Proletarski (Belgorod)

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Siedlung städtischen Typs
Proletarski
Пролетарский
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Belgorod
Rajon Rakitnoje
Gegründet 1903
Frühere Namen Gotnja, Rasdolje,
Pokrowski (bis 1938)
Siedlung städtischen Typs seit 1938
Bevölkerung 8654 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 220 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 47245
Postleitzahl 309300
Kfz-Kennzeichen 31
OKATO 14 248 570
Geographische Lage
Koordinaten 50° 48′ N, 35° 47′ OKoordinaten: 50° 47′ 30″ N, 35° 46′ 30″ O
Proletarski (Belgorod) (Europäisches Russland)
Proletarski (Belgorod) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Proletarski (Belgorod) (Oblast Belgorod)
Proletarski (Belgorod) (Oblast Belgorod)
Lage in der Oblast Belgorod

Proletarski (russisch Пролетарский) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Belgorod (Russland) mit 8654 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung liegt knapp 70 Kilometer Luftlinie nordwestlich des Oblastverwaltungszentrums Belgorod.

Proletarski gehört zum Rajon Rakitnoje und ist etwa fünf Kilometer in südwestlicher Richtung von dessen Verwaltungssitz Rakitnoje entfernt. Zur Stadtgemeinde (Gorodskoje posselenije) Proletarski gehören noch die umliegenden Dörfer Worskliza und Petrowski.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entstehung des Ortes steht mit dem Eisenbahnbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Zusammenhang. Zwischen 1896 und 1901 entstand die private Eisenbahnstrecke Belgorod – Sumy. An dieser wurde 1903 auf Veranlassung der wichtigsten Grund- und Zuckerfabriksbesitzer der Gegend, der Adelsfamilie Jussupow und der Kaufleute Tereschtschenko und Charitonenko die Station Gotnja unweit von Jussupows Residenz Rakitnaja eröffnet. Die Bezeichnung erfolgte nach den nahe gelegenen Dörfern Nikolajewskaja Gotnja und Wwedenskaja Gotnja.

1911 eröffnete die Nord-Donez-Eisenbahn (Sewero-Donezkaja schelesnaja doroga) ihre vom Donezbecken (Station Lichaja) über Charkow nach Lgow führende Strecke, wo Anschluss in Richtung Zentralrussland (Brjansk und Orjol) sowie Kiew bestand. Gotnja wurde zu einem relativ bedeutenden Kreuzungsbahnhof, es entstanden ein neues Bahnhofsgebäude und ein größeres Lokomotivdepot. Die gleichnamige Stationssiedlung wuchs in den Folgejahren erheblich; eine Schule und eine Kirche wurden errichtet.

Nach der Oktoberrevolution 1917 entstand unweit als weitere Wohnsiedlung Rasdolje und 1933 Pokrowski. 1938 wurden Gotnja, Rasdolje und Pokrowski zu einem Ort zusammengefasst, der unter dem heutigen Namen (russisches Adjektiv von Proletariat; also etwa ‚Proletarische Siedlung‘) den Status einer Siedlung städtischen Typs erhielt. Die Bahnstation behielt den ursprünglichen Namen.

Im Zweiten Weltkrieg war der Proletarski vom 20. Oktober 1941 bis zum 19. Februar 1943 von der deutschen Wehrmacht besetzt, blieb aber noch bis zur Schlacht im Kursker Bogen im Sommer 1943 in Frontnähe.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 2355
1959 3795
1970 5477
1979 6915
1989 8167
2002 8675
2010 8654

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Proletarski ist mit der Station Gotnja Eisenbahnknoten an den Strecken Belgorod – Sumy und Brjansk/Kursk – Charkiw. Ausgehend von einer weiteren bestehenden kurzen Stichstrecke in das benachbarte Rakitnoje (Station Sinaidino) wurde 1988 eine Strecke nach Iwnja (nur Güterverkehr) im Norden der Oblast in Betrieb genommen. Alle Strecken werden heute von der Jugo-Wostotschnaja schelesnaja doroga (Südost-Eisenbahn) der Russischen Staatsbahn (RŽD) betrieben. Der Station angeschlossen ist ein Reparaturbetrieb für Eisenbahnwagen (Transwagonmasch).

Daneben gibt es Betriebe der Lebensmittelindustrie und der Bauwirtschaft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Proletarski auf der Website der Verwaltung des Rajons Rakitnoje (russisch)