Princess of the Stars

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Princess of the Stars
Das Schiff in Cebu City, Philippinen
Das Schiff in Cebu City, Philippinen
Schiffsdaten
Flagge Japan Japan (1984–2004)
Philippinen Philippinen (2004–2008)
andere Schiffsnamen

Lilac

Schiffstyp RoPax, Fähre
Heimathafen Otaru (1984–2004)
Cebu (2004–2008)
Eigner Shin-Nihonkai Ferry Co. (1984–2004)
Sulpicio Lines Inc. (2004–2008)
Bauwerft Ishikawajima-Harima Heavy Industries Co., Aioi, Japan
Baunummer 2904
Stapellauf 27. März 1984
Übernahme 10. Juli 1984
Indienststellung Juli 1984
Verbleib Am 22. Juni 2008 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 192,92 m (Lüa)
Breite 29,41 m
Tiefgang (max.) 6,78 m
Maschinenanlage
Maschine Pielstick-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 19.430 kW (26.417 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21,8 kn (40 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7670 tdw
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 8323161

Die Princess of the Stars war eine Fähre der philippinischen Reederei Sulpicio Lines, die während des Taifuns Fengshen am 22. Juni 2008 auf dem Weg von Manila nach Cebu City in der Sibuyan-See auf Grund lief und sank. Der Unglücksort befindet sich vor der Insel Sibuyan (Provinz Romblon) nahe der Stadt San Fernando in Sichtweite der Küste. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich mehr als 850 Personen an Bord, von denen nur 56 überlebten. Am 27. Juni musste die Bergung der Verstorbenen unterbrochen werden, da sich 10 Tonnen Endosulfan mit an Bord befanden und das hochgiftige Pestizid die Gesundheit der Taucher gefährdete.[1]

Das gekenterte Schiff am 25. Juni 2008
Lage von Romblon innerhalb der Philippinen

Das Schiff wurde 1984 unter der Baunummer 2904 von der Ishikawajima-Harima Heavy Industries Company in Aioi, Japan, gebaut und war zunächst rund 10 Jahre lang unter dem Namen Lilac für die japanische Reederei Shin Nipponkai in Japan im Einsatz. 2004 wurde die Fähre auf die Philippinen verkauft und vom neuen Eigner Sulpicio Line in Princess of the Stars umbenannt.[2] Das Schiff war das größte der Sulpicio Lines und galt für philippinische Verhältnisse als recht modern. Es war für 1.992 Personen zugelassen und mit 23.824 Bruttoregistertonnen vermessen. Nach dem Unglück kam es zu gegenseitigen Schuldvorwürfen. Die Reederei Sulpicio Lines verklagte den staatlichen Wetterdienst PAGASA wegen falscher Vorhersage der Wetterkonditionen. PAGASA jedoch weist diesen Vorwurf zurück; der Sturm sei richtig vorhergesagt worden, nur habe Sulpicio Lines trotzdem auf einem fahrplanmäßigen Auslaufen des Schiffes bestanden.[3] Auch von Seiten der Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo wurden Vorwürfe an die Hafenbehörde und die Küstenwache laut, warum dem Schiff trotz Taifunwarnungen überhaupt die Genehmigung erteilt wurde, aus dem sicheren Hafen von Manila auszulaufen.

Am 25. August 2008 hat eine fünfköpfige Untersuchungskommission des „Philippine Board of Marine Inquiry“ einen 65-seitigen Bericht vorgelegt.[4] Sie kommt darin zu dem Schluss, dass Sulpicio Lines und der bei dem Unglück selbst ums Leben gekommene Kapitän der Princess of the Stars die Schuld an dem Unglück tragen. Der Kapitän habe die Lage falsch eingeschätzt und die Fahrt trotz des herannahenden Taifuns unbeirrt fortgesetzt.[5]

Das Unglück ereignete sich ziemlich genau 10 Jahre nach dem Untergang der Princess of the Orient, ebenfalls einem Schiff der Sulpicio Lines, welches im September 1998 auf derselben Route sank.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Schiffsunglücke in den Gewässern der Philippinen seit 1945:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Princess of the Stars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fähre wird auf Giftspuren untersucht. In: Tagesspiegel. (archive.org).
  2. www.wrecksite.eu: Princess of the Stars (engl.), abgerufen am 30. Mai 2011
  3. allheadlinenews.com Philippinen erlauben Sulpicio Lines Fortführung des Geschäftsbetriebes unter strenger Aufsicht (Memento vom 5. September 2008 im Internet Archive) (engl.)
  4. GMA News: Untersuchungsbericht (engl.)
  5. AFP: Untersuchung belastet Kapitän und Firma mit der Schuld am Fährunglück (Memento vom 16. Dezember 2008 im Internet Archive) (engl.)