Prischib (Baschkortostan)

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Dorf
Prischib
Föderationskreis Wolga
Republik Baschkortostan
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7)
Kfz-Kennzeichen 02, 102
OKATO 80 214 804 001
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 55° 10′ OKoordinaten: 54° 50′ 27″ N, 55° 9′ 32″ O
Prischib (Baschkortostan) (Europäisches Russland)
Prischib (Baschkortostan) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Prischib (Baschkortostan) (Republik Baschkortostan)
Prischib (Baschkortostan) (Republik Baschkortostan)
Lage in Baschkortostan

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Prischib (russisch Пришиб, baschkirisch Пришиб) ist ein Dorf (Selo) im Blagowarski rajon. Der Ort ist Zentrum einer kleinen deutschen Sprachinsel.

Benennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hieß vorher Neu-Prischib (Ной-Пришиб). Der Ortsname Prischib bezieht sich auf einen gleichnamigen Ort in der Ukraine.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prischib und die umliegenden Dörfer wurden 1903 gegründet, als sich hier deutsche Kolonisten niederließen, die aus der Ukraine und den westlichen Provinzen Russlands nach Baschkirien kamen. Die Neusiedler waren vor Landmangel und der Unterdrückung durch lokale Landbesitzer geflohen und ließen sich auf den vom ehemaligen Gutsbesitzer Nikolai Basilew gekauften Ländereien nieder. Manche der Siedler reisten monatelang zu Pferd auf Landstraßen nach Baschkirien.

Nach Angaben von 1969 waren die Mehrzahl der Dorfeinwohner Deutsche.[1] Der örtliche deutsche Dialekt ist Gegenstand linguistischer Forschung.[2] Im Jahr 1964 wurde der deutsche Leiter einer örtlichen Kolchose aufgrund der herausragenden Leistungen der Kolchose in der ganzen Sowjetunion bekannt.[3]

Das örtliche Folkloreensemble „Volksklang“ nimmt an vielen regionalen Veranstaltungen teil und besuchte 2008 im Rahmen eines Kulturaustausches Deutschland.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • römisch-katholische Pfarrei Mariä Himmelfahrt
  • Im örtlichen deutschen Kulturzentrum werden deutsche Bräuche aufrechterhalten, wie Ostbräuche, Martinstag, Erntedankfest, Gedenktag für die Opfer politischer Repressionen, Weihnachten und Fastnacht, Muttertag und andere.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. А. И. Захаров: Башкирская АССР: административно-территориальное деление на 1 января 1969 года. Hrsg.: Башкирское книжное издательство. Ufa 1969, S. 429 (uraic.ru [PDF]).
  2. Deutsche Sprachinseln in Baschkirien
  3. Wolf Oschlies: "Die baschkirische Regierung hat uns immer gut behandelt ..." Momentaufnahmen von den Deutschen in Baschkortostan. In: Martin Schmidt (Hrsg.): Reisen zu den Deutschen im Osten Europas: zwischen Oder und Memel, Karpaten und Kaukasus. Ares, 2006, S. 193–200.
  4. Немецкий историко-культурный центр в Благоварском районе - Дом дружбы народов РБ (addnrb.ru)