Portal:Marxismus/Theoretiker der Woche/20

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Mao Zedong oder Mao Tse-tung (* 26. Dezember 1893 in Shaoshan; † 9. September 1976 in Peking) war ein chinesischer Revolutionär, Politiker, Parteiführer und Diktator. Er gehörte 1921 zu den Mitbegründern der Kommunistischen Partei Chinas, die er von 1935 an dominierte. Er führte die Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg gegen Chiang Kai-shek und festigte seine Macht auf dem Langen Marsch.

Im Jahr 1949 rief er die Volksrepublik China aus. Mao half beim Start der Industrialisierungsprogramme Chinas und verkündete die erste Verfassung der Volksrepublik China (1954). Er schickte auch die Truppen der Volksbefreiungsarmee, um Nordkorea im Koreakrieg zu helfen. Zur gleichen Zeit startete er zur Festigung der Kontrolle der Kommunistischen Partei die „Chinesische Landreform“, die „Kampagne zur Unterdrückung von Konterrevolutionären“, die „Drei-Anti- und Fünf-Anti-Bewegung“, die „Sufan-Bewegung“ und die „Anti-Rechts-Bewegung“. Diese Bewegungen führten zum Tod von Millionen Chinesen und machten China insbesondere de facto zu einem Einparteienstaat. 1958 startete Mao die Kampagne „Großer Sprung nach vorn“, die versuchte, China rasch in ein mächtiges Industrieland zu verwandeln, was jedoch schließlich zum Tod von mehreren Millionen Menschen in der Großen Chinesischen Hungersnot führte. Nachdem Mao 1962 das Machtzentrum teilweise verlassen hatte, startete er 1963 die „Sozialistische Erziehungskampagne“. Um sich an der Macht zu halten begann er im Jahr 1966 die Kulturrevolution. In der Folge wurden unzählige Intellektuelle und politische Gegner von den Roten Garden ermordet und Kulturschätze vernichtet.

Mao wird insgesamt für bis zu 40–80 Millionen Tote verantwortlich gemacht, die aufgrund von vermeidbaren Hungersnöten, Bestrafungsaktionen und politischen Säuberungen starben. Die sogenannte „Mao-Bibel“, ein Handbuch mit Zitaten und kurzen Aufsätzen Maos, wurde weltweit über eine Milliarde Mal gedruckt. Seine gesellschaftspolitischen Ansätze wurden von seinen Nachfolgern (vor allem Deng Xiaoping) größtenteils rückgängig gemacht; sein Porträt hängt aber weiterhin am Tor des Himmlischen Friedens. Während seiner Zeit erlebte China die ständigen Machtkämpfe des Kalten Kriegs, insbesondere den Koreakrieg, das Chinesisch-sowjetische Zerwürfnis und den Aufstieg der Roten Khmer. mehr