Velothon Berlin

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EuroEyes Velothon Berlin
Rennserie UCI Europe Tour – Kategorie 1.1
Austragungsland Deutschland Deutschland
Austragungszeitraum Mai / Juni
Gesamtlänge 60 / 120 / 180 km
   

Unter dem Namen VeloCity (früher Velothon Berlin) finden jährlich im Frühsommer in Berlin ein Jedermannradrennen sowie bis 2015 ein Straßenradrennen für Elite und U23-Fahrer statt. Das Jedermannrennen wurde erstmals 2008 ausgetragen und gehört zu den größten seiner Art in Europa. Das Eliterennen kam 2011 hinzu und hieß bis 2013 ProRace Berlin. Im Jahr 2017 wurde von ca. 11.500 Teilnehmern und ca. 250.000 Gästen berichtet.[1]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betreiber des Rennens ist der SCC Berlin. Die ursprüngliche Betreibergesellschaft Upsolut Event GmbH gehörte zur Groupe Lagardère, die es 2013 in Lagardère Unlimited Events Germany GmbH umbenannten.[2] Im Januar 2016 übernahm die World Triathlon Corporation. Nach einer internen Meinungsverschiedenheit zwischen Ironman und dem SCC 2019 heißt das Event nun VeloCity und wird vom SCC allein organisiert. Die Premiere unter dem neuen Namen musste 2020 und 2021 Corona Bedingt abgesagt werden.[3][4]

Der VeloCity ist Teil der Veranstaltungsreihe UCI Velothon Majors, zu der außerdem Rennen in Edmonton, Stockholm, Sunshine Coast und Wales gehören.[5]

Titelsponsor des Velothons war bis 2012 Škoda und von 2013 bis 2015 Garmin. Garmin war außerdem 2012 und 2013 Titelsponsor des ProRace Berlin.[6] Im Jahr 2017 war EuroEyes Titelsponsor.[7]

Für 2019 wurde das Rennen abgesagt, da es Meinungsverschiedenheiten im Kreis der Organisatoren gab.[8]

Jedermannrennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Velothon Logo

Die Grundlage des Berliner Radsport-Events bildete ein Jedermannrennen, das seit 2008 stattfand und zwischenzeitlich das zweitgrößte Europas war.[9] Erst drei Jahre später kam das UCI-Rennen auf einer weitgehend identischen Strecke hinzu. Zur Premiere 2008 nahmen 10225 Hobby-Radfahrer teil, rund 250.000 Zuschauer verfolgten das Rennen. Es gab zwei Strecken, 60 und 105 Kilometer.[10] Zum zweiten Velothon wurde die Streckenführung modifiziert, statt einer Schleife im Norden Berlins fuhr man durch den Süden. Diese und die Distanzen von 60 und 120 Kilometer sind gleich geblieben.[11] 2012 nahmen gut 12.000 Radfahrer teil, 220.000 Zuschauer waren an der Strecke. Ein 82-jähriger Hobbyfahrer erlitt einen Herzinfarkt während des Rennens. Es war der erste Todesfall im Rahmen des Velothons.[12]

Eliterennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Eliterennen Velothon Berlin war das erste seit dem Dopingskandal Fuentes im Jahr 2006 neu ausgetragene internationale Straßenradrennen in Deutschland. Das Eintagesrennen zählt zur UCI Europe Tour, wo es in der UCI-Kategorie 1.1 eingestuft ist. Durch diese Einstufung können an dem Rennen UCI WorldTeams, UCI Professional Continental Teams, UCI Continental Teams und Nationalmannschaften teilnehmen. Die Austragung wurde ab 2016 ausgesetzt.[13][14]

2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nationalität Fahrer Team Zeit
1. Niederlande NED Ramon Sinkeldam Team Giant-Alpecin 3:54:41 h
2. Irland IRL Sam Bennett Bora-Argon 18 gl.Zeit
3. Belgien BEL Zico Waeytens Team Giant-Alpecin gl.Zeit
4. Belgien BEL Amaury Capiot Topsport Vlaanderen-Baloise gl.Zeit
5. Belgien BEL Jarl Salomein Topsport Vlaanderen-Baloise gl.Zeit
6. Deutschland GER Gerald Ciolek MTN-Qhubeka gl.Zeit
7. Belgien BEL Bert Van Lerberghe Topsport Vlaanderen-Baloise gl.Zeit
8. Vereinigtes Konigreich GBR Daniel McLay Britisches Nationalteam gl.Zeit
9. Danemark DEN Lasse Norman Hansen Team Cannondale-Garmin gl.Zeit
10. Deutschland GER Max Walscheid Team Kuota-Lotto gl.Zeit

2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nationalität Fahrer Team Zeit
1. Niederlande NED Raymond Kreder Garmin Sharp 3:52:48 h
2. Irland IRL Sam Bennett Team NetApp-Endura gl. Zeit
3. Russland RUS Alexander Porsew Team Katusha gl. Zeit
4. Belarus BLR Sjarhej Papok Rietumu-Delfin gl. Zeit
5. Belgien BEL Michaël Van Staeyen Topsport Vlaanderen-Baloise gl. Zeit
6. Deutschland GER Willi Willwohl LKT Team Brandenburg gl. Zeit
7. Deutschland GER Phil Bauhaus Team Stölting gl. Zeit
8. Neuseeland NZL Alex Frame Development Team Giant-Shimano gl. Zeit
9. Deutschland GER Andreas Stauff MTN Qhubeka gl. Zeit
10. Polen POL Jarosław Marycz CCC Polsat Polkowice gl. Zeit

2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nationalität Fahrer Team Zeit
1. Deutschland GER Marcel Kittel Argos-Shimano 4:00:05 h
2. Italien ITA Matteo Pelucchi IAM Cycling gl. Zeit
3. Deutschland GER André Greipel Lotto Belisol gl. Zeit
4. Belgien BEL Michaël Van Staeyen Topsport Vlaanderen-Baloise gl. Zeit
5. Deutschland GER Roger Kluge NetApp gl. Zeit
6. Niederlande NED Raymond Kreder Garmin Sharp gl. Zeit
7. Deutschland GER Rüdiger Selig Katusha gl. Zeit
8. Deutschland GER Andreas Stauff MTN Qhubeka gl. Zeit
9. Deutschland GER Grischa Janorschke Nutrixxion Abus gl. Zeit
10. Australien AUS Luke Roberts Stölting gl. Zeit

2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Rennen 2012 stürzte der Favorit André Greipel (Lotto Belisol Team) nach rund 30 Kilometer, konnte jedoch schon bald wieder an das Hauptfeld anschließen. Dieses fuhr einer Ausreißergruppe hinterher, die fünf Kilometer vor dem Ziel eingefangen wurde.[15] Im Massensprint auf der Zielgerade setzte sich Greipel gegen den Lokalmatadoren Rüdiger Selig (Katusha Team) durch. Die Niederländer Raymond Kreder (Garmin-Barracuda) und Tom Veelers (Argos-Shimano) wurden Dritter und Vierter.[16]

Platz Nationalität Fahrer Team Zeit
1. Deutschland GER André Greipel Lotto Belisol 3:50:50 h
2. Deutschland GER Rüdiger Selig Katusha gl. Zeit
3. Niederlande NED Raymond Kreder Garmin-Barracuda gl. Zeit
4. Niederlande NED Tom Veelers Argos-Shimano gl. Zeit
5. Deutschland GER André Schulze NetApp gl. Zeit
6. Slowenien SLO Marko Kump Adria Mobil gl. Zeit
7. Deutschland GER Michael Schweizer Nutrixxion Abus gl. Zeit
8. Deutschland GER Fabian Schnaidt Specialized Concept Store gl. Zeit
9. Deutschland GER Björn Schröder Raiko Stölting gl. Zeit
10. Deutschland GER Henning Bommel LKT Team Brandenburg gl. Zeit

2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 war der Parcours 182,2 Kilometer lang und führte über eine 116 Kilometer lange Strecke durch den Berliner Süden und das angrenzende Brandenburg, anschließend wurden acht Runden à 8,2 Kilometer rund um den Tiergarten gefahren. Vom Start am Brandenburger Tor führte die Strecke nach Ludwigsfelde und zurück über Teltow, auf dem Weg lagen Sehenswürdigkeiten wie der Potsdamer Platz, der ehemalige Flughafen Tempelhof, die East Side Gallery und das Regierungsviertel. Die Zielgerade war die Straße des 17. Juni von der Berliner Siegessäule bis zum Brandenburger Tor.[17] Der Innenstadtparcours war fast identisch mit dem Verlauf der Strecke bei der Tour de France 1987, als der Prolog zum Tourauftakt in West-Berlin stattfand.[18] Die Strecke 2012 war 186 Kilometer lang und führte über Teltow, Ruhlsdorf, Ludwigsfelde und Tempelhof zurück nach Berlin, teilweise wurde auf der gesperrten B 101 gefahren. Der Innenstadtparcours war 8,2 Kilometer lang, Start und Ziel lagen auf der Straße des 17. Juni.[19]

Eine Ausreißergruppe hatte sich kurz nach dem Start abgesetzt und lag zeitweise sechs Minuten in Führung,[17] wurde jedoch einen Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Im Zielsprint setzte sich Marcel Kittel (Skil-Shimano) gegen Giacomo Nizzolo (Leopard-Trek) aus Italien und den Russen Alexej Markow (Nationalteam) durch, Rüdiger Selig (Nationalteam) und Florian Monreal (Team Eddy Merckx-Indeland) belegten die Plätze vier und fünf, insgesamt waren fünf Deutsche unter den besten Zehn.[20]

Platz Nationalität Fahrer Team Zeit
1. Deutschland GER Marcel Kittel Skil-Shimano 4:08:48 h
2. Italien ITA Giacomo Nizzolo Leopard Trek gl. Zeit
3. Russland RUS Alexei Markow Russisches Nationalteam gl. Zeit
4. Deutschland GER Rüdiger Selig Deutsches Nationalteam gl. Zeit
5. Deutschland GER Florian Monreal Eddy Merckx-Indeland gl. Zeit
6. Vereinigte Staaten USA John Murphy BMC Racing Team gl. Zeit
7. Deutschland GER Henning Bommel LKT Team Brandenburg gl. Zeit
8. Deutschland GER Grischa Janorschke Nutrixxion Abus gl. Zeit
9. Niederlande NED Luc Hagenaars Eddy Merckx-Indeland gl. Zeit
10. Deutschland GER Tino Thömel NSP-Ghost gl. Zeit

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Velothon Berlin: Christian Müller gewinnt die 180 km. radsport-news.com, 18. Juni 2017, abgerufen am 5. Juli 2017.
  2. Veranstalter Upsolut ist künftig unter dem Namen Lagardère aktiv. rad-net.de, 20. November 2013, abgerufen am 26. Januar 2016.
  3. Der Velothon kommt zurück nach Berlin, auf tagesspiegel.de
  4. Berlins größtes Radrennen Velothon abgesagt, auf tagesspiegel.de
  5. UCI Velothon Majors: 2015 auch in Stockholm. radsport-news.com, 13. September 2015, abgerufen am 26. Januar 2016.
  6. Garmin neuer Titelsponsor für den «Velothon». rad-net.de, 29. August 2012, abgerufen am 8. September 2012.
  7. Mit neuem Titelsponsor in die Zukunft: Der EuroEyes Velothon Berlin. euroeyes.de, 12. Mai 2017, abgerufen am 5. Juli 2017.
  8. Tanja Brandes: Radrennen abgesagt: Velothon Berlin findet 2019 nicht statt. In: berliner-zeitung.de. 12. Februar 2019, abgerufen am 13. Februar 2019.
  9. Škoda Velothon Berlin. tempelhoferfreiheit.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2012; abgerufen am 8. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tempelhoferfreiheit.de
  10. Skoda Velothon in Berlin 2008. berlin-magazin.info, abgerufen am 8. September 2012.
  11. Am Sonntag in Berlin: Velothon startet in die zweite Runde. berlin-magazin.info, abgerufen am 8. September 2012.
  12. André Greipel gewinnt Garmin ProRace – Freude und Trauer im Jedermannrennen. skoda-velothon-berlin.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2016; abgerufen am 8. September 2012.
  13. Deutsche Meisterschaft der U23 beim «Velothon» in Berlin. rad-net.de, 3. Dezember 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
  14. Velothon Berlin 2017 nur noch mit Jedermannrennen. rad-net-de, 24. Oktober 2016, abgerufen am 24. Oktober 2016.
  15. Greipel in Berlin nicht zu schlagen - Selig überrascht. rhein-zeitung.de, abgerufen am 8. September 2012.
  16. Greipel gewinnt 2. Berliner ProRace vor Selig. radsport-news.com, abgerufen am 8. September 2012.
  17. a b Berliner Sightseeing-Tour Marcel Kittel siegt am Brandenburger Tor stellvertretend für eine neue Radfahrer-Generation. tagesspiegel.de, abgerufen am 8. September 2012.
  18. Marcel Kittel gewinnt Profi-Rennen beim Velothon. morgenpost.de, abgerufen am 8. September 2012.
  19. Freizeit- und Profi-Radrennfahrer bestimmten das Straßenbild in Berlin. skoda-velothon-berlin.de, abgerufen am 8. September 2012.
  20. Kittel gewinnt ProRace Berlin. radsport-news.com, abgerufen am 8. September 2012.