Pretty Vacant

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Pretty Vacant
Sex Pistols
Veröffentlichung 1. Juli 1977
Länge 3:18
Genre(s) Punk
Autor(en) Cook/Jones/Matlock/Rotten
Verlag(e) Virgin Records
Album Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Pretty Vacant
 UK609.07.1977(11 Wo.)

Pretty Vacant (engl. für ziemlich leer / frei) ist ein Lied der englischen Punkrockband Sex Pistols. Es wurde am 1. Juli 1977 als dritte Single der Band herausgegeben und später auf ihrem einzigen Studioalbum Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols im selben Jahr veröffentlicht.

Geschichte des Songs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Song erreichte Platz 6 in den UK-Singles-Charts und war der erste Auftritt der Band in der britischen TV-Sendung Top of the Pops. Das Lied erregte Aufmerksamkeit, weil der Sänger John Lydon, beim Wort vakant bewusst die letzte Silbe betonte, die dann wie das vulgäre Wort cunt klang.[2][3][4] Laut dem Bassisten Glen Matlock ist Pretty Vacant bis auf eine Textzeile von Lydon der einzige Sex-Pistols-Song, der komplett von ihm geschrieben wurde. Das Hauptriff ist durch SOS von ABBA inspiriert.[5]

Eine Live-Version des Tracks von Filthy Lucre Live wurde 1996 als Single veröffentlicht, und eine 7-Zoll-Picture-Disc 2012. Der Song wurde bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 in London verwendet.[6]

No Fun (B-Seite)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wenig geprobtes Cover von No Fun der Stooges. Es stammt aus Demo-Sessions mit Produzent Dave Goodman und wurde noch von Chris Thomas bearbeitet.[7]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Majestic Studios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. Mai 1976: erste Studioaufnahme zusammen mit den Songs Problems und No Feelings mit Produzent Chris Speeding[8]

Denmark Street Rehearsal Rooms and Riverside Studios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

13.–30. Juli 1976: Aufnahmen des Songs mit Produzent Dave Goodman, die in den Decibel Studios abgemischt wurden[8]

Manchester Square Studios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. Dezember 1976: instrumental, Produzent Mike Thorne[8]

Gooseberry Studios & Eden Studio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Januar 1977: Produzent Dave Goodman[8]

Wessex Studios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Februar 1977: Produzent Chris Thomas[9]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band drehte am 11. und 12. Juli 1977 in den Studios von ITN in der Wells Street, London ein Video für Pretty Vacant (sowie eines für God Save the Queen). Nachdem sie am ersten Tag Bierdosen auf die Kameraleute geworfen hatten, wurden sie hinausgeworfen. Aber am nächsten Tag kamen sie zurück, um die Aufnahme fertigzustellen.

Einstufung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das NME-Magazin machte es 1977 zu seiner Single des Jahres.[10] Im März 2005 platzierte das Q-Magazin den Song auf Platz 26 seiner Liste der 100 besten Gitarrentitel. NME nannte es das 132. beste Lied aller Zeiten aus dem Jahr 2014.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Glen Matlock: with Pete Silverton: I was a teenage Sex Pistol, Omnibus Press 1990, ISBN 0-7119-2491-0 (englisch).
  • John Lydon: with Keith and Kent Zimmerman, Rotten: No Irish, No Blacks, No Dogs, Hodder and Stoughton 1994, ISBN 978-0-340-61019-0 (englisch).
  • Clinton Heylin: Never Mind the Bollocks The Sex Pistols. Schirmer Books, 1998, ISBN 0-02-864726-2, (englisch).
  • Jon Savage: England’s Dreaming – Anarchie, Sex Pistols, Punk Rock. Gekürzte Ausgabe. Edition Tiamat im Verlag Klaus Bittermann, Berlin 2001, ISBN 3-89320-045-2.
  • John Lydon: Anger Is an Energy – mein Leben unzensiert. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-26977-4.
  • Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols, 1977: The Bollocks Diaries. Octopus Publishing Group Ltd, London 2017, ISBN 978-1-78840-027-5, (englisch).

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pretty Vacant wurde 1978 von Paul Jones gecovert. Joan Jett veröffentlichte eine Coverversion als Single, und Joey Ramone verwendete das Lead-Riff in seinem Cover von What a Wonderful World.

Das Lied wurde 1981 im Film American Pop verwendet. Eine irischsprachige Version des Songs mit dem Titel Folamh go Deas (eine wörtliche Übersetzung) wurde 1981 auch von der irischen Band Na Magairlí aufgeführt. 1996 veröffentlichte Black Grape eine (dem Original sehr ähnliche) Coverversion ihrer Single Fat Neck. Die südafrikanische Popgruppe Shikisha veröffentlichte 1996 ebenfalls eine Coverversion des Songs.

Die Gruppe The Ukrainians spielt eine ukrainische Version des Songs auf ihrer EP Anarchy In The UK und dem Album Respublika. Die französische Band Les Négresses Vertes und MC Lady Sovereign haben beide Pretty Vacant gecovert und Live-Versionen des Songs gespielt. Lady Sovereigns Version ist in der beliebten TV-Show The O.C. zu sehen. und die Coverversion ist auf einer der sechs The O.C. Soundtracks mit dem Titel Music from The O.C.: Mix 6 – Covering Our Tracks. Kathy Hampsons Free Elastic Band bietet in ihren Live-Shows eine Version im langsamen akustischen Folk-Musik-Stil.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Official singles Chart results matching:pretty vacant. officialcharts, abgerufen am 3. Juli 2020 (englisch).
  2. Ingo Scheel: Muss man gehört haben - Wut als Antrieb - die Hits des Herrn Rotten. ntv, 2. Juni 2015, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  3. John Lydon mit Keith und Kent Zimmerman, Rotten: No Irish, No Blacks, No Dogs, Hodder and Stoughton, 1994, ISBN 978-0-340-61019-0, S. 272f. (englisch)
  4. Jon Savage, England's Dreaming. Sex Pistols and Punk Rock. London, Faber and Faber, 1991, ISBN 0-571-16791-8, S. 378. (englisch)
  5. Glen Matlock, Pete Silverton: I was a teenage Sex Pistol. Omnibus Press, London 1990, ISBN 0-7119-2491-0, S. 90–91 (englisch).
  6. Shirley Halperin: Olympics 2012 Opening Ceremony: Music Hits, Misses Include Punk, Paul and Syria's Ill-Timed March to 'Where the Streets Have No Name'. Hollywoodreporter, 12. Juli 2012, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  7. Dave Goodman - Producer (Sex Pistols) SPUNK! punkrocker, abgerufen am 5. Juli 2020 (englisch).
  8. a b c d Phil Singleton: Studio Recording Sessions, The Complete Guide, Part One: 1976. In: philjens. philjens.plus.com, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  9. Phil Singleton: Studio Recording Sessions, The Complete Guide, Part Two: 1977. In: philjens. philjens.plus.com, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  10. NME Albums 1977. rocklistmusic, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  11. NME 500 Greatest Songs Of All Time. rocklistmusic, abgerufen am 10. Dezember 2019.