Prasong Soonsiri

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Prasong Soonsiri (1993)

Prasong Soonsiri (thailändisch ประสงค์ สุ่นศิริ, RTGS Sunsiri; * 11. August 1927 in Amphoe Ban Pong, Provinz Ratchaburi) ist ein thailändischer Luftwaffenoffizier und ehemaliger Politiker. Er war von Oktober 1992 bis Oktober 1994 Außenminister von Thailand. Er spielte eine wichtige Rolle beim Militärputsch im September 2006.

Militärkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prasong begann seine Karriere in der Thailändischen Luftwaffe und brachte es dort bis zum Major. Einen Teil seiner Ausbildung absolvierte er in den USA, wo er luftgestützter Aufklärung lernte. 1966 wurde er in die militärische Abteilung des Nationalen Sicherheitsrats berufen, dessen Gesamtvorsitz er 1980 übernahm. In dieser Rolle spielte er eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer harten Linie gegenüber Vietnam im Konflikt um Kambodscha, wobei er eng mit seinem ehemaligen Chef, dem Außenminister Siddhi Savetsila, zusammenarbeitete.

Politische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prasong Soonsiri auf einer Versammlung der Volksallianz für Demokratie („Gelbhemden“) im Thunder Dome, Mueang Thong Thani, 2008

Ab August 1986 diente er als Generalsekretär des Kabinetts von Premierminister Prem Tinsulanonda. Mit dem Ende von dessen Amtszeit schied auch Prasong aus der Regierung.

Nach dem Rücktritt Prems näherte sich Prasong der Partei Neue Hoffnung an, die vom früheren Armeechef General Chavalit Yongchaiyudh geführt wurde, und wurde deren Generalsekretär. Er trat aber wieder aus, nachdem Differenzen um die Verteilung von Wahlkreisen nach künftigen Wahlen auftraten. Er warf der Partei vor, Kandidatenplätze an so genannte „einflussreiche Personen“ oder „Paten“ verkauft zu haben.[1] Er ging anschließend zur Partei Palang Dharma, die vom ehemaligen General Chamlong Srimuang geführt wurde und bei der Wahl im September 1992 recht erfolgreich abschnitt.

Er wurde am 2. Oktober 1992 Außenminister im Kabinett Chuan Leekpais und spielte eine Rolle bei der Befriedung des Verhältnisses zu Vietnam. Andererseits spielte er die traditionelle thailändische geopolitische Sicherheitspolitik in Südostasien in den Vordergrund. Am 25. Oktober 1994 wurde er durch ein anderes Mitglied der Palang Dharma ersetzt, den späteren Premierminister von Thailand Thaksin Shinawatra.

Prasong war schon früh ein Kritiker Thaksins. Er warf ihm in seiner Kolumne in der Zeitung Naew Na im Vorfeld der Wahl 2001 vor, Abgeordnete für ihr Überlaufen zu seiner Thai-Rak-Thai-Partei bezahlt zu haben. Thaksin verklagte ihn daraufhin wegen Verleumdung.[2] Als Thaksin 2001 in einem Verfahren wegen verheimlichten Vermögens vom Verfassungsgericht freigesprochen wurde, bezichtigte er die Richter der Bestechlichkeit. Prasong wurde abermals wegen Verleumdung verklagt, er wurde jedoch freigesprochen.[3][4]

Im September 2006 spielte er eine entscheidende Rolle beim Putsch gegen Thaksin,[5] für den er ab Juli desselben Jahres Pläne ausgearbeitet hatte.[6] Nach dem Putsch berief ihn die Militärjunta in die Nationale Legislativversammlung und zum Vorsitzenden des Ausschusses, der die Verfassung von 2007 ausarbeitete. Er gilt als Vertrauter des Kronratspräsidenten Prem Tinsulanonda.[7][8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Duncan McCargo: Thailans's political parties. Real, authentic and actual. In: Political Change in Thailand. Democracy and Participation.Routledge, 1997, S. 128.
  2. Glen Lewis: Virtual Thailand. The Media And Cultural Politics In Thailand, Malaysia and Singapore. Routledge, 2006, S. 74.
  3. Glen Lewis: Virtual Thailand. The Media And Cultural Politics In Thailand, Malaysia and Singapore. Routledge, 2006, S. 92.
  4. David Streckfuss: Truth on Trial in Thailand. Defamation, treason, and lèse-majesté. Routledge, 2011, S. 367.
  5. Surin Maisrikrod: Learning from the 19 September Coup. Advancing Thai-style Democracy? In: Southeast Asian Affairs 2007. Institute of Southeast Asian Studies, Singapur 2007, S. 355.
  6. Rodney Tasker: Grumbles, revelations of a Thai coup maker. (Memento des Originals vom 17. Juli 2009)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.atimes.com In: Asia Times. 22. Dezember 2006.
  7. Tan Hsien-Li: The ASEAN Intergovernmental Commission on Human Rights. Institutionalising Human Rights in Southeast Asia. Cambridge University Press, 2011, S. 102.
  8. Peter Leyland: Constitutional Design and the Quest for Good Governance in Thailand. In: Asian Constitutionalism in Transition. A Comparative Perspective. Giuffrè Editore, 2008, S. 81.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Leifer: Dictionary of the modern politics of South-East Asia. London: Routledge 1996, ISBN 0-415-13821-3. Artikel: „Prasong Soonsiri“.