Potsdamer Verein für deutsche Sprache

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Der Potsdamer Verein für deutsche Sprache wurde am 3. Juni 1848 von Friedrich Karl Keil in Potsdam gegründet.[1][2] Der Verein bestand zumindest bis 1859.[3]

Vereinsgründer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Karl (Carl) Keil (1775–1853) war ab 1830 Turnlehrer am Großen Militärwaisenhaus Potsdam und wechselte 1832 in gleicher Tätigkeit zum Königlichen Kadettenhaus Potsdam.[4] Er verfasste vaterländische Schriften und Bücher zum Militärsport, wobei letztere in der Tradition der Arbeit Friedrich Ludwig Jahns stehen.[5] Zur Zeit der Vereinsgründung bekleidete Keil den Rang eines Inspektors.

Vereinsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Potsdamer Verein für deutsche Sprache war ein eher kleiner Verein, hatte er doch im fünften Jahre seines Bestehens, als Potsdam rund 40.000 Einwohner hatte, nur 29 Mitglieder.[6] Wesentlichste Aktivität des Vereins war die monatliche Publikation von Aufsätzen in Potsdamer und Berliner Zeitungen auf Vereinskosten. Diese meist vom Vereinsgründer verfassten Beiträge boten Ersatzbildungen für Fremdwörter an und enthielten zudem Ermahnungen zur Sprachreinigung.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Dominik Karl Brugger: Geschichte der Gründung und Entwicklung des Vereins der deutschen Reinsprache. Heidelberg: Mohr, 1862.
  • Walther Dieckmann: Reichthum und Armut deutscher Sprache. Reflexionen über den Zustand der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert. Berlin / New York: De Gruyter, 1988.
  • Friedrich Karl Keil: Deutsches Vaterlandsbuch. Stimmen für Geist und Herz zur Erweckung und Pflege vaterländischen Sinnes. Zum Gebrauch in Schule und Haus. Berlin: Duncker, 1854.
  • Friedrich Karl Keil: Ein deutsches Wort an Deutschlands Bürgerwehren und Schützen-Gilden. Denselben zum Anhalt beim Wehrdienst, in Bezug auf Vermeidung der Fremdwörter, zugeeignet und allen Münnern deutscher Zunge ans Herz gelegt. Potsdam: Stuhr, 1848.
  • Friedrich Karl Keil: Kleines Hand-Buch der Turn-Uebungen. Potsdam, 1834.
  • Friedrich Karl Keil: Vollständiges Handbuch der Turnübungen nach ihrer Stufenfolge. Zum Leitfaden beim Unterricht und zur Anschauung der Fortschritte für Lehrer und Schüler. Potsdam, 1938.
  • Friedrich Karl Keil: Wehr-Turnbuch. Ein Lehr- und Handbuch ausgewählter Uebungen zur Erhöhung der Wehrfähigkeit im Heerdienste. Auf Grund achtjähriger Erfahrungen in der Königlich preuss. Schulabtheilung zu Potsdam. Potsdam: Verlag der Riegel'schen Buchhandlung (A. Stein), 1856–1858.
  • Alan Kirkness: Zur Sprachreinigung im Deutschen 1789–1871. Eine historische Dokumentation. Zwei Bände. Tübingen: Narr, 1975. Darin: Kapitel 25, S. 313–342. Band 1, Band 2
  • August Lüben (Hg.): Pädagogischer Jahresbericht für die Volksschullehrer Deutschlands und der Schweiz. Fünfzehnter Band. Leipzig: Brandstetter, 1863.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brugger, Josef Dominik Karl (1862). Geschichte der Gründung und Entwicklung des Vereins der deutschen Reinsprache. Heidelberg: Mohr. S. 152.
  2. Walther Dieckmann: Reichthum und Armut deutscher Sprache. Reflexionen über den Zustand der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert. Berlin / New York: De Gruyter, 1988. S. 358.
  3. Kirkness, Alan (1975). Zur Sprachreinigung im Deutschen 1789–1871. Eine historische Dokumentation. Band 2. Tübingen: Narr. S. 345.
  4. Militär-Zeitung. Zwölfter Jahrgang 1859. S. 726.
  5. August Lüben (Hg.): Pädagogischer Jahresbericht für die Volksschullehrer Deutschlands und der Schweiz. Fünfzehnter Band. Leipzig: Brandstetter, 1863. S.599.
  6. Brugger, Josef Dominik Karl (1862). Geschichte der Gründung und Entwicklung des Vereins der deutschen Reinsprache. Heidelberg: Mohr. S. 159.
  7. Kirkness, Alan (1975). Zur Sprachreinigung im Deutschen 1789–1871. Eine historische Dokumentation. Band 2. Tübingen: Narr. S. 342.