Proexistenz

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Die Proexistenz, auch Pro-Existenz (lateinisch pro existentia „für Dasein“), bezeichnet die grundlegende Haltung einer Person, für Gott und die Menschen zu leben. In der christlichen Theologie gilt diese Beschreibung besonders für Jesus Christus.[1]

Proexistenz bedeutet demnach das von Gott aus Gnade geschenkte Leben für andere. Denn Gott selbst habe sich in Jesus Christus als „Gott für uns“[2] offenbart, indem er nach der Menschwerdung sein Leben als Sühnopfer am Kreuz hingegeben hat und von den Toten wieder auferstanden ist (1 Kor 15,3–4 EU), um so den infolge der Sünde auf sich selbst verkrümmten Menschen (homo incurvatus in se) von dessen Schuld zu erlösen (vgl. Joh 3,16 EU).

Nach der Definition von Papst Benedikt XVI. beschreibt der Begriff Proexistenz aber auch allgemein das Leben als Christ und den damit verbundenen demütigen Einsatz für den Mitmenschen (Nächstenliebe) und das Gemeinwohl.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Präexistenz siehe Präexistenzlehre.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes A. Kudera: Die Proexistenz Jesu und das Ethos der Nachfolge: Von einem christologischen Grundbegriff zu seinen moraltheologischen Implikationen. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2015, ISBN 978-3-791727-37-0.
  • Cordula Langner: Pro-Existenz Jesu: Das Jesus-Bild Heinz Schürmanns: Glaubenszeugnis der exegetischen Reflexion und Ausdruck seiner Jesus-Beziehung. LIT Verlag, Münster 2003, ISBN 978-3-825870-09-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internationale Theologische Kommission. Ausgewählte Fragen zur Christologie. In: www.vatican.va. Abgerufen am 26. August 2016.
  2. Umkehr zur Proexistenz. Die Überwindung des religiösen und politischen Egoismus. In: www.bibelwelt.de. Abgerufen am 26. August 2016.
  3. "Gott sehnt sich nach dem Heil seines Volkes" Predigt von Papst Benedikt XVI. bei der Heilige Messe auf dem City-Airport-Gelände Freiburg im Erzbistum Freiburg. In: www.bistum-erfurt.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bistum-erfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.