahrhunderts
Phantasieporträt des Apuleius auf einem Kontorniaten (Medaillon) des späten 4. Jahrhunderts

Apuleius (auch Apuleius von Madauros oder Apuleius von Madaura; * um 123 in Madauros, der heutigen Ortschaft M’Daourouch im Nordosten Algeriens; † wohl nach 170) war ein antiker Schriftsteller, Redner und Philosoph (Mittelplatoniker). Seinen andauernden Ruhm verdankt er seinem Hauptwerk, dem lateinischen Roman „Metamorphosen“, der zur Weltliteratur gezählt wird. Die Interpretation des Romans, der wegen seiner Vielschichtigkeit zahlreiche Rätsel aufgibt, gehört zu den schwierigsten Aufgaben der Klassischen Philologie. …Artikel lesen…

Francis Bacon

Francis Bacon
Francis Bacon

Francis Bacon (Baron Baco von Verulam; lat.: Baconis de Verulamio) (* 22. Januar 1561 in London; † 9. April 1626 in London) war ein englischer Philosoph und Staatsmann. Er gilt als Wegbereiter des Empirismus. Er verfasste zahlreiche philosophische, literarische und juristische Schriften. Als Methodiker und Didaktiker gilt er als einer der Begründer der modernen Wissenschaft. Als seine beiden Hauptwerke sah er selbst an „De dignitate et augmentis scientiarum“ (erschienen 1623), die ein erster Versuch einer Universalenzyklopädie genannt werden kann, und „Novum organon scientiarum“ (1620), eine Methodenlehre der Wissenschaften. …Artikel lesen…

Benedikt XVI.

Francis Bacon
Francis Bacon

Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl; lateinisch Benedictus PP. XVI; bürgerlich Joseph Alois Ratzinger) ist als Papst Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates der Vatikanstadt. Vor seinem Pontifikat war er zuletzt Dekan des Kardinalskollegiums und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Er galt als einer der einflussreichsten Kardinäle und als theologische und kirchenpolitische rechte Hand des früheren Papstes Johannes Paul II. Im Konklave am 19. April 2005, an dem 115 Kardinäle teilnahmen, wurde er im vierten Wahlgang (nach einer unerwartet kurzen Konklavedauer von nur 26 Stunden) zum Nachfolger von Johannes Paul II. gewählt. …Artikel lesen…

Bücherverluste in der Spätantike

Die Bücherverluste in der Spätantike sind eine unwiederbringliche Einbuße für das kulturelle Erbe der klassischen Antike. Bücherbestände des Umfangs antiker Bibliotheken wurden im abendländischen Europa erst um 1800 wieder erreicht. Kein einziges unter Millionen von Büchern der vorchristlichen Antike ist in einer Bibliothek überliefert worden. Indem die christliche Buchproduktion von Papyrus auf das exklusivere Pergament umgestellt wurde, wurde auch die klassische Literatur um das Jahr 400 reichsweit „kanonisiert“. Bereits zu Beginn des 6. Jahrhunderts war somit der große Verlust eingetreten. Erst mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert wurden die Überreste der klassischen Literatur wieder allmählich der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. …Artikel lesen…

Carmina Burana

Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar

Carmina Burana (lat. „Beurer Lieder“ oder „Lieder aus Benediktbeuern“) ist der Name einer Anthologie von 254 mittellateinischen, seltener mittelhochdeutschen, altfranzösischen oder provenzalischen Lied- und Dramentexten zumeist anonymer Dichter, die im 11. und 12. Jahrhundert verfasst wurden; einige auch erst im 13. Jahrhundert. Die Carmina Burana gelten neben den älteren Carmina Cantabrigiensia als wichtigste Sammlung der Vagantendichtung. Die Carmina Burana sind in einer einzigen Handschrift überliefert, die um 1230 von zwei verschiedenen Schreibern in einer frühgotischen Minuskel auf 119 Blatt Pergament geschrieben wurde. Einige Gedichte wurden im 14. Jahrhundert auf freien Blättern sowie einer weiteren Lage Pergament von leicht abweichendem Zuschnitt in einem Anhang nachgetragen. …Artikel lesen…

Gaius Iulius Caesar

Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar

Gaius Iulius Caesar (eingedeutscht: Julius Cäsar; * 12. oder 13. Juli 100 v. Chr. in Rom; † (ermordet) 15. März 44 v. Chr. in Rom) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Er eroberte Gallien und führte im anschließenden Bürgerkrieg das Ende der Republik herbei, indem er sich zum Alleinherrscher ausrief. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Sein Name wurde zum Titel aller nachfolgenden Herrscher (Caesaren) des römischen Kaiserreichs und in entlehnter Form (Kaiser, Zar) zum Titel der Herrscher im Heiligen Römischen Reich und des Bulgarischen sowie des Russischen Reiches. Caesar war auch der Titel für einen Mitherrscher in der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich. …Artikel lesen…

Marcus Tullius Cicero

Marcus Tullius Cicero
Marcus Tullius Cicero

Marcus Tullius Cicero (* 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum; † (ermordet) 7. Dezember 43 v. Chr. bei Formiae), war ein römischer Politiker, Anwalt und Philosoph, der berühmteste Redner Roms und Consul im Jahr 63 v. Chr. Seine Reden bilden zusammen mit Caesars Schriften die Grundlage für das heutige Schullatein. Cicero gilt als der bedeutendste Vertreter des philosophischen Eklektizismus in der Antike. Sein Denken enthält sowohl Elemente der Stoa wie auch solche Epikurs und anderer Denker. Zu Ciceros weiteren Werken zählen eine Trostschrift, Beiträge zur Geschichtsschreibung, Dichtungen (etwa über sein eigenes Konsulat), Briefe sowie Übersetzungen. Für den italienischen Humanismus wird Cicero geradezu zu einem Idol und Vorbild des Menschen der Renaissance. …Artikel lesen…

Claudius

Claudius
Claudius

Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (vor seinem Herrschaftsantritt Tiberius Claudius Nero Germanicus; * 1. August 10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon; † 13. Oktober 54 n. Chr.) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde. Claudius galt als aussichtsloser Kandidat auf die Nachfolge im Kaiseramt. Der Überlieferung zufolge litt er an physischen Gebrechen. Bevor ihn sein Neffe Caligula im Jahr 37 zum Konsul machte, wurde er von seiner Familie praktisch von allen öffentlichen Tätigkeiten ausgeschlossen. …Artikel lesen…

De coniuratione Catilinae

De coniuratione Catilinae
De coniuratione Catilinae

De coniuratione Catilinae oder Bellum Catilinae (lat. Über die Verschwörung des Catilina oder Der Krieg Catilinas) ist eine Monographie des römischen Historikers Sallust. Sie umfasst 61 Kapitel und entstand um das Jahr 41 v. Chr. Sallust schildert darin die Verschwörung des Lucius Sergius Catilina, der im Jahr 63 v. Chr. versuchte, durch einen Staatsstreich die Macht in der römischen Republik an sich zu reißen, was durch den Konsul Marcus Tullius Cicero vereitelt wurde. Neben dessen Reden ist dieses Erstlingswerk Sallusts die wichtigste Quelle über diese Ereignisse. …Artikel lesen…

Essener Domschatzkammer Hs. 1

v. 29v der Handschrift
v. 29v der Handschrift

Die Handschrift Essener Domschatzkammer Hs. 1, häufig als Großes Karolingisches Evangeliar oder Altfrid-Evangeliar bezeichnet, ist eine Pergamenthandschrift des Essener Domschatzes. Sie entstand um das Jahr 800 und befindet sich möglicherweise seit der um 850 erfolgten Gründung des Essener Frauenstifts in Essen. Das Evangeliar enthält über tausend Glossen auf Latein, Altsächsisch und Althochdeutsch. Die Handschrift misst 32,5 cm Höhe und 23,0 cm Breite und ist seit der letzten Restaurierung 1987 zwischen mit grauem Wildleder bezogene und mit Stempelprägung verzierte Holzdeckel eingebunden. Sie ist vollständig erhalten und umfasst 188 Blätter in 28 Lagen Kalbspergament, beigebunden ist ein kleinerformatiges (17 x 23 cm) Homiliar-Fragment. …Artikel lesen…

Justus Jonas der Ältere

Justus Jonas der Ältere
Justus Jonas der Ältere

Justus Jonas der Ältere (* 5. Juni 1493 in Nordhausen; † 9. Oktober 1555 in Eisfeld) war ein deutscher Jurist, Humanist, Kirchenlieddichter, lutherischer Theologe und Reformator. Als wichtige Persönlichkeit der Reformation trat er vor allem durch Übersetzungen von Luther und Philipp Melanchthon hervor. Er war im Rahmen der Wittenberger Bewegung ein Vertreter der Priesterehe und trat als Anwalt der Reformatoren bei rechtlichen Angelegenheiten in Erscheinung. So beteiligte er sich wesentlich an der kirchenpolitischen Reformierung von Leipzig, Halle (Saale), Naumburg und Zerbst mit Anhalt. Nach dem Tode Luthers verfolgte er konsequent die Konfessionalisierung und beteiligte sich an dieser in Hildesheim, Coburg, Regensburg und Eisfeld. …Artikel lesen…

Nomenklatur
Die anatomische Nomenklatur entwickelte sich bzw. wurde entwickelt, damit es Fachkundigen möglich ist, mit denselben Begriffen immer dieselben Körperteile der Lebewesen zu bezeichnen. Seit der Antike versuchen sich die Menschen an dieser allgemeinen Namensgebung. Deswegen gibt es eine Vielzahl von Bezeichnungen für dieselben Körperteile. Zusätzlich können Teile des Körpers, besonders Muskeln und mehrfach unterteilte Organe, unterschiedlich aufgeteilt werden. So wird zum Beispiel der Quadrizeps in einigen Nomenklaturen als Sammelbezeichnung für vier Muskeln definiert, während in anderen, neueren Nomenklaturen derselbe Quadrizeps als ein einziger Muskel mit vier Muskelbäuchen gilt. Die anatomischen Nomenklaturen verwenden die Lateinische Sprache. …Artikel lesen…

Poetenkolleg

Holzschnitt mit INSIGNIA POETARUM
Holzschnitt mit INSIGNIA POETARUM

Das Collegium poetarum et mathematicorum, auf deutsch Kolleg der Dichter und Mathematiker, kurz Dichterkolleg oder Poetenkolleg, war eine Studiengemeinschaft zur Förderung humanistischer Bildung. Dieses Kolleg wurde 1501 von Kaiser Maximilian I. auf Initiative des Dichters Konrad Celtis an der Universität Wien als Alternative zum Studium an der traditionellen Artistenfakultät gegründet. Es hatte vier Lehrstühle: Für Poetik, Rhetorik sowie zwei für mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgebiete; die Absolventen sollten zu Dichtern gekrönt werden. Durch den Tod des Initiators und Leiters Celtis im Jahr 1508 entstand eine kritische Situation für dieses Poetenkolleg, aber mehrere Indizien verweisen darauf, dass es weiterbestand und erst in den 1530er Jahren durch die Universitätsreformen von König Ferdinand I. in die Artistenfakultät integriert wurde.. …Artikel lesen…

Anton Praetorius

Hexenverbrennung
Hexenverbrennung

Anton Praetorius (* 1560 in Lippstadt; † 6. Dezember 1613 in Laudenbach an der Bergstraße) war ein deutscher Pfarrer, reformierter Theologe, Schriftsteller (Hexentheoretiker) und Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter. Sein Vater war Matthes Schulze aus Lippstadt. Um 1572 übersetzte der Sohn seinen Namen ins Lateinische und nannte sich fortan Praetorius. Mit 13 Jahren erlebte er einen Hexenprozess unter Anwendung der Folter, der ihn stark beeindruckte und zu seinem Denken entscheidend beitrug. Er heiratete 1584, wurde Lehrer und 1586 zum Rektor der Lateinschule in Kamen berufen. In dem Jahr 1585 brachte seine Frau Maria ihren Sohn Johannes zur Welt. 1587 wurde er lutherischer Diakon in Worms und 1589 zweiter Pfarrer an der Katharinenkirche in Oppenheim. …Artikel lesen…

Psychomachia

Psychomachia
Psychomachia

Die Psychomachia (griech.: Seelenkampf) des christlichen Dichters Prudentius (* 348 † nach 405) stellt einen allegorischen Kampf zwischen personifizierten Tugenden und Lastern dar. Sie ist das erste durchgehend allegorische Gedicht der abendländischen Literatur und gilt als eines der bedeutendsten Werke der christlichen lateinischen Epik. Sprachlich ist das Werk eng an die klassisch-heidnische Poesie, besonders die Aeneis des Vergil, angelehnt. Die mittelalterlichen Manuskripte der Dichtung waren oft reichhaltig glossiert und teils mit Bildern illuminiert. Auf die allegorische Kunst des Mittelalters in Dichtung und Architektur übte die Psychomachia erheblichen Einfluss aus. Sie war im Mittelalter eines der am häufigsten rezipierten Gedichte der Antike. …Artikel lesen…

Seneca

Seneca
Seneca

Lucius Annaeus Seneca (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr.) war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn zuerst bekannt gemacht haben, sind verloren gegangen. Vom Jahr 49 an war er der maßgebliche Erzieher des späteren Kaisers Nero. Senecas Bemühen, Neros eigensüchtig ausschweifendem Temperament gegenzusteuern, war jedoch kein dauerhafter Erfolg beschieden. Zuletzt wurde er vom Kaiser der Beteiligung an der pisonischen Verschwörung beschuldigt und ihm wurde die Selbsttötung befohlen. …Artikel lesen…

Systema Naturae

Titelblatt der 1. Auflage von Systema Naturæ
Titelblatt der 1. Auflage von Systema Naturæ

Systema Naturæ (meist Systema Naturae geschrieben) ist die Kurzbezeichnung eines erstmals 1735 erschienenen Werkes von Carl von Linné, das bis 1768 insgesamt zwölf Auflagen erfuhr. Linné klassifizierte darin die drei Naturreiche der Tiere, Pflanzen und Mineralien durch die fünf aufeinander aufbauenden Rangstufen Klasse, Ordnung, Gattung, Art und Varietät. Die nur aus sieben Doppelfolioblättern bestehende Erstausgabe umfasste nach der Veröffentlichung des dritten Bandes der 12. Auflage mehr als 2300 Oktavseiten. Linné beschrieb auf ihnen etwa 7700 Pflanzen-, 6200 Tier- und 500 Mineralienarten. …Artikel lesen…

De officiis

De officiis
De officiis

De officiis (lat.: Von den Pflichten oder Vom pflichtgemäßen Handeln) ist ein philosophisches Spätwerk Marcus Tullius Ciceros. Es wurde im Jahr 44 v. Chr. geschrieben und ist eines der Standardwerke antiker Ethik. In ihm werden kurzgefasst die Pflichten des täglichen Lebens behandelt, insbesondere die eines Staatsmannes. Mit officium hat Cicero das griechische καθῆκον (kathēkon) wiedergegeben, was soviel wie das Herabkommende und im übertragenen Sinne die Pflicht bedeutet. De officiis ist in Briefform an Ciceros Sohn Marcus geschrieben und nicht wie viele von Ciceros philosophischen Schriften in Dialogform verfasst. Das Werk besteht aus drei Büchern, wobei das erste das ehrenhafte Verhalten behandelt, das zweite die für den Menschen nützlichen Pflichten und das dritte Buch Situationen nennt, in denen diese miteinander in Konflikt geraten können. …Artikel lesen…

Macrobius Ambrosius Theodosius

Macrobius und sein Sohn. Phantasiebild in einer mittelalterlichen italienischen Handschrift
Macrobius und sein Sohn. Phantasiebild in einer mittelalterlichen italienischen Handschrift

Macrobius Ambrosius Theodosius (die Reihenfolge der Namen variiert;[1] * vermutlich um 385/390; † vermutlich nach 430) war ein vorzüglich gebildeter spätantiker römischer Philosoph und Grammatiker. Sein Werk spielte im Mittelalter als Vermittler antiken Bildungsguts eine wichtige Rolle. Sicher ist, dass er ein hoher Beamter war, doch die Frage, ob er mit einem der bekannten gleichnamigen Amtsträger identifiziert werden kann, wird in der Forschung seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert und bleibt weiterhin offen. Er war ein konservativer Vertreter des Neuplatonismus und lehnte das Christentum ab. …Artikel lesen…

Viri Mathematici

Beginn der Viri Mathematici (obere Hälfte der ersten Seite)
Beginn der Viri Mathematici (obere Hälfte der ersten Seite)

Viri Mathematici quos inclytum Viennense gymnasium ordine celebres habuit (deutsch Mathematiker, welche die ruhmreiche Wiener Universität als berühmte Vertreter ihres Standes hatte) ist der Titel von Georg Tannstetters lateinischer Darstellung der von 1384 bis zum Druckjahr 1514 in Wien tätigen Astronomen und Mathematiker. Dieser historische Rückblick, ein früher Ansatz einer Wissenschaftsgeschichte, erschien als einleitendes Kapitel einer Edition astronomischer Tabellen. Darin sind wertvolle biographische Informationen zu insgesamt 32 Gelehrten enthalten, bei einigen von ihnen auch umfangreiche Listen ihrer Werke, bei Andreas Stiborius darüber hinaus die in seiner Bibliothek befindlichen Bücher. Insgesamt erscheinen in diesen Viri Mathematici ungefähr 170 Buchtitel zu überwiegend mathematischen und astronomischen Themen. …Artikel lesen…

Wiborada

Wiborada
Wiborada

Wiborada (latinisiert aus ahd. Wiberat; † 1. Mai 926 in St. Gallen) war eine Einsiedlerin, geweihte Jungfrau und Märtyrerin der katholischen Kirche. Sie lebte als Inklusin in St. Gallen und wurde während eines Ungarneinfalls getötet. Ihre letzte Ruhestätte, deren genaue Lage bei der Kirche St. Mangen heute nicht mehr bekannt ist, war über Jahrhunderte hinweg Ziel vieler Wallfahrer. Wiborada wurde im Jahr 1047 – als erste Frau überhaupt – durch Papst Clemens II. heiliggesprochen. In der Ikonografie wird Wiborada im Habit dargestellt; als ikonografische Heiligenattribute sind ihr eine Hellebarde als Verweis auf das Martyrium und ein Buch beigegeben. Sie gilt als Schutzpatronin der Pfarrhaushälterinnen, Köchinnen, Bibliotheken und Bücherfreunde. Ihr Fest wird am 2. Mai als Eigenfeier des Bistums St. Gallen begangen. …Artikel lesen…

Wilhelm von Conches

Wilhelm von Conches
Wilhelm von Conches

Wilhelm von Conches (lateinisch Guilelmus de Conchis; * um 1080/1090 in Conches-en-Ouche in der Normandie; † nach 1154) war ein mittelalterlicher Philosoph. Er gehörte zu der als „Schule von Chartres“ bezeichneten Gelehrtengruppe. Sein Hauptinteresse galt der Naturphilosophie, insbesondere der Kosmologie; auf diesem Gebiet erarbeitete er eine systematische Gesamtdarstellung des Wissens seiner Zeit. Bei der Erklärung der Weltentstehung und der Naturvorgänge griff er auf antike Vorstellungen zurück, vor allem auf das kosmologische Modell von Platons Dialog Timaios. Er versuchte seine platonisch geprägte Naturphilosophie mit dem biblischen Weltbild in Einklang zu bringen. Wenn er dabei auf einen Widerspruch stieß, schreckte er nicht davor zurück ihn zu entschärfen, indem er die Schilderung in der Bibel als nicht wörtlich zu verstehende Allegorie deutete. …Artikel lesen…