Präsidentschaftswahl in Island 2024

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Die Präsidentschaftswahl in Island 2024 soll am 1. Juni des Jahres stattfinden. Der bisherige Amtsinhaber Guðni Th. Jóhannesson, Präsident Islands seit 2016 und 2020 wiedergewählt, tritt nicht zur Wiederwahl an. Zwölf Kandidaten wurden offiziell bestätigt, eine rekordhohe Zahl in der Geschichte der isländischen Präsidentschaftswahlen.

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das isländische Staatsoberhaupt wird jeweils in allgemeiner, direkter und geheimer Wahl mit einfacher Mehrheit für einen Zeitraum von vier Jahren gewählt. Die Anzahl der Amtszeiten ist nicht begrenzt – so war Ólafur Ragnar Grímsson von 1996 bis 2016 für fünf Amtsperioden Präsident Islands –, Guðni Th. Jóhannesson hatte jedoch bereits in der Neujahrsansprache zum Jahreswechsel 2023/2024 angekündigt, nicht mehr zu kandidieren.[1]

Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestätigte Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidaturen mussten bis zum 26. April 2024 mit mindestens 1'500 Unterstützer-Unterschriften eingereicht sein. Die isländische nationale Wahlkommission Landskjörstjórn erklärte zunächst 11 von 13 eingereichten Kandidaturen für gültig. Bereits dies war ein Rekordwert in der Geschichte der isländischen Präsidentschaftswahlen.[2] Zwei Kandidaten erreichten nicht die nötige Anzahl gültiger Unterstützer-Unterschiften.[3] Einem davon, Viktor Traustason, wurde jedoch nach einer Beschwerde die Möglichkeit eingeräumt, Fehler in seinen Unterschriftenlisten zu korrigieren, und er wurde nachträglich doch noch zugelassen.[4] Folgende Kandidaten treten damit zur Wahl an:[3][4]

Name Tätigkeit
Arnar Þór Jónsson Jurist
Ásdís Rán Gunnarsdóttir Model und Unternehmerin
Ástþór Magnússon Unternehmer und Friedensaktivist
Baldur Þórhallsson Politikwissenschaftler
Eiríkur Ingi Jóhannsson Seemann
Halla Hrund Logadóttir Generaldirektorin der nationalen isländischen Energiebehörde Orkustofnun
Halla Tómasdóttir Unternehmerin und Investorin
Helga Þórisdóttir Juristin, Datenschutzbeauftragte
Jón Gnarr Schauspieler, Komiker, früherer Bürgermeister von Reykjavík
Katrín Jakobsdóttir Politikerin, trat für ihre Kandidatur als Premierministerin Islands zurück[5]
Steinunn Ólína Þorsteinsdóttir Schauspielerin, Fernsehmoderatorin
Viktor Traustason Wirtschaftswissenschaftler

Umfragewerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen werden regelmäßige Umfragen der Meinungsforschungsinstitute Maskína, Prósent und Gallup durchgeführt.[6]

Als aussichtsreichste Kandidaten galten mit Stand von Ende April 2024 Baldur Þórhallsson, Halla Hrund Logadóttir und Katrín Jakobsdóttir, die sich in verschiedenen Umfragen jeweils die ersten drei Plätze auf wechselnden Positionen teilten, meist gefolgt von Jón Gnarr. So vereinte in einer Umfrage von Prósent vom 23.–28. April 2024 Halla Hrund 28,5 % auf sich, Baldur 25,0 %, Katrín 18,0 % und Jón Gnarr 16,0 %.[7] In einer vom 22.–26. April durchgeführten Umfrage von Maskína stand Halla Hrund mit 26,2 % ebenfalls auf dem ersten Platz, gefolgt von Katrín mit 25,4 %, Baldur mit 21,2 % und Jón Gnarr mit 15,2 %.[8] Eine Gallup-Umfrage (17.–22. April) hatte noch Katrín Jakobsdóttir mit 31,0 % angeführt, Baldur Þórhallsson stand in dieser Umfrage mit 28,0 % auf dem zweiten Platz, Halla Hrund Logadóttir mit 16,0 % auf dem dritten, knapp gefolgt von Jón Gnarr mit 15,0 %.[9]

In einer Gallup-Umfrage, die nach einer Fernsehdebatte aller 12 Kandidaten durchgeführt wurde und deren Ergebnisse am 10. Mai 2024 veröffentlicht wurden, lagen Halla Hrund Logadóttir und Katrín Jakobsdóttir mit je 25 % gleichauf. Baldur Þórhallsson wurde von 18 % der Befragten unterstützt, während Jón Gnarr (10 %) von Halla Tómasdóttir mit 11 % vom vierten Platz verdrängt wurde.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dagmar Trodler: Staatspräsident Guðni Th. Jóhannesson will nicht mehr kandidieren. In: Iceland Review. 1. Januar 2024, abgerufen am 30. April 2024.
  2. Jelena Ćirić: Record Number of Presidential Candidates in Iceland. In: Iceland Review. 29. April 2024, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
  3. a b Brynjólfur Þór Guðmundsson: Forsetakosningar: Ellefu í framboði en tvö framboð úrskurðuð ógild. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 29. April 2024, abgerufen am 30. April 2024 (isländisch).
  4. a b Jón Þór Stefánsson: Fram­boð Viktors Traustasonar er gilt. In: Vísir. 2. Mai 2024, abgerufen am 3. Mai 2024 (isländisch).
  5. Árni Sæberg: Katrín gefur kost á sér. In: Vísir. 5. April 2024, abgerufen am 3. Mai 2024 (isländisch).
  6. Andri Yrkill Valsson: „Skoðanakannanir búa ekki til afstöðu eða skoðun fólks“. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 5. Mai 2024, abgerufen am 5. Mai 2024 (isländisch).
  7. Benedikt Sigurðsson, Þorgils Jónsson: Eiríkur Bergmann: Árangur Höllu Hrundar stórmerkilegur. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 29. April 2024, abgerufen am 30. April 2024 (isländisch).
  8. Kristín Ólafsdóttir: Halla Hrund mælist með mest fylgi allra fram­bjóð­enda. In: Vísir. 26. April 2024; (isländisch).
  9. Róbert Jóhannsson: Halla Hrund hástökkvari nýs Þjóðarpúls. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 23. April 2024, abgerufen am 30. April 2024 (isländisch).
  10. Þórdís Arnljótsdóttir: Frammistaðan hafði misjöfn áhrif á kjósendur. In: ruv.is. Ríkisútvarpið, 11. Oktober 2025, abgerufen am 11. Mai 2024 (isländisch).