Propineb

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Strukturformel
Strukturformel von Propineb
Allgemeines
Name Propineb
Andere Namen
  • Zink-1-methylethylenbisdithiocarbamat
  • Zinkpropylen-1,2-bis(dithiocarbamat)
Summenformel
  • C5H8N2S4Zn (Monomer)
  • [C5H8N2S4Zn]x (Homopolymer)
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 235-134-0
ECHA-InfoCard 100.031.928
PubChem 3032571
Wikidata Q2113032
Eigenschaften
Molare Masse 289,79 g·mol−1 (Monomer)
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,81 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

160 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

wenig in Wasser (10 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 332​‐​373​‐​317​‐​400
P: ?
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Propineb ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Zinkverbindungen und Dithiocarbamate, die als Fungizid eingesetzt wird. Es ist das Propylen-Analogon von Zineb.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Propineb ist ein brennbarer, gelber Feststoff, welcher in Wasser wenig löslich ist und sich in feuchtem, saurem und alkalischem Medium zersetzt.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Propineb wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln (als Fungizid) verwendet.[1] Es wird beim Anbau von Obst, Gemüse und Wein zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen wie Mehltau, Schorf und weiteren eingesetzt. Es hemmt die Sporenkeimung auf der Blattoberfläche.[3]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es derzeit keine Zulassung für ein propinebhaltiges Präparat.[4] Propineb ist in Europa ein nach der Richtlinie 91/414/EWG prinzipiell zugelassener Wirkstoff. Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff sind in Malta und Rumänien zugelassen.[4] Zudem wird der von Bayer hergestellte Wirkstoff auch auf dem brasilianischen und südafrikanischen Markt vertrieben.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Propineb (Bayer) (Memento vom 30. April 2012 im Internet Archive)
  • Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR), Monograph für Propineb

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Propineb in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu polymeric zinc propylenebis(dithiocarbamate) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 30. Dezember 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Probineb. (PDF; 61 kB) Technische Informationen. Omya, archiviert vom Original am 19. Dezember 2013; abgerufen am 29. Juli 2016.
  4. a b Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Propineb in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 25. April 2020.
  5. Benjamin Luig, Fran Paula de Castro, Alan Tygel, Lena Luig, Simphiwe Dada, Sarah Schneider, Jan Urhahn: Gefährliche Pestizide. (PDF; 2,4 MB) von Bayer und BASF – ein globales Geschäft mit Doppelstandards. Rosa-Luxemburg-Stiftung, INKOTA-netzwerk, Bischöfliches Hilfswerk Misereor, Campanha Permanente Contra os Agrotóxicos e Pela Vida, Khanyisa, April 2020, abgerufen am 25. April 2020.